Weltpremiere: Mercedes-Benz EQV 300

Elektrisierendes Debut? Die erste elektrische Großraumlimousine mit Stern

Weltpremiere: Mercedes-Benz EQV 300: Elektrisierendes Debut? Die erste elektrische Großraumlimousine mit Stern
Erstellt am 21. August 2019

„The world is changing!“ So begrüßte Mercedes-Benz-Vans-Chef Marcus Breitschwerdt das neue Mitglied der Sternen-Flotte. Aber nicht nur die Welt verändert sich, sondern auch die Strategie der Hersteller: Die Elektromobilität soll es in Zukunft richten. Nach EQC dürfte der Mercedes-Benz EQV nun der zweite der EQ-Elektroflotte werden. Danach sollen  EQA und EQS folgen.

Für Mercedes-Benz ist klar: Der EQV soll in Zukunft im urbanen Bereich vorzugsweise als Shuttle-Fahrzeug eingesetzt werden. Aber taugt der EQV auch für die Langstrecke? Die 300 Kilogramm schweren Lithium-Ionen-Batterien sollen die Großraumlimousine immerhin 405 Kilometer weit bringen. Das reicht schon für den einen oder anderen Kurzurlaub an die Niederländische Küste, oder?

Der EQV hat eine Reichweite von 405 Kilometern

Wer den EQV dann unterwegs laden muss, muss eine Wartezeit von circa 45 Minuten einplanen. In der Zeit können sich die Batterien, die im Unterboden des Fahrzeugs sitzen, von 10% auf 80% aufladen. Der EQV verfügt serienmäßig über einen wassergekühlten On-Board-Lader (OBL) mit einer Leistung von 11 kW und ist damit für das Wechselstromladen (AC) zu Hause und an öffentlichen Ladestationen vorbereitet. Das Akkupaket hat eine Kapazität von 100 kWh.

Damit die theoretische Reichweite von 405 Kilometern maximal ausgenutzt werden kann, lädt der EQV seine Batterien auch beim Fahren. Im Schub- oder Bremsbetrieb wird die mechanische Drehbewegung in elektrische Energie gewandelt und zum Laden der Hochvolt-Batterie verwendet (Rekuperation). Dabei kann der Fahrer mit dem linken Paddle am Lenkrad die Stärke der Rekuperation erhöhen und mit dem rechten Paddle verringern. So ist vom Segeln mit hin zum „Ein-Pedal-Fahren“ alles möglich. Beim „Ein-Pedal-Fahren“ reicht die reine Rekuperationsverzögerung aus, um das Bremspedal nicht betätigen zu müssen.

Allrad und Brennstoffzelle? Kein Problem?

Ein weiteres kleines Helferlein im EQV ist der ECO Assistent. Er vernetzt Navigationsdaten, Verkehrszeichenerkennung und Informationen der Intelligenten Sicherheitsassistenten (Radar und Kamera) und passt den Grad der Rekuperation selbstständig an. In Verbindung mit der EQ optimierten Navigation sorgt die Aktive Reichweiten-Überwachung dafür, dass der Fahrer ans Ziel kommt.

Der EQV kommt erstmal nur als Fronttriebler. Der Elektromotor befindet sich an der Vorderachse. Laut Mercedes-Benz besteht aber die Möglichkeit, dass das Fahrzeug auch noch als 4MATIC kommt. Man wolle den Markt beobachten und im Falle des Bedarfs handeln. Ein zweiter Motor an der Hinterachse scheint technisch kein großes Problem. Auch das Thema Brennstoffzelle beschäftigt die Entwickler und Ingenieure: Den EQV zum Brennstoffzellen-Fahrzeug umbauen? „Kein Problem!“

Auffällig: Die Ladebuchse an der Fontstoßstange

Optisch wirkt der EQV wie sein Bruder – die V-Klasse. Auffällig sind der neue Black Panel-Kühlergrill mit Chromlamellen sowie die EQ-Leichtmetallräder in 18-Zoll- und die Ladebuchse an der Frontstoßstange. Anders als der EQC hat der EQV die „Steckdose“ nun an der Stoßstange auf der Fahrerseite. Das soll den Ladeprozess auf öffentlichen Ladestationen vereinfachen. Im Interieur befindet sich nun das bereits bekannte Bediensystem MBUX mit intelligenter Sprachbedienung und einem Touchscreen. Der Bildschirm könnte nach unserem Geschmack noch etwas größer sein. Ansonsten bleibt alles wie bei der V-Klasse. Die durchgehenden Sitzschienen ermöglichen eine große Flexibilität: Sitzbank, Liegesessel oder Raum für Gepäck – Der EQV bietet verschiedenste Möglichkeiten.

Startpreis bei ungefähr 70.000,00 Euro?

Die Leistung der batterie-betriebenen Großraumlimosine lässt sich ungefähr mit der des V 300d vergleichen. Zwar kommt der EQV leistungstechnisch nicht ganz an den Diesel heran, soll aber mit 150 kw gut motorisiert sein. Das reicht schon mal für einen zügigen Ampelsprint. Beim Fahren bietet der 3-Tonnen-Koloss angenehmstes Geräuschniveau und eine Beschleunigung wie am Gummiband. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 160 km/h, dass sollte für Shuttle-Fahrten doch reichen, oder?

Nach den beiden Modellen eVito und eSprinter ist der EQV somit das dritte rein elektrische Nutzfahrzeug von Mercedes-Benz. Der Mercedes-Benz EQV soll 2020 auf den Markt kommen. Die Verkaufsfreigabe soll im Frühjahr 2020 sein. Zu den Preisen wollte sich Mercedes-Benz noch nicht äußern. Wir rechnen aber mit einem Basispreis  von ca. 70.000,00 Euro. Wie der EQV bei den Kunden ankommen wird…wer weiß das schon? Auch für uns bleiben Fragen offen, die wir demnächst beantworten wollen. Wie funktioniert der EQV im Alltag? Wie weit kommt man wenn es viel Stau gibt? Wie rapide sinkt dann die Reichweite? Wo könnte man laden? Wie kann man die Zeit beim Laden nutzen?

Electrifying: Die Fotostrecke zum EQV 300

36 Bilder Fotostrecke | Weltpremiere: Mercedes-Benz EQV 300: Elektrisierendes Debut? Die erste elektrische Großraumlimousine mit Stern #01 #02

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