Wir bekennen es offen und freimütig:‭ ‬Wir lieben Autos.‭ ‬Wir fahren gern mit dem Pkw.‭ ‬Wir folgen einem guten Stern.‭ ‬Auch sitzen wir gerne im Automobil und lassen unseren Blick über Armaturenbrett,‭ ‬Sitze und Dekore schweifen.‭ ‬Denn das,‭ ‬was wir sehen,‭ ‬gefällt uns.‭ ‬Auch fassen wir das Auto und die Dinge,‭ ‬die zu ihm gehören gerne an.‭ ‬Last but not least riechen wir es gerne und mögen es gern hören.‭  ‬Wenn man so will,‭ ‬dann genießen wir das Auto in der Tat mit allen Sinnen‭ ‬-‭ ‬und wir wissen,‭ ‬wir sind damit nicht allein auf dieser Welt.‭ ‬So gesehen,‭ ‬trifft es sich eigentlich sehr gut,‭ ‬dass auch der IAA‭ ‬2017‭ ‬Werbefilm fürs breite Publikum‭ „‬Senses‭“ (‬Sinne‭) ‬heißt.‭ ‬Der Titel passt.‭ ‬Aber der Inhalt‭? ‬Der ist‭ ‬-‭ ‬na sagen wir es mal so‭ ‬-‭ ‬irgendwie anders,‭ ‬als man es von einem IAA-Werbefilm erwarten würde.‭
Jens Stuhr,‭ ‬Leiter Kommunikation des VDA,‭ ‬ist von dem Film jedenfalls total begeistert:‭  „"‬Senses‭" ‬lädt die Menschen zum Dialog über die Mobilität von morgen,‭ ‬setzt auf das,‭ ‬was uns aktuell bewegt und umtreibt.‭  "‬Senses‭" ‬setzt den Ton‭ (‬und das Bild‭) ‬für eine ganz neue Ansprache der IAA-‭ ‬Zielgruppen‭"‬,‭ ‬lobt er das Video.‭ ‬Neugierig geworden‭? ‬Moment,‭ ‬bitte erwarten Sie trotz dieser Ansagen nicht zu viel‭ ‬-‭ ‬erwarten Sie vor allem nicht,‭ ‬Autos in dem Werbefilm zu sehen:‭ ‬Die den IAA-2017-Werbefilm verantwortende Agentur‭ „‬congaz‭“‬,‭ ‬die sich als‭ „‬Bewegtbildprofi‭“ ‬bezeichnet,‭ ‬setzt die Themen der diesjährigen IAA‭  ‬-‭ ‬Elektromobilität,‭ ‬automatisiertes und vernetztes Fahren sowie neue urbane Mobilitätsdienstleistungen‭  ‬-‭ ‬nämlich komplett ohne Autos in Szene.‭ ‬Roaar,‭ ‬brumm und Gänsehaut war gestern.‭ ‬Nichstdestrotz erhebt der Film den Anspruch,‭ ‬das IAA-2017-Motto‭ „‬Zukunft erleben‭“ ‬auf emotionale Weise umzusetzen.‭ ‬Die Macher erklären das Resultat natürlich für gelungen.‭  ‬Barbara Barth,‭ ‬Managing Partner Design,‭ ‬congaz,‭ ‬erläutert das folgendermaßen:‭ "‬Wir haben futuristische Visuals in Form von Projektionen und Lichteffekten kreiert,‭ ‬untermalt von abstrakten Sounds und einer visionären Stimme.‭ ‬Alles zusammen erzeugt ein ganzheitliches,‭ ‬intensives Erlebnis.‭" ‬Noch Fragen? Hinzuzufügen wäre vielleicht,‭ ‬dass der Zuschauer des Films nicht nur einen völlig neuen visuellen Dialog mit den neuen Autothemen erfährt,‭ ‬sondern sich auch noch‭ ein paar Sätze frisch aus dem‭  ‬Phrasenmäher anhören darf.‭ ‬Unseren Geschmack trifft das Visuelle nicht so recht.‭ ‬Dabei sind wir in Sachen Automobilthemen gewiss nicht‭  ‬-‭ ‬bzw.‭ ‬nicht ausschließlich‭ ‬-‭ ‬auf old School geeicht.‭ ‬Nein auch unserer Blick ist ja der Zukunft zugewandt.‭ ‬Wir verstehen auch und stimmen dem übrigens völlig zu, dass der Mensch seit Protagoras' (490 bis 411 v. Chr.) denkwürdigem Satz "Der Mensch ist das Maß aller Dinge"  im Mittelpunkt von allem steht. Allerdings würden wir niemals auf die Idee kommen,‭ ‬die Vorzüge des autonomen Fahrens ohne Auto zu demonstrieren. Aber vielleicht irren wir uns ganz schrecklich,‭ ‬haben uns völlig verfahren,‭ ‬sind geschmacklich irgendwo falsch abgebogen und der Film‭ „‬Senses‭“ ‬ist der ganz große Wurf.‭ ‬Dann sagen Sie uns bitte.‭

Autor: Mathias Ebeling