Überall in Europa ist die Liebe zum Automobil groß - auch in Ländern, die keine eigene nennenswerte Automobilbautradition haben. Norwegen ist so ein Land, wo es übrigens ein treues Mercedes-Benz-Fahrerlager gibt. Bjørn und sein individuell inszenierter 2012er Mercedes E220 Coupé gehören dazu.
Die Liebe zum Automobil hat in vielen Nationen eine Heimat. Auch in Norwegen gibt es viele Gernfahrer, wenngleich das Autofahren in diesem nordeuropäischen Land im Vergleich zu vielen anderen Ländern erheblich teurer ist. Nicht nur die Anschaffungskosten für einen Neuwagen sind hier deutlich höher als anderswo. Auch die Betriebskosten eines Pkw - insbesondere wenn er einen Verbrennungsmotor als Antriebsquelle besitzt - sind in Norwegen erheblich deftiger.
Dass das Autofahren in Norwegen kein billiges Vergnügen ist, vermag Bjørn den Spaß am eigenen Wagen nicht zu nehmen. Das Autofahren an sich ist für den 63-Jährigen nicht nur eine Art der Fortbewegung von A nach B, sondern auch Ausdruck seiner Persönlichkeit. Deswegen fährt er erstens Mercedes-Benz. Und darum hat er zweitens seinen E220 Coupé individuell verfeinert.
Im hohen Norden Europas hat Bjørn seinen E-Klasse-Benz tiefer gelegt. Das Luftfahrwerk versetzt in Verbindung mit der Spurverbreiterung den Zweitürer mit Stern in eine noch sportlichere Lage auf dem Asphalt.
Kontakt zur Fahrbahn hält der 2012er E220, der der Norweger seit 2016 pilotiert, mit schwedischen 19-zölligen ABS-Felgen, die nachträglich in Lolly-Pop-Red augenfällig koloriert sind und sich mit 235er bzw. 265er Pneus profilieren.
Die Farbe für die Räder korrespondiert vortrefflich mit einem unifarbenen Rallyestreifen, der sich von der Front über Motorhaube, Dach und Kofferraumdeckel bis zum Heck zieht. Als weitere individuelle Details finden sich an dem C207 ein Diamant-Frontgrill, eine Frontspoilerlippe und eine sportive Heckstoßstange, aus der zwei trapezförmige Edelstahl-Abgasauslässe Marke Eigenbau links/rechts hervorlugen. Die dynamischere Aufmachung des Mercedes-E-Klasse Coupés ist übrigens nicht nur reine Show. Dank Chiptuning soll der 2,2-Liter-Vierzylinder-Diesel jetzt 220 PS (Serie: 170 PS) leisten.
Dass Bjørns Benz insgesamt sehenswerter dasteht, liegt nicht zuletzt an den Scheinwerfern, die mittels gelber Streuscheiben eigentlich sehr schön Farbe bekennen. Für die EU, in der Norwegen nicht Mitglied ist, gilt bekanntlich, dass zur Beleuchtung der Fahrbahn nur weißes Licht verwendet werden darf. Irgendwie bunt geht gar nicht und gelb, das in einigen Ländern (zum Beispiel in Frankreich bis 1993 sogar gesetzlich vorgeschrieben) mal erlaubt war, ist mittlerweile bei neuen Fahrzeugen auch nicht mehr zulässig.
In Norwegen hingegen sind gelbe Streuscheiben noch häufig anzutreffen. Und das hat einen guten Grund: In den langen, dunklen Wintern Norwegens, wenn die Tage kurz und die Nächte lang sind, spielt die Fahrzeugbeleuchtung für die Sicherheit im Straßenverkehr eine wichtige Rolle. Fahrzeuge mit gelben Streuscheiben für die Schweinwerfer können im Dämmerlicht bzw. bei diffusen Lichtverhältnissen die Straßen zum einen besser ausleuchten und sind zum anderen besser zu sehen. Zudem schauen sie an einem Auto auch ästhetisch aus, oder etwa nicht?
Bildergalerie: Mercedes-Benz E220 Baujahr 2012 (C207) 28 Bilder Fotostrecke | Mercedes-Benz E220 C207 individuell: Ein E-Klasse bekennt Farbe
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