Es war ein unglaublich spannendes Rennen: der Ausflug der DTM zum vorletzten Saisonlauf auf dem Adria International Raceway bescherte den Zuschauern ein turbulentes Rennen mit vielen Überholmanövern und einen Sieger, mit dem wohl niemand gerechnet hate. Der noch amtierende DTM-Champion Timo Scheider startete von Platz 15 und überquerte mit dem Audi A4 DTM als strahlender Gewinner die Ziellinie.
Auf Platz eins in der Gesamtwertung liegt mit 66 Punkten wieder Bruno Spengler. Der Mercedes-Benz-Pilot
verdrängte dank seines dritten Platzes im Rennen Markenkollege Paul Di Resta (63 Zähler) auf Platz zwei.
Der Schotte Di Resta verpasste als Neunter knapp die Punkteränge. Paffett sagte nach dem Rennen: "Ich wusste, dass es sehr schwer werden würde. Die Strecke ist glatt und rutschig, die Reifen bauten zudem schnell ab. Wichtig ist, dass ich ins Ziel gekommen bin und meinen Rückstand im Titelkampf verkürzen konnte." Zuversichtlich zeigte sich auch Spengler nach dem Rennen und vor dem Finale in Shanghai: "Das ist doch ein tolles Finale. Drei Fahrer können noch Champion werden. Ich werde alles
geben, um als Sieger die Saison zu beenden."
Einer von drei Mercedes-Fahrer kann es schaffen:
Das Rennen begann mit einem Paukenschlag. Spengler überholte beim Start Polesetter Paffett. Wenige Kurven später berührte Audi-Pilot Mike Rockenfeller den bis dahin Gesamtführenden Di Resta und beide rutschten von der Strecke. Glück im Unglück für die beiden war ein schlimmer Unfall des Franzosen Alexandre Prémat Ende der ersten
Runde. Der Audi-Fahrer touchierte bei hoher Geschwindigkeit Mercedes-Benz-Pilot Maro Engel auf der Start-Ziel-Geraden, rutschte ebenfalls von der Strecke und überschlug sich mehrfach.
Glücklicherweise stieg Prémat ohne fremde Hilfe aus dem völlig zerstörten Wrack aus und war sofort ansprechbar. Zur Überwachung wurde der 28-Jährige in ein Krankenhaus in Adria gebracht. Das Rennen wurde unterbrochen und die Fahrzeuge von Rockenfeller und Di Resta konnten bis zum Restart nach gut 20 Minuten repariert werden.
Im Anschluss sorgten die DTM-Piloten auf feuchter Strecke für das wohl beste DTM-Rennen des Jahres. Scheider kämpfte sich nach vorn und machte zwei sehr späte Boxenstopps. Die Taktik ging auf, denn der
Lahnsteiner hatte genug Vorsprung herausgefahren, um nach dem Service in Führung zu bleiben. Spengler verlor seine zweite Position ebenfalls nach einem Boxenstopp an Paffett. Seine bisher beste Saisonleistung zeigte der Deutsche Markus Winkelhock als Viertplatzierter, der in einem Audi A4 DTM des Jahrgangs 2008 unterwegs ist. Seine Markenkollegen Oliver Jarvis (GB) und Martin
Tomczyk (D) folgten auf Rang fünf und sechs. Mercedes-Benz-Pilot Engel wurde Siebter. Ärgerlich hingegen verlief das Rennen für den Schweden Mattias Ekström (Audi), der lange an Position drei fuhr, aber nach Problemen beim Boxenstopp wertvolle Plätze verlor und am Ende Achter wurde. Di Resta lieferte sich über Runden mit dem spanischen Audi-Piloten Miguel Molina einen Zweikampf. Nach einer Berührung von Di Resta mit Molina, verließ der Spanier kurz die Strecke, konnte aber weiter fahren. Eine Runde später brach bei Molina die Radaufhängung. Er rutschte unkontrolliert über die Strecke und traf dabei Di Resta. Der Schotte schaffte es, das Rennen zu Ende
zu fahren, konnte jedoch keine Punkte im Titelkampf sammeln.
Das DTM-Finalwochenende mit der Titelentscheidung 2010 findet vom 26. bis 28. November in der chinesischen Metropole Shanghai statt.
Ergebnis Adria (I), 10. Lauf, DTM, 29.10.-31.10.2010:
1. Timo Scheider, Audi, 1:15.01,965 Std.
2. Gary Paffett, Mercedes, + 8,912 Sek.
3. Bruno Spengler, Mercedes, + 9,738 Sek.
4. Markus Winkelhock, Audi, + 16,965 Sek.
5. Oliver Jarvis, Audi, + 18,008 Sek.
6. Martin Tomczyk, Audi, + 22,527 Sek.
7. Maro Engel, Mercedes, + 34,424 Sek.
8. Mattias Ekström, Audi, + 41,246 Sek.
9. Paul Di Resta, Mercedes, + 43,757 Sek.
10. David Coulthard, Mercedes, + 47,033 Sek.
Stand Fahrerwertung:
1. B. Spengler, 66
2. P. Di Resta, 63
3. G. Paffett, 57
4. T. Scheider,47
5. M. Ekström, 35
6. J. Green, 29
7. M. Rockenfeller, 22
8. O. Jarvis, 18
9. M. Tomczyk, 15
10. A. Prémat, 12.
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