Schon gefahren: Mercedes-Benz E 400 Cabriolet (A238)

Für alles offen - Das E 400 Cabriolet macht einfach Spaß

Schon gefahren: Mercedes-Benz E 400 Cabriolet (A238): Für alles offen - Das E 400 Cabriolet macht einfach Spaß
Erstellt am 20. Oktober 2017

Schon im Juli feierte das neue E-Klasse Cabriolet beim großen Mercedes-Event SCHÖNE STERNE® seine Publikumspremiere. Unter den staunenden Augen der Besucher präsentierten Miss NRW, Sarah Elzanowski, und das Moderatorenteam das Mittelklasse-Cabriolet mit Stoffverdeck, dessen  Verkaufsstart  bereits im Juni war. Zu Beginn ist das Cabriolet mit Stern  als E 220 d, E 350 d 4MATIC, E 200, E 300 und E 400 4MATIC verfügbar, weitere Benziner- und Diesel-Motorisierungen, darunter auch 4MATIC Modelle, sollen später folgen. Mercedes-Fans.de hatte die Möglichkeit,  das stärkste E-Klasse Cabriolet der Baureihe W213, den E 400 4MATIC mit der Baureihenbezeichnung A238, zu fahren.

Nun fragen sich sicher viele, wie kommt eigentlich diese Buchstaben/Zahlen-Kombination „A238“ zustande? Die Erklärung: Die Baureihe der neuen E-Klasse heißt 213, wobei W213 für die Limousine und S213 für das T-Modell steht. Mit der abgewandelten Baureihe 238 ist seit 2017 die neue E-Klasse auch als Coupé (C238) und Cabriolet (A238) erhältlich. Da bei Mercedes-Benz das Coupé und Cabriolet intern als eigene Baureihe gelten, steht das „A“ für Cabriolet, das „C“ für Coupé.

Das E 400 Cabriolet startet bei einem Basispreis von 70.281,40 Euro. Dafür ist die Open-Air-E-Klasse mit einem 333 PS starken 3-Liter-V6-Turbomotor bestückt,  der  das Cabriolet in 5,5 Sekunden von null auf Tempo 100 beschleunigt, bei  250 km/h ist dann elektronisch Schluss. Der E 400 ersetzt in der neuen Baureihe auch das E 500 Cabriolet, in dem zuletzt noch ein fetter 5,5-Liter-V8 mit ganz ähnlichen Fahrleistungen verbaut war. Doch inzwischen ist Downsizing angesagt, und so wird es wohl auch die 500er der anderen Baureihen bis hin zur G-Klasse treffen.

Dafür liegt der beim E 400 angegebene Durchschnittsverbrauch 2,5 Liter unter dem des älteren E 500, der leer sogar rund 100 Kilogramm weniger auf die Waage bringt. Und wo wir gerade beim Zahlenvergleich sind - obwohl der A238 länger und breiter geworden ist, liegt das Gepäckraumvolumen knapp unter dem seines Vorgängers, dafür fällt im Fond der neuen E-Klasse Cabriolet das Platzangebot merklich großzügiger aus.

So sorgt das gewachsene E-Cabriolet nicht nur für einen auffälligen, markanten Auftritt, sondern bietet auch den hinteren Fahrgästen deutlich mehr Sitzkomfort und Beinfreiheit. Dazu kommen technische Highlights wie der Remote Park-Pilot, das neue Widescreen-Cockpit, die neuesten Assistenzsysteme, sowie die 4MATiC-Funktion und MULTIBEAM LED-Scheinwerfer. Optional ist beim neuen E-Klasse Cabriolet auch die Mehrkammer-Luftfederung AIR BODY CONTROL bestellbar.

Ebenfalls zur Aufpreisliste gehört das AMG Line Exterieur-Paket, das mit 2.850 Euro zu Buche schlägt. Dafür gibt es ein sportliches Funktionslenkrad, AMG-Fußmatten, eine Ambiente-Beleuchtung, die Instrumententafel in Ledernachbildung ARTICO sowie die 4-Wege-Lordosenstützen für mehr Ergonomie und Sitzkomfort. Nicht im Paket enthalten sind die AMG-Leichtmetallfelgen im 20-Zoll-Format, die 900 Euro extra kosten, aber zu einem sportlichen Cabriolet wie dem E 400 exzellent passen. Genauso wie das schwarze Stoffverdeck, das in Kombination mit der Lackierung „designo diamantweiß bright“ (Aufpreis 1.650 €) klassisch-elegant aussieht. Wer mehr Farbe wünscht, kann das Verdeck auch in Dunkelblau, Dunkelrot oder Dunkelbraun ordern - ohne Aufpreis! Im Interieur sorgen eine Nappa-Leder-Ausstattung in der Kombination Tiefweiß/Schwarz, der designo-Innenhimmel in Mikrofaser DINAMICA sowie das große, gelungene Widescreen Cockpit bis hin zum Start-Knopf für sportliche Eleganz.

Wer sich ein Cabriolet kauft, möchte am liebsten das ganze Jahr offen fahren. Dass dies in Deutschland nicht immer möglich ist, hat leider der letzte Sommer gezeigt. Doch dank des optionalen Cabriolet Comfort-Pakets mit AIRCAP und AIRSCARF (1.150 Euro) ist im neuen E-Klasse Cabriolet auch bei frischen Temperaturen offenes Fahren problemlos möglich. Mit ARISCARF legt sich dem Fahrer und Beifahrer ein angenehmer, warmer „Luftschal“ um den Hals, wobei der warme, in drei Stufen regelbare Luftstrom nur aus den vorderen Kopfstützen kommt. So war auf unseren Testfahrten vor allem bei Dämmerung und nachts der AIRSCARF häufig in Betrieb. Vom Windschottsystem AIRCAP profitieren dagegen auch die hinteren Fahrgäste, das bei Aktivierung eine Lamelle oberhalb der Frontscheibe Spoiler-artig ausfährt und für weniger Zugluft im Innenraum sorgt. Zwar heiligt der Zweck die Mittel, so heißt es, aber angesichts der schicken Linienführung des E 400 Cabriolets fällt hier das AIRCAP optisch buchstäblich aus dem Rahmen. Und mal ehrlich, ist es nicht gerade das Spüren des Windes, das den Fahrspaß bei einem Cabrio ausmacht? Nichtsdestotrotz ist das AIRCAP auf Autobahnen und langen Fahrten ein sinnvolles Feature, da es die Luftverwirbelungen und damit den Geräuschpegel bei geöffnetem Verdeck merklich reduziert. Auch das serienmäßige Akustik-Verdeck sorgt für ruhiges, angenehmes Fahren. Nur wenige Rollgeräusche dringen durch das gut gegen Schall, Hitze und Kälte isolierte Stoffverdeck. Die Kosten für das liegen bei 1.150 Euro.  

Bei einem Basispreis von 70.281,40 Euro kommt unser gefahrenes E 400 Cabriolet mit allen Extras auf einen Endpreis von insgesamt 109.884,60 Euro - ein ziemlich stolzer Preis für ein Mittelklasse-Cabrio mit V6-Motor. Der konnte vor allem mit hervorragender Laufruhe überzeugen und mit seinen 333 PS und 480 Nm geht es auch forsch vorwärts, allerdings ohne die akustisch passende Untermalung. Zwar zieht der E 400 an der Ampel oder im Zwischenspurt sehr gut an, aber aus den Auspuffrohren ist dabei eher ein sanftes Säuseln zu hören. Zumindest in den Modi Sport und Sport+ könnte das E 400 Cabriolet ruhig etwas aggressiver und „rotziger“ klingen. Erst recht, wenn man bedenkt, dass es wohl kein AMG E 63 Cabriolet geben wird.

In Sachen Komfort braucht sich das E-Klasse Cabriolet nicht zu verstecken. Selten war Cabriofahren so elegant und entspannt wie mit dem E 400. Ob sich das E-Klasse Cabrio zwischen dem Cabriolet der S- und C-Klasse etablieren kann, wird sich noch zeigen. Gut, das S-Klasse Cabriolet ist eindeutig teurer, und der E 400 hebt sich in puncto Platzangebot und Fahrkomfort deutlich vom C-Klasse Cabrio ab, welches jedoch deutlich preiswerter ist - und das sogar in der AMG-Variante. Fakt ist: Das E-Klasse Cabriolet E 400 zu fahren, macht ungeheuer Spaß, nur offen Fahren bereitet noch mehr Spaß! Und das sollten wir viel häufiger tun…

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