Nachdem viele Monate Funkstille in Sachen neuer smart made in China by Kooperationspartner Geely herrschte, kündigte Daimler-Design-Chef Gordon Wagener via Instagram an, dass der neue smart kein Kleinstwagen-City-Flitzer mehr sein werde, sondern ein 5-Sitzer SUV (vollelektrisch natürlich). Der Name smart bleibt - aber ist das noch smart, was die Designsketches zeigen. Keine Frage, die Marke geht neue Wege - und damit ist nicht nur die Produktion in China gemeint. Die Marke smart wird völlig neu gedacht.

„Macht Euch auf etwas gefasst! Wir haben die großartige Gelegenheit genutzt, um die Marke neu zu erfinden. Unser eSUV-Konzept verkörpert die gesamte neue DNA von smart. Es ist ein visionärer Ansatz, der eine neue Identität für die Marke schafft. Schöner, sportlicher und viel cooler als zuvor. Ikonen wie dieses Konzept haben das Potenzial, smart zu einer führenden Designmarke zu machen,“ lobt Daimler-Designchef Gordon Wagener den neuen smart. Insofern hier von einer neuen DNA die Rede ist, so muss man mit Blick auf die Bilder wohl von einem kompletten Austausch der wesentlichen Bestandteile des smarten Erbgutes in der Erstfassung von 1998 sprechen. Smart - sprich wendig, frech, witzig - wird der smart 2022 nicht mehr sein. Die Marke erklimmt mit dem nächsten Generationsprung eine Evolutionsstufe, die den wesentlichen Kern des alten Erbguts als Erblast hinter sich lässt und alle Verbindungen zum wendig-wuseligen Parkplatzfinder für urbane Youngster kappt.

Bei dem neuen smart handelt es sich um einen etwas mehr als vier Meter langen, fünfsitzige Fünftürer. Dass der neue smart, der unter dem internen Codenamen HX11 entwickelt wird, mit Ausnahme des E-Antriebs einen völlig anderen Weg als alle Vorgängergenerationen einschlägt, ist übrigens durchaus nachvollziehbar. Der Kleine machte Daimler niemals große Freude. Die geplanten Produktionszahlen wurden seit der Markteinführung im Jahr 1998 nie erreicht. Die Verluste waren derart immens, dass im Jahr 2013 das US-Analyseinstitut Bernstein Research zum größten Flop der europäischen Autoindustrie in neuerer Zeit kürte. Viel besser hat sich smart seitdem an der Verkaufsfront nicht geschlagen.

Alles auf Anfang

Im Interview mit dem Magazin Spiegel sagte Designchef Gorden Wagener kürzlich: "Süß war gestern, jetzt wird der smart sexy." Für süß kann man sich in der Tat nichts kaufen - aber Sex sells! Und SUV bzw. Offroad-Looker verkaufen sich auch bestens. Deswegen erhält der smart jetzt eine Geländewagenoptik (den Design-Sketches nach zu urteilen, könnte das in Richtung MINI Countryman tendieren) und wird auch noch erwachsen bzw. sexy. Übrigens soll das smart SUV, soviel sei verraten, nicht nur an Masse und bei den Maßen, sondern auch in Sachen wertiger Anmutung zulegen. Etwas mehr Luxus soll aucch zum Lockruf des smart 2022 gehören.

Einen Vorgucker auf das in Deutschland entworfene smart-Design und den in China von Geely gebauten Wagen wird das SUV-Konzeptfahrzeug bieten, das dem Vernehmen nach auf der IAA in München (7.-12. September 2021) seine Premiere feiern wird. Inoffiziellen Berichten zufolge wird das smart SUV von einem E-Motor am Heck angetrieben; die maximale Leistung soll 268 PS und die Reichweite mit einer vollen Batterieladung etwas mehr als 500 Kilometer betragen. (Bilder: Daimler)

Bildergalerie: Teaser smart SUV Concept 4 Bilder Fotostrecke | smart 2022: Viel SUV - wenig smart: #01 #02