Zuerst sieht man nur eine riesige Staubwolke, dann wird das Donnern des Motors unüberhörbar lauter. Und schließlich jagt ein vergleichsweise kompaktes Auto an den überraschten Zuschauern vorbei. Sie haben soeben den GLA AMG 63 erlebt.
Die Mercedes-Präsenz auf der diesjährigen Dakar ist beschränkt auf einen holländischen Unimog, unseren GLE 400 und zwei Mercedes-Prototypen, die von Colcar in Eigenregie entwickelt und gebaut wurden. Colcar ist der größte argentinische Mercedes-Händler und in den Venen fließt echtes Men-In-Benz-Herzblut. Ihr ML-Prototyp (rechts neben unserem Mercedes-Benz GLS 400, mit dem wir die Dakar Rally begleiten. Foto lässt sich zwecks Vergrößerung anklicken.)) ist möglicherweise sogar europäischen Rallye-Fans bekannt, der GLA-Prototyp, der uns uns im Video von Martin Maldonado vorgestellt wird, ist dagegen eine Neuentwicklung und startet erstmals bei der Dakar Rallye.
Beide Fahrzeuge basieren auf einem stabilen Gitterrohrrahmen und haben eine Karosserie aus Glasfiber. Als Antriebsquelle dient in beiden Fällen ein AMG V8 mit 6,2 Liter Hubraum. „Beim GLA haben wir den Motor soweit nach hinten gerückt, das wir fast schon von einem Mittelmotor sprechen können!“ meint Martin Maldonado, einer der beiden Piloten aus dem Colcar RT-Team, mit einem Lächeln. Was aber auf jeden Fall unstrittig ist, ist dass die Verwendung einer dem Mercedes-Benz GLA nachempfundenen Karosse einen niedrigeren Schwerpunkt des allradgetriebenen Rennwagens ermöglicht. Was speziell auf schnellen Etappen die Fahreigenschaften verbessert.
Video: Mercedes GLA Prototyp AMG 63 Dakar Rally 2016
Und die scheinen so schlecht nicht zu sein, ausgestattet mit einem deutlich geringeren Budget als die Peugeot- und Mini-Werksteams, schlägt sich der grüne Colcar RT GLA Prototyp gar nicht schlecht. Zum Zeitpunkt dieser Reportage hat sich der Colcar RT GLA Prototyp auf Platz 42 im Gesamtklassement vorgefahren. Und es sind noch zwei Etappen zu fahren. Vielleicht geht da noch was.
Sollte der allradgetriebene GLA diese Position halten können, dann hätten Fahrer Juan Silva und sein Gefährt die in sie gesteckten Erwartungen auf jeden Fall übererfüllt. Denn das gesteckte Ziel bei der Premiere hieß lediglich „sicher ankommen“! Aber das steckt einem Mercedes-Benz ohnehin in den Genen, oder?
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