Ob beim Tanken oder Heizen, die aktuelle Lage zeigt deutlich, der Krieg in der Ukraine wirkt sich auch in Deutschland auf die Energieversorgung aus. Die steigenden Energie- und Spritkosten sind schon jetzt für viele existenzbedrohend. Doch wie kann in der aktuellen Krise das europäische Energiedilemma aus hoher Energieimportabhängigkeit aus Russland einerseits und ambitionierten Klimazielen andererseits überwunden werden? Was können Wasserstoff und erneuerbare Kraftstoffe zur Lösung des Problems beitragen?
Das Europäische Energiedilemma
Auf der einen Seite muss eine sichere und bezahlbare Energieversorgung gewährleistet werden und auf der anderen Seite muss der Energiesektor umweltfreundlich werden, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Aktuell wird der europäische Energiebedarf zu etwa 60% aus importierten, fossilen Energieträgern und zu 15% aus erneuerbaren Energien gedeckt. Damit sind wir weit entfernt von einer umweltfreundlichen, klimaneutralen und stabilen Selbstversorgung mit Energie.
Ein Beitrag zur Lösung des Dilemmas
Der eFuel Alliance ist die globale Betrachtung beim Ausbau erneuerbarer Energien wichtig. Die Reserven der fossilen Energieträger sind zum größten Teil auf wenige Regionen der Welt konzentriert, was die Abhängigkeit von einzelnen Staaten erhöht. Das Potential Erneuerbaren Energien hingegen ist deutlich diverser verteilt. Erneuerbarer Strom lässt sich aber nur schwer speichern und über weite Strecken transportieren. Daher ist die Umwandlung in chemische Energieträger wie eFuels notwendig, um das globale Potential zu erschöpfen. eFuels können dort hergestellt werden, wo die klimatischen und geografischen Voraussetzungen eine kostengünstige Produktion ermöglichen und eine Nutzungskonkurrenz nicht gegeben ist. Die Effektivität zum Beispiel von Windrädern in Patagonien und in Deutschland unterscheidet sich um das Vierfache.
„Wir sind überzeugt, erneuerbare Kraftstoffe können bis zu 70% des russischen Rohölimports bis 2030 ersetzen, wenn die Treibhausgasminderungsquote auf 20% in der Revision der Renewable Energy Directive (RED II) festgelegt wird.“ So Monika Griefahn, die Sprecherin der eFuel Alliance, Mitbegründerin von Greenpeace und ehemalige Umweltministerin von Niedersachsen. „Zusätzlich werden 60 Mio. t CO2 reduziert und die gesetzten Klimaziele sind aus unserer Sicht zu erreichen, wenn technologieoffen diskutiert wird, also eFuels
mitgedacht werden.“
Wer ist die efuel Alliance?
Die eFuel Alliance ist eine Interessensgemeinschaft, die sich für die industrielle Produktion von synthetischen flüssigen und gasförmigen Kraft- und Brennstoffen aus erneuerbaren Energien einsetzt. Sie steht allen Organisationen und Interessierten offen, die das Ziel teilen, eFuels als Beitrag für den Klimaschutz zu etablieren, zu fördern und weltweit zur Anwendung zu verhelfen. Dazu gehören Einzelunternehmen, Verbände sowie Einzelpersonen, unter anderem aus dem Mineralölhandel und der Mineralölindustrie, der Automobil- und Automobilzuliefererindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Forschung und Wissenschaft, der Luft- und Seefahrtbranche, der Chemieindustrie, der Gasindustrie sowie aus dem Bereich der Energieproduktion und -gewinnung und natürlich die jeweiligen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen aus diesen Bereichen.
4 Kommentare
R129Fan
8. April 2022 18:22 (vor über 2 Jahren)
Pano
28. März 2022 11:56 (vor über 2 Jahren)
R129Fan
25. März 2022 16:31 (vor über 2 Jahren)
Pano
18. März 2022 14:05 (vor über 2 Jahren)
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