Traumauto Mercedes G 63 AMG

Der Journalist, streng subjektiv: „Wenn ich mich für einen AMG entscheiden müsste...“

Traumauto Mercedes G 63 AMG : Der Journalist, streng subjektiv: „Wenn ich mich für einen AMG entscheiden müsste...“
Erstellt am 18. August 2014

Für welchen Mercedes-Benz AMG würde ich mich entscheiden, wenn der Preis des Autos keine Rolle spielen würde? Zugegeben, eine sehr hypothetische, aber dennoch reizvolle Frage. Regelmäßig habe ich mich im stillen Kämmerlein oder mit Freunden und Kollegen mit diesem Thema aus reinem Jux beschäftigt. Ich, das ist in diesem Falle Luca Felshart, 23 Jahre alt. Für mich ist es wichtig, dass ein Auto allen Aufgaben des Alltags gewappnet ist, Platz zum Reisen bietet, über einen starken Antritt verfügt und einen unverwechselbaren Charakter hat. Das sind ja ganz viele Wünsche auf einmal!?

Dass Autos von AMG glücklich machen, ist ja kein Geheimnis mehr. Nicht umsonst haben wir AMG schon mit „Autos Machen Glücklich“ übersetzt. Aber welches Modell würde mich am glücklichsten machen? Ohne das der Blick aufs Konto meine Entscheidung bremsen würde?

In meiner bisherigen Zeit als Mitarbeiter beim Magazin Mercedes-Fans.de habe ich zahlreiche Gelegenheiten zum Autotesten gehabt. Darunter nicht nur die mit Stern. Nein, von GTI bis GTO war alles dabei. Und natürlich – wenn wir schon über drei Buchstaben reden – die von AMG! Kürzlich ergab sich dann die Möglichkeit, fast jedes aktuelle AMG-Modell zu fahren. Und ich glaube, dabei habe ich es endlich gefunden: Meinen AMG, das perfekte Auto! (Wenn nur der Kaufpreis nicht wäre!)

Unser Tester würde sich manchmal am liebsten festketten.....

Der Journalist greift auf, wählt aus, hakt nach, bewertet und bemüht sich um größtmögliche Objektivität. In diesem Falle ist es ausnahmsweise einmal bewusst anders. Dieser Artikel ist streng subjektiv und es wird sicherlich so sein, dass so mancher nun kopfschüttelnd vor seinem Rechner oder Tablett sitzt. Nicht nur weil mein „Lieblings-AMG“ schon immer polarisierend war, sondern wahrscheinlich auch, weil so ein junger Mensch so ein „altes“ Auto mag, das zudem in Regionen schwebt, in die man als junger Mensch vermutlich nur in den seltensten Fällen hinkommt.

Über Fahrspaß müssen wir bei AMG nicht groß reden. Fahrspaß ist bei jedem AMG serienmäßig vorhanden. Die 4-Zylinder AMGs: A 45 AMG, CLA 45 AMG und GLA 45 AMG begeistern mit einem agilen Handling und dank Allradantriebs mit einer fantastischen Traktion aus allen Lagen! Die 2-Liter-4-Zylinder-Motoren klingen wirklich grandios und sind extrem spritzig. Ich durfte alle schon – auch über einen längeren Zeitraum – testen. Auch einen C 63 AMG Black Series , mit dem unsere Redaktion 2012 am Wörthersee in Österreich beim VW Golf GTI-Treffen war. Genial! Genau wie ein SLS AMG! Ein Auto, von dem die meisten von uns nur träumen können. Und über die Vielseitigkeit, Charakter und Potenziale eines CLS 63 AMG oder eines S 63 AMG brauchen wir gar nicht diskutieren. All diese Autos machen tierisch viel Spaß und es tut jedes Mal weh, sich nach der Testzeit wieder von ihnen zu trennen. Am liebsten hätte ich mich mit Handschellen an die Lenkräder festgekettet. Zumindest bei dem ein oder anderen.

Doch ein AMG-Modell hat etwas, was alle anderen nicht haben. Er ist zugegebenermaßen nicht die erste Wahl, wenn es darum geht, Geschwindigkeitsrekorde auf der Nordschleife aufzustellen. Dafür besitzt er Merkmale, die nur er als einziger AMG hat und die ihn wirklich einzigartig machen. Bei meinem Lieblings-AMG handelt es sich um den Mercedes G 63 AMG.

 

Nicht nur viel Kraft, sondern noch mehr Charakter!

Der G 63 AMG ist einfach unglaublich. Soviel Fahrspaß hatte ich selten. Es ist faszinierend wieviel Kraft und Power da zu spüren sind. Der G 63 AMG ist kein Sportauto. Er ist ein Ungeheuer. Und unterscheidet sich nicht nur in diesem Punkt von einem anderen von mir, einem Chevrolet Tahoe, immerhin mit V8-Corvette-Triebwerk kräftemäßig auch nicht gerade von schlechten Eltern. Daher ist mir auch das Gefühl auf der Bremse bestens bekannt. Bei beiden musst du auch schon mal richtig reinlatschen, der G 63 verzögert dann aber um Klassen besser. In Zeiten, in denen die Autos mit rasender Geschwindigkeit immer perfekter werden, ist so ein G 63 auf eine gewisse weise schon urtümlich. Ist es nicht das, was ein Auto erst zu einem Erlebnis macht, wenn man als Fahrer noch selbst richtig gefordert ist? Mir persönlich machen solche Autos zumindest immer am meisten Spaß. Bei den Fahrten durch den Schwarzwald und den Kaiserstuhl mit tückischen Kurven und engen Straßen – auf denen die G-Klasse keineswegs zuhause ist – wird dem Fahrer einiges abverlangt.

Einfach unbezahlbar ist der Sound des V8-Biturbos gepaart mit dem Gefühl von souveräner Kraft. Nach dem Sprint von 100 km/h auf 180 km/h – der gefühlt nur einen Herzschlag dauert – musste ich doch erstmal in den Rückspiegel schauen und überprüfen, ob ich den Asphalt hinter mir nicht kaputt gerissen habe. 760 Nm zerren an allen vier Rädern, die an Starrachsen hängen und die bei Vollgas durch festes Zupacken gebändigt werden wollen. Sind die Blätter noch an den Bäumen? Das Geräusch des V8-Biturbo-Motors dürfte die Posaunen von Jericho bei weitem in den Schatten stellen. Von 0 km/h auf 100 km/h beschleunigt der G 63 AMG in 5,4 Sekunden. Bei Tempo 210 riegelt die G-Klasse automatisch ab.

Zielgruppe: "Wild at heart" und mindestens 140.000 € Spielgeld auf der Bank!

Der Pilot eines G 63 AMG spürt unvermittelter als bei allen anderen AMG-Modellen wieviel Kraft und Power der Motor aufwenden muss, um das ganze Gewicht, die knapp 2,5 Tonnen, zu beschleunigen. 544 PS holt der G 63 AMG aus seinen 5,5 Litern Hubraum. Die 760 Nm schieben immer, schon ab 2.000 U/min liegt das volle Drehmoment an, aber auch knapp über Leerlaufdrehzahl sind es schon tund bärenstärke 500 Nm. Zur brachialen Leistung des Power-Gs kommen natürlich noch “Basics“, auf die ich einfach stehe: ich sitze bequem, habe viel Platz und dank der hohen Sitzposition kann ich das Geschehen im Verkehr prima beobachten und dementsprechend früh reagieren. Oder an der Ampel auch schon mal auf das ein oder andere Damenknie gucken….Der überwiegenden Mehrheit der G-Klasse-Kunden ist das mindestens 140.000 € wert. Das ist der ungefähre Basispreis des G 63 AMG, der zugleich der aktuelle Bestseller der G-Klasse-Palette ist. Ja, der G 63 AMG Kunde ist schon etwas "special". Gut so!

Das Thema Spritverbrauch will ich an dieser Stelle gar nicht groß ausbreiten. Angegeben ist der G 63 AMG mit 13,8 Litern (kombiniert). Ich bin bei zügigem Fahren auf etwas über 20 Liter gekommen.

Eine tolle Kiste also, und das im Wortsinne! Wobei die Form der G-Klasse natürlich Geschmackssache ist. Mir gefallen die massige und markante Form, die „gefährlich“ röhrenden Sidepipes und die bullige Front. Auch das ist alles anders als bei anderen Autos, die du heute neu kaufen kannst.

So steht es für mich deutlich fest: Wenn ich mich für einen AMG entscheiden müsste und ich unbeschränktes Budget hätte, würde ich mich für den G 63 AMG entscheiden. Riesiges Leistungsniveau gepaart mit höchst-interessantem Fahrverhalten. Und dann noch Platz für mein Urlaubsreisegepäck. Das ist genau mein Ding! Der G 63 AMG hat mich bislang von allen möglichen Autos am glücklichsten gemacht!

Die technischen Daten: Mercedes-Benz G63 AMG 2014

Typ: Mercedes-Benz G 63 AMG
Motor: V8, 5461 ccm,
Leistung: 544 PS bei 5.500/min, 760 Nm bei 2.000–5.000 U/min
Getriebe: 7-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb permanent
Fahrwerk: Vorderachse & Hinterachse: Starrachse mit elektrisch zuschaltbarer 100%-Differentialsperre, Schraubenfedern und Gasdruckdämpfern
Bremsanlage: Scheibenbremsen vorn und hinten, , ABS, Bremsassistent, ESP
Räder: 9 x 20 Leichtmetallfelgen mit 275/50 R 20
Länge x Breite x Höhe in mm: 4662 × 2055 × 1931 mm
Beschleunigung 0-100 km/h (s): 5,5
Höchstgeschwindigkeit (km/h): 210 (elektr. abgeregelt)
Leergewicht: 2550 kg
Basispreis: 137.504,50 Euro
Testverbrauch: 18,4 l

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1 Kommentar

  • BundesJagl

    BundesJagl

    hatte mal einen, mich aber schweren Herzens nach 3 Monaten wieder getrennt... Das Verhältniss Wertverlust zu Fahrspass war dann irgendwie doch nicht passig. Würde Geld überhaupt keine Rolle spielen hätte ich Ihm allerdings einen Tempel gebaut, keine Garage !

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