Ein neues Heim für Oldtimer

Ehemalige Zeche Ewald in Herten wird zur MOTORWORLD

Ein neues Heim für Oldtimer: Ehemalige Zeche Ewald in Herten wird zur MOTORWORLD
Erstellt am 16. September 2015

Einst nannte sie sich stolz die „größte Bergbaustadt Europas“. Dann kamen das Zechensterben, Arbeitslosigkeit, Strukturprobleme. Doch schon bald wird Herten, die 62.000-Einwohnerstadt im nördlichen Ruhrgebiet, zum Eldorado für Oldtimer, Sportwagen- und Motorradfreunde aus dem ganzen Land. Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Ewald wird die MOTORWORLD ZECHE EWALD RUHR entstehen.

„Ich bin total begeistert“, sagte Bürgermeister Uli Paetzel heute bei der Präsentation der Pläne. „Einerseits schließen wir damit den Umbau des riesigen Zechengeländes überaus erfolgreich ab. Andererseits wird die MOTORWORLD nicht nur ein Leuchtturm für Herten werden, sondern vielmehr eine überregionale Bedeutung entwickeln.“

Vor gut 120 Gästen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Medien präsentierte die Zeche Ewald Entwicklungsgesellschaft (ZEE) am Vormittag Einzelheiten zu diesem ambitionierten Projekt. Die bisher noch ungenutzte gewaltige Rasenhängebank unter dem Doppelbockturm wird zum Herzstück der neuen MOTORWORLD umgebaut. „Hier gibt es alles, was das Herz des Motorfreundes frohlocken lässt“, erzählte ZEE-Geschäftsführer Marc Baumüller. „Dabei wird die MOTORWORLD in Herten zum Anziehungspunkt, zum Treffpunkt und zum großartigen Service- und Verkaufsraum.“

MOTORWORLD Stuttgart gilt als Vorbild

Vorbild ist das größte private Oldtimer- und Sportwagenzentrum, die MOTORWORLD Region Stuttgart in Böblingen bei Stuttgart. Seit 2009 pilgerten über drei Millionen Besucher zum Gelände eines ehemaligen Flughafens. Hier gibt es hochwertige Einstellmöglichkeiten für Oldtimer genauso wie Verkaufsräume der Premiummarken wie Ferrari, Maserati, Ferrari, Lamborghini, Lotus, McLaren oder Harley-Davidson. Fachbetriebe und spezialisierte Werkstätten kümmern sich um die Bedürfnisse der Fahrzeugliebhaber. Zubehör- und Accessoires-Shops, ein 4-Sterne-Hotel sowie fünf Restaurants runden das Angebot ab.

„Die MOTORWORLD Stuttgart gilt für uns als Vorbild und als Ansporn zugleich“, sagte heute Martin Rinke, ZEE-Geschäftsführer aus Gelsenkirchen. „Wir werden ebenfalls viel Wert auf eine Gastronomielandschaft legen, die zusätzlich Gäste nach Herten locken wird, und zwar auch jene, die nicht unmittelbar an Autos interessiert sind.“

Allerdings dürfte sich die MOTORWORLD auch schnell zur „gelebten Hall of Fame“ für Zwei- und Vierräder entwickeln. „Denn bei uns werden viele Old- und Youngtimer abgestellt, die man sonst nicht so schnell zu sehen bekommt“, glaubt Marc Baumüller.

Die Bauarbeiten auf dem ehemaligen Zechengelände werden im Jahr 2016 beginnen. Insgesamt investiert die ZEE eine zweistellige Millionensumme. Es entstehen 200 bis 250 Arbeitsplätze. Insgesamt werden 40.000 qm für die neue MOTORWORLD benötigt. Dabei soll eine Nutzfläche von circa 31.000 qm entstehen.

Martin Rinke: „Die Zeche Ewald hat ja schon lange einen guten Namen für Treffen verschiedenster Autoclubs und Youngtimer-Festivals. Dieses Angebot werden wir sicher noch ausbauen. Wir sind außerdem davon überzeugt, dass die MOTORWORLD Firmenveranstaltungen, Tagungen und Messen regelrecht anziehen wird.“

Hertens Bürgermeister Uli Paetzel muss nicht mehr überzeugt werden. „Das, was ich bei meinem Besuch der MOTORWORLD Region Stuttgart gesehen habe, hat mir gezeigt, dass das Ruhrgebiet für ein solches Objekt ein idealer Standort ist. Und die Zeche Ewald mit ihrer Nähe zu gleich drei Autobahnen ist dafür regelrecht perfekt.“ Einziger Wehrmutstropfen für den ersten Bürger der Stadt: Wenn die MOTORWORLD ihre Pforten öffnet, wird der 43jährige als Bürgermeister nicht dabei sein. Er gibt schon im Februar 2016 sein Amt ab und wird neuer Chef der Emschergenossenschaft.

Fotos: Motorworld

Link zu einem WDR-Bericht vom 15.09.2015.

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