Abmahnverein oder Weltenretter? Das Saubermannimage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bröckelt täglich mehr. Nun springen ihr die populärsten und finanzstärksten Sponsoren ab. Nach Krombacher und Telekom jetzt auch Toyota. Und wie war das beim Daimler?
„Wir bedauern, dass Toyota die über 20 Jahre dauernde Zusammenarbeit beendet. Es ist wohl auch das Ergebnis des Drucks auf unsere Spender, der weiter zunimmt“, so zitiert die WELT den Chef der Deutschen Umwelthilfe Jürgen Resch. Was Resch verschweigt, seine Argumentation mit der er gegen den Diesel und den deutschen Autofahrer zu Felde zieht, zerfällt in ihre Einzelteile.
Die Mär von den 6.000 NOx-Toten
Das DUH-Hauptargument, die jährlich 6.000 Todesfälle durch Stickoxyde, sind das Ergebnis einer Studie, die im Auftrag des Umweltbundesamtes erstellt worden ist und die von mehreren seriösen Wissenschaftlern bezweifelt und/oder widerlegt wurde. Das Max-Planck Institut für Bildungsforschung sprach bereits im März 2018 von einer Unstatistik und sagte klipp und klar:" es gibt ...keinen Nachweis, dass NOx zum Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt." Dessen ungeachtet zieht Resch mit der Nummer durch die Lande, getreu dem Motto, man muss etwas nur oft genug wiederholen, dann glaubt es auch bald jeder.
"Ein Elektroauto verursacht weit mehr Treibhausgasemissionen als ein Diesel"
Kommentar: Deutsche Umwelthilfe DUH - Abmahnverein im Namen der Umwelt Aber das ist längst noch nicht alles. Fachleute machen seit Monaten darauf aufmerksam, dass die deutschen Messstationen falsch platziert seien. Jetzt ist unter dem Druck der öffentlichen Diskussion auch die Politik wach geworden: Im Streit um Diesel-Fahrverbote und Luftverschmutzung will das Umweltministerium nun die Standorte der Stickstoffdioxid-Messstellen in Deutschland überprüfen lassen. Geplant ist eine Begutachtung durch den TÜV. Denn nun wird langsam auch eine andere Erkenntnis immer mehr Bundesbürgern bewusst. Abgesehen von der Problematik des Speichern und des Ladens gibt es bei Batterie-Elektroautos nämlich noch ein ganz anderes Problem. Sie sind nicht umweltfreundlich! Wir zitieren noch einmal das Max-Planck-Institut: "Die Stickstoff-Debatte läuft einseitig und mit Gedächtnisverlust: Früher haben wir uns um CO2 und das Ozonloch gesorgt und deswegen den Diesel gepriesen; heute sorgen wir uns um NOx und preisen das Elektroauto. Dabei übersehen wir, dass jede Technik Vor- und Nachteile hat, wie eine frühere Veröffentlichung des Umweltbundesamtes veranschaulicht. Ein Elektroauto mit 250 Kilometer Reichweite verursacht in Deutschland derzeit weit mehr Treibhausgasemissionen als ein Diesel, vor allem wegen der Strombereitstellung und des Energieaufwands für die Produktion (in Frankreich ist das wegen des Atomstroms anders, aber dieser ist in Deutschland mehrheitlich unerwünscht). Auch ohne Elektroautos schätzt das Umweltbundesamt, dass die NOx-Emission der herkömmlichen Kraftfahrzeuge bis 2030 um 56 Prozent niedriger sein wird als im Jahr 2014 und die Feinstaub-Emission sogar um 82 Prozent niedriger – alleine durch die Verbreitung der Euro-6 Norm und Partikelfilter.
Eine Online-Petition soll Resch stoppen
Hat Resch also zum Teil wissentlich dramatisiert, um sich und seine Umwelthilfe als Big Player in diesem schmutzigen Spiel zu positionieren? Wer mal eben 6.000 Stickoxyd-UnTote als stumme Zeugen mitschleppt, muss sich diesen Vorwurf durchaus gefallen lassen. Schon längst ziehen andere Kreise seine edlen Beweggründe in Zweifel und wollen der Deutschen Umwelthilfe den Status der Gemeinnützigkeit absprechen, darunter auch der CDU-Bezirksverband Nordwürttemberg, der für den Bundesparteitag am 7. und 8. Dezember beantragt hat, die Partei möge sich dafür einsetzen, der DUH die Gemeinnützigkeit abzuerkennen.
Dessen ungeachtet mehr als 120.000 Bürger haben seit Donnerstag, 8. November 2018, eine Petition unterschrieben, die ebenfalls zum Ziel hat, der Deutschen Umwelthilfe (DUH) die Gemeinnützigkeit abzusprechen. Die Initiatoren selbst sprechen von Deutschlands erfolgreichster Online-Petition. Die Folge einer Aberkennung der Gemeinnützigkeit wäre u.a., dass Zuwendungen an die DUH nicht mehr steuerlich geltend gemacht werden können. Abgesehen vom Imageverlust, würde das wohl auch den Zufluss an Spendenmittel spürbar eindämmen. Toyota, Telekom und Krombacher wollen jedenfalls nicht weiter als Unterstützer der Deutschen Umwelthilfe wahrgenommen werden.
Hat Daimler auch die Umwelthilfe unterstützt?
Einige Medien meldeten, dass auch die Stuttgarter die DUH unterstützt haben sollen. Daimler aber ließ gegenüber der WELT durch einen Sprecher klarstellen: "Wir fördern die DUH weder durch Sponsorings noch durch Spenden oder Projekt-Beauftragungen. Wir haben eine Weile den Global Nature Fund (eine Stiftung der Deutschen Umwelthilfe Anm. d. Red.) bei konkreten Projekten unterstützt. Diese Förderung ist im Juli 2018 ausgelaufen."
2 Kommentare
Verkehrsforscher
7. Dezember 2018 12:51 (vor über 5 Jahren)
Benzfan1996
6. Dezember 2018 00:03 (vor über 5 Jahren)
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