Ausgerechnet 2016, im Jahr des 100jährigen Jubiläums, musste BMW die Krone der weltweit führenden Automarke an Mercedes-Benz zurückgeben. 12 Jahre hatten die Münchner die Krone da schon in ihrem Besitz. Doch die Stuttgarter, welche ihrerseits den Thron 2005 räumen mussten, starteten dank der von Dr. Dieter Zetsche und seiner Mannschaft eingeleiteten Modelloffensive und Verjüngungskur der Marke Mercedes-Benz eine Aufholjagd, die 2016 von Erfolg gekrönt war. 2017 gelang dem Stern dann ganz souverän die Titelverteidigung. Dafür gab es viel Beifall - aber nicht aus der Münchner BMW-Zentrale. Hier will man sich nicht damit abfinden, dass man die Krone als führende globale Premium-Automarke 2016 und 2017 Mercedes-Benz überlassen musste. „Wir wollen an der Spitze stehen. Das ist unser Premiumanspruch.“, sagte Harald Krüger, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG, auf der heute in München stattfindenden Hauptversammlung der BMW AG. Wollen allein hilft freilich nicht. Machen ist angesagt. Und Krüger will die Ärmel hochkrempeln; seine Abteilung Attacke soll Dampf machen. In 2018 sollen 20 neue bzw. überarbeitete Modelle helfen, die Krone zurückzuerobern. Der BMW-Vorstandschef jedenfalls ist an der Verkaufsfront offenbar auf Krawall gebürstet: „Die größte Modelloffensive unserer Geschichte ist eine Kampfansage an die Konkurrenz“, rief er den Aktionären zu.
Kampf um die Premiumkrone 2018
4. Runde: Mercedes vergrößert Vorsprung vor BMW und Audi
Die BMW-Aktionäre indes haben Krügers Botschaft bereits 2017 so ähnlich schon einmal gehört. Auf der Bilanzpressekonferenz sagte Krüger seinerzeit: „Wir waren immer ein ehrgeiziges Unternehmen. Ich verspreche Ihnen, das wird so bleiben. Wir schalten jetzt auf Angriff. Wir starten die größte Modelloffensive unserer Geschichte."
Wenn BMW am Ende des Jahres wieder auf dem Thron der weltweit führenden Premiumautomarke sitzen will, dann muss man sich in den verbleibenden acht Monaten des laufenden Geschäftsjahres ordentlich anstrengen. Von Aufholjagd kann nach den ersten vier Monaten des Jahres 2018 ja gar keine Rede sein (siehe Beitrag links). Im Gegenteil. Monat für Monat vermochte der Stern bei den Absatzzahlen mehr zuzulegen als BMW. Der Rückstand zum Stern ist jetzt schon recht groß. Mercedes-Benz hat nach vier Monaten bei den Aberverkaufszahlen einen Vorsprung von etwas mehr als 100.000 Einheiten herausfahren können. Mal gucken, was den Münchnern einfällt, um den Titelkampf heuer spannender zu gestalten.
Autor: Mathias Ebeling
1 Kommentar
W124-300E
17. Mai 2018 22:31 (vor über 6 Jahren)
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