Wo steht eigentlich mein Auto? – Mercedes-Benz „mbrace“ weiß es

Die Zusatzaustattung, die bisher nur in den USA erhältlich ist, bringt einige Funktionen des Fahrzeugs direkt auf den Bildschirm ihres Apple iPhone oder Blackberry.

Wo steht eigentlich mein Auto?  – Mercedes-Benz „mbrace“ weiß es: Die Zusatzaustattung, die bisher nur in den USA erhältlich ist, bringt einige Funktionen des Fahrzeugs direkt auf den Bildschirm ihres Apple iPhone oder Blackberry.
Erstellt am 10. Dezember 2009

Seit dem 16. November bietet Mercedes-Benz USA für einen Aufpreis von 280 Dollar eine Zusatzoption für alle Neuwagen – Das Mobilfunkgesteuerte „mbrace“-System, mit dem sich über das eigene iPhone oder den Blackberry eine ganze Reihe an Funktionen ansprechen lässt – direkt vom Mobilfunkgerät zum Wagen, ganz egal, wo sie sich gerade befinden.

Wie aus einem Zukunftsroman

Die technischen Spezifikationen sind recht schnell erklärt, und dennoch liest sich die gesamte Idee wie das Drehbuch für einen modernen Science-Fiction-Roman: Mit dem Mobilfunkgerät per Datenfunkverbindung über das Internet das eigene Fahrzeug ansteuern – Verriegeln und entriegeln, Standortbestimmung und darüber hinaus eine Navigationsfunktion zum nächsten Vertragshändler oder –techniker bis hin zu den Niederlassungen, alles bequem und sprichwörtlich aus dem „Handgelenk“. Die dazu gehörige Application ist kostenlos im US-AppStore bereitgestellt.

Bei den Recherchen zum Thema „mbrace“ im Internet gezeigt, das eine gewisse Unsicherheit in der Netzcommunity, hier wie dort, besteht. “Ist mein Fahrzeug sicher?“ oder etwa Vergleiche mit früheren Sicherheitslücken in Funksystemen werden aufgebracht, manche prognostizieren gar eine Diebstahlwelle an Mercedes-Benz-Wagen bei der flächendeckenden Einführung des Systems, und überhaupt: „Wird dieses System außerhalb der USA angeboten?“ Wenn ja, wann? Wie Sicher ist es nun wirklich?

Mercedes-Fans.de hat sich an die Daimler AG gewandt und mit den drei am häufigsten aufgekommenen Fragen ein wenig Licht hinter den Kulissen gebracht. Direkt von der Quelle beantwortet uns Herr Rainer Krumrein, Teamleiter Tele Aid / mbrace und portable Endgeräte bei Mercedes-Benz, unsere Fragen:

Unsere Fragen an den Projektleiter

Mercedes-Fans.de: Herr Krumrein. besteht die Aussicht, dass "mbrace" auch in Europa, speziell in Deutschland, eingeführt wird? Wenn ja, wann ist mit einer Einführung zu rechnen?



Rainer Krumrein: Wir prüfen derzeit die Möglichkeit, ein "mbrace" ähnliches System in Deutschland und Europa einzuführen. Unklar ist, ob die europäischen Kunden bereit sein werden, ein solches Angebot als Sonderausstattung zu kaufen und dann laufende Nutzungskosten zu tragen.



Denn dies ist für den europäischen Automobilbereich ein neues Service- und Bezahlkonzept. Deshalb muss sich der Dienst für den europäischen Markt umso mehr durch ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis auszeichnen. Wir suchen derzeit nach einem europaweiten Serviceprovider, dessen Dienst nicht nach der deutschen Grenze endet. Denn das erwarten unsere Kunden von einer Mercedes-Benz Lösung.



Mercedes-Fans.de: Wie interagiert das System zwischen Fahrzeug und Mobilgerät? Sind Drittanbieter in den Transfer zwischen Fahrzeug und Mobilgerät involviert?



Rainer Krumrein: Die Firma Hughes Telematics Inc. ist als Drittanbieter in den Datentransfer zwischen Fahrzeug und Mobilgerät involviert. Anfragen des Mobilgeräts werden an den Serviceanbieter weitergeleitet und erst nach ausgiebiger Prüfung an das Fahrzeug weitergeleitet - dasselbe gilt in umgekehrter Richtung.



Mercedes-Fans.de: Viele Internetnutzer haben in Kommentarbereichen sowohl im englisch- als auch deutschsprachigen Raum Zweifel über die Sicherheit des Systems geäußert. Inwiefern sind Vergleiche mit den Sicherheitslücken früher Funk-Fernbedienungen in dieser Hinsicht zulässig?



Rainer Krumrein: Um "mbrace" nutzen zu können, muss sich der Kunde ordnungsgemäß bei Mercedes-Benz USA und Hughes Telematics Inc. anmelden und für die Nutzung autorisieren. Das System lässt sich mit früheren Funk-Fernbedienungen nicht vergleichen.



Denn: Grundlage der Verbindung zwischen Serviceanbieter und Fahrzeug ist der Mobilfunk. Eine Sicherheitslücke beispielsweise durch Mithören auf dem Funkkanal und anschließender Reproduktion des mitgehörten Signals ist nicht möglich. Der Serviceanbieter verhindert nicht autorisierte Zugriffe auf das Fahrzeug.



Vielen Dank, Herr Krumrein, das sie sich die Zeit für uns genommen haben!

1 Kommentar

  • MisterX

    MisterX

    Besteht da nicht die Gefahr das andere mit ihrem iPhone auch mein Auto starten?

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