Sind die Verkaufszahlen von Mercedes-AMG in diesen Tagen eher mau oder eher gut? Wir kennen die Planzahlen nicht, aber offenbar sollen die Verkaufszahlen von Mercedes-AMG mit einer neuen Bonuszahlung für die Händler angeschoben werden. Für den nordamerikanischen Markt berichtet der US-Verbrauchinfomationsdienst Cars Direct von einem sogenannten „Retro-Programm", das den US-Dealern in einer internen Mitteilung bekannt gemacht wurde.

Dahinter verberge sich ein Verkaufswettbewerb mit mit einem Bonusvon bis zu 1.500 US-Dollar pro verkauftem Mercedes-AMG. Das Programm soll seit dem 01.04.2021 gelten und soll so funktionieren: Wenn ein Händler 100 Prozent seines monatlichen Verkaufsziels erreicht, soll er für jeden verkauften Wagen einen Bonus von 750 US-Dollar einstreichen können. Überschreiten die Verkaufszahlen den Schwellenwert von 110 Prozent, soll der Bonusbetrag für jedne verkauften AMG auf 1.500 US$ ansteigen. Warum heißt die Aktion „Retro-Programm?
Weil der Bonus, den ein Mercedes-Händler erhält, rückwirkend für das erste verkaufte Fahrzeug in einem bestimmten Zeitraum berechnet wird.

Dass Markenhersteller ihren Händlern einen Extra-Bonus für „gute" Leistung gewähren, ist per se nicht verwerflich, sondern dient als Anreiz, mehr als normal zu leisten. Problematisch kann die Sache sich allerdings dann entwickeln, wenn die Händler einen Teil der zu erwartenden Boni als Rabatt an den Kunden weitergeben - was die Gefahr in sich birgt, die Verkaufspreise im Markt zu drücken. Diese Gefahr besteht derzeit aber nicht auf dem US-Neuwagenmarkt. Weil sich das Angebot des Gutes Neuwagen in den USA Corona bedingt wegen Produktionsausfällen /Produktionsdrosselung verknappte, stiegen im Jahr 2020 die US-Neuwagenpreise im Schnitt um sechs Prozent. Und das USA-Geschäft des Sterns brummt derzeit. Für das 1. Quartal des Jahres 2021 steht in der Region Nordamerika ein Absatz von 88.318 Einheiten (+12,5%) in den Büchern, wovon 78.256 Einheiten (+15,5 %) auf die USA entfallen. Wie der Daimler mitteilt, erreicht Mercedes-Benz damit beim Absatz in den USA die Spitzenposition im Segment der Premium-Automobilmarken.

Autor: Mathias Ebeling