Autopilot: Mercedes-Benz ist Vorreiter, andere ziehen nach

Autonomes Fahren und Auto-Vernetzungen in naher Zukunft

Autopilot: Mercedes-Benz ist Vorreiter, andere ziehen nach: Autonomes Fahren und Auto-Vernetzungen in naher Zukunft
Erstellt am 22. August 2013

Ein Kind springt unvorhergesehen zwischen zwei Autos hervor auf die Straße. Eine menschliche Reaktion wäre: sich erschrecken, das Lenkrad herumreißen, im Gegenverkehr landen. Ein Autopilot würde hier blitzschnell den perfekten Bremswinkel und ein sanftes Abbiegen errechnen, sodass sowohl Kind als auch Gegenverkehr verschont bleiben. Nicht Bequemlichkeit, sondern erhöhte Sicherheit sollen automatisch gesteuerte Autos bieten und ein unfallfreies Durchkommen erleichtern.

Die neue Mercedes-Benz S-Klasse mit innovativem Fahrassistent

Durch den Einsatz einer Stereo-Kamera und deren intelligente Vernetzung mit den anderen Fahrassistenzsystemen an Bord übernimmt die neue S-Klasse von Mercedes-Benz teilautonom das Fahren inklusive Lenken bis zu einer Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h, was besonders beim nervigen Stop & Go innerhalb eines dynamischen Staus den Fahrer völlig entlastet. Allerdings ertönen Warnsignale und folgt die Systemdeaktivierung, wenn er seine Hände vom Lenkrad nimmt – es soll und kann den Fahrer nicht voll ersetzen.



Hersteller und Zulieferer arbeiten jedoch bereits intensiv an Fahrzeugen, die ohne Menschen fahren können. Google machte kürzlich mit seinem Google Car Schlagzeilen, und auch in anderen Werken wurden bereits gute Unternehmungen vorgestellt. Der Continental-Chef Elmar Degenhart behauptete gegenüber dem Focus, dass 2025 erste selbstfahrende Autos auf den Straßen zu sehen seien – keine optimistische Rechnung, denn diese Autos sind bereits herstellbar und zudem beliefert Continental den Sterne-Autokonzern.

Vernetzung macht Autofahren nicht nur leichter und sicherer

Aber auch bereits fahrende Autos sollen mithilfe von Smartphones nachgerüstet werden. Schon heute ist ein Smartphone ein hilfreicher Fahrbegleiter, das die Route, Staus und Geisterfahrer mitteilt. An dieser Vernetzung wird genauso intensiv geforscht wie an einen direkten Einbau ins Auto. Schließlich ist das "Nachrüsten" per Smartphone für viele Autobesitzer einfacher und lukrativer als der Kauf eines Neuwagens. Zudem werden ab 2015 alle Autos in der EU mit eCall ausgestattet, das einen automatischen Notruf auslösen kann.



Aber auch anders geartete Systeme stehen auf dem Plan, z.B. die viel diskutierte e-Box, die eine sehr einfache Kfz-Versicherungspolice einführen soll. Unter dem Namen "Pay As You Drive", kurz PAYD, soll die e-Box eine Versicherungspolice nach Fahrstil und zurückgelegter Strecke errechnen. Laut einer Studie befürworten 40% der Deutschen die Einführung dieser Art von Kfz-Versicherungspolice.

"Pay As You Drive": Bereitschaft ist da

Dass hier Bedarf besteht liegt an der Ungerechtigkeit der Versicherungen und unübersichtlichen Versicherungslandschaft. Eine "Zahl wie du Fährst"-Police würde bedächtige Autofahrer belohnen und somit gerechter sein. Sie würde auch zahlreiche Zusatzpolicen ersetzen und den Tarifdschungel vereinfachen. In Zeiten, in denen es einer Wissenschaft gleichkommt, sich über Versicherungen zu informieren und den geeigneten Tarif zu finden, scheint das Bequemlichkeits-Argument für ein "Pay As You Drive" schwerer zu wiegen als die Angst vor Missbrauch persönlicher Daten.

Allerdings wird das Fahren durch den Autopiloten zwar sicherer, die Rechtslage jedoch komplizierter: Wer haftet bei einem vom Autopilot verursachten Unfall? Der Fahrzeughalter? Der Fahrer? Der Fahrzeughersteller? Solange dies nicht eindeutig beantwortet werden kann, werden innovative Fahrassistenz-Systeme wohl noch so auf den Markt kommen, wie Mercedes es vormacht - mit Warnsignalen und danach folgender Systemdeaktivierung sobald die Hände vom Lenkrad genommen werden.



Bilder: Daimler AG

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