Sand und Meer sind eine Gefahrenquelle, die nicht nur in den Küstenregionen Dänemarks oftmals unterschätzt wird. Pro Monat gehen 10 bis 20 Hilferufe und Einsatzanforderungen bei jeder der 21 Search-and-Rescue-Stationen (SAR) an Dänemarks Nordseeküste ein. Es gilt dann, schnellstmöglich ins Meer gezogene Schwimmer und über Bord gegangene Seeleute zu retten, gesunkene Schiffe zu bergen und Maschinenschäden an Schiffsturbinen zu reparieren.
Genauso oft sind jedoch auch Menschen zu suchen und zu retten, die sich an den kilometerlangen Stränden oder in den ausgedehnten Dünenlandschaften der Westküste verirrt haben und dabei nur allzu oft auch zu Schaden gekommen sind.
Genau hierzu setzen die vier SAR-Stationen in Agger, Bornholm und Hanstholm sowie auf Rømø, der südlichsten dänischen Wattenmeerinsel, nahezu identische Mercedes-Benz Unimog-Fahrzeuge des Typs U 4000 ein.
Retter in der Not: Unimog U 4000
Die vier Unimogs sind nahezu identisch für den Rettungs- und Erste-Hilfe-Einsatz ausgestattet und bieten, zusammen mit der SAR-Rettungsbootflotte, wertvolle Voraussetzungen für ein schnelles Auffinden von Personen und das Retten von Menschenleben. Bei den dänischen SAR-Stationen werden sie daher sowohl als rollende Einsatzleitstelle als auch als Strandambulanz eingesetzt. Die letzten drei der insgesamt vier neuen Fahrzeuge des Typs U 4000 sind im Januar 2014 ausgeliefert und übergeben worden.
Schweres Terrain: tiefer Sand, hohe Dünen und felsige Steilküste
Um diese herausfordernden Aufgaben erfolgreich zu bewältigen, sind für die Teams der dänischen Seenotrettungsstationen schwere Allradfahrzeuge unabdingbar, mit denen sie auch bei extrem sandigen oder, beispielsweise in Bornholm, auf schwierigen felsigen Untergründen sicher an den Einsatzort gelangen. Gleichermaßen wichtig ist, dass eine Profi-Ambulanzausrüstung für schnelle Rettungs- und Nothilfemaßnahmen an Bord mitgeführt werden kann. Besonders vorteilhaft ist Reifendruckregelanlage, die das sichere Vorwärtskommen auf den sandigen Untergründen überhaupt erst möglich machen.
Doppelkabine, Frontseilwinde, eine 13-polige Anhängersteckdose und ein nach oben gezogenes Auspuffrohr wurden für die neuen U 4000 ebenso geordert wie ein leistungsstarker Vierzylinder-Dieselmotor mit 160 kW (218 PS). Neben der automatischen Druckluftregelung spielt die Ausrüstung mit einer Watfähigkeitsanlage eine große Rolle. Sie erlaubt es dem Unimog, bis in 1,20 m Wassertiefe auch bei starker Dünung direkt ins Wattgebiet oder ins Meer hineinzufahren. So sind Rettungseinsätze selbst auf vorgelagerten Sandbänken möglich. Auch Einsatzfahrten, in denen der Unimog an Land parallel zu einem Rettungsboot in bis zu fünf Kilometern Entfernung vor der Küste fährt, sind an der Tagesordnung.
Hightech-Ausstattung ermöglicht schnelle Ortung und Erste Hilfe
Die Unimog Fahrzeuge sind mit hochmodernen Radarsystemen und Infrarot-Wärmebildkameras ausgerüstet, die auch bei Dunkelheit und Nacht die Ortung vermisster Personen ermöglichen. Auch die Cockpits der U 4000 sind mit modernster Elektronik ausgestattet. Die Suche erfolgt über zwei große Bildschirme mit Zugriff auf Google Earth und ein automatisches Identifikationssystem, das die Identifizierung aller großen Schiffe und Frachter in Küstennähe ermöglicht. Im Aufbau des U 4000 befinden sich zahlreiche Spezialgeräte für den Rettungseinsatz: Dazu zählen Hochleistungssuch- und arbeitsscheinwerferanlagen ebenso wie eine Hochdruck-Harpune, mit der sich Rettungsleinen bis weit ins Meer hinaus zur Rettung Schiffbrüchiger oder in Not geratener Schwimmer abschießen lassen. Für Erste-Hilfe-Maßnahmen stehen neben Krankentragen, Decken und einem kompletten Notarzt-Equipment auch Defibrillatoren bereit.
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