Nach wie vor hängen drohende Fahrverbote wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Fahrer von älteren Diesel-Fahrzeugen. Kanzlerin Merkel, die sich in der Vergangenheit ja unverdrossen für den Diesel stark gemacht hat, meldete sich jetzt zu diesem Thema in einem Interview mit der BILD-Zeitung zu Wort. "Wir arbeiten daran, dass es keine Fahrverbote gibt", sagte die Kanzlerin. In den infrage kommenden Kommunen müsse die Politik "Situationen schaffen, in denen eben keine Fahrverbote notwendig sind, und auch nicht gerichtlich verordnet werden". Für den 4. September lud die Kanzlerin Vertreter der betroffenen Städte ein, um die Situation zu beraten. Dass die deutsche Automobilindustrie - darunter auch Mercedes-Benz - eine kostenfreie Nachbesserung von Millionen älterer Diesel-Pkw in Gang gebracht hat, begrüßte die deutsche Regierungschefin ausdrücklich und sagte weiter: "Jetzt versuchen wir, die Wirtschaft und Automobilindustrie dazu zu bringen, sinnvolle Maßnahmen zu machen, die auch zu schnellen Verbesserungen bei den Abgasen führen."
Dass auf dem Dieselgipfel die Autoimporteure nicht erschienen, ist aus Sicht des ADAC übrigens ein Unding: „Wenn Politik und Industrie Fahrverbote für Dieselfahrer tatsächlich verhindern möchten, muss die Politik jetzt alle Hersteller auf verbindliche Hardware-Nachrüstungen ihrer Autos verpflichten. Die angekündigten Software-Updates bringen mit Blick auf die Umweltbelastung zu wenig Wirkung", befürchtet Thomas Burkhardt, ADAC Vizepräsident für Technik. Bei den 188 Modellen, die der ADAC seit 2013 untersucht hat, haben insbesondere ausländische Autobauer erhebliches Verbesserungspotenzial. Die deutschen Hersteller erreichen dabei das mit Abstand niedrigste Schadstoff-Niveau im Flottenvergleich.
Autor: Mathias Ebeling
1 Kommentar
JayJay
25. August 2017 14:26 (vor über 7 Jahren)
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