Die Transformation der Automobilindustrie im Allgemeinen und bei Mercedes-Benz im Besonderen ist in vollem Gange. Die Produktion von E-Automobilen geschieht im großen Stil. Warum aber sind Elektro-Autos dann eigentlich immer noch so teuer, viel teurer als ein vergleichbarer Verbrenner? Markus Schäfer, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG. Chief Technology Officer, Entwicklung & Einkauf, kennt die Antwort darauf und macht allen normalverdienenden Gernfahrern im Interview mit dem US-Magazin Road & Track wenig Hoffnung, dass sich an dem Teuer-Status der E-Autos in absehbarer Zeit etwas ändern würde.
Um Preis-Parität zu einem Verbrenner zu erreichen, müsste die Akku-Kosten pro kWh bei 50 US-Dollar (ca. 46 Euro) liegen, rechnet Schäfer vor und sagt: „Das ist weit weg. (...) Mit der Chemie, die wir heute haben, kann ich mir das nicht vorstellen."
Preisparität zum Verbrenner meint Schäfer sei mit der derzeit am Markt verfügbaren Batterietechnologie ein Ding der Unmöglichkeit. Diese Art von „preiswerten" Batterien mit hoher Energiedichte gibt es für die Großserienproduktion nicht. Und selbst wenn es eine andere Akku-Technologie als die jetzige gäbe, werde es Jahre brauchen, sie für die Automobilindustrie mit ihren hohen Stückzahlen und extrem hohen Anforderungen an die Haltbarkeit zu entwickeln. Fazit von Schäfers Überlegungen: Elektro-Automobile können und werden auf mittelfristige Sicht Fahrzeuge nicht billiger werden.
Ein Faktor, der den Preis hochhält seien die derzeit knappen Lithiumvorkommen. Die Auto- und die Unterhaltungsindustrie würden mehr Lithium nachfragen, als der Markt aktuell hergebe. Experten gehen davon aus, dass die Lithium-Knappheit voraussichtlich erst Mitte des Jahrzehnts durch die Eröffnung neuer Minen überwunden sein wird. Dann bestehe vielleicht die Möglichkeit, dass der Preis für Batterien sinke. Aber auch nur vielleicht: "Der erwartete Rückgang auf deutlich unter 100 US-Dollar oder Euro pro Kilowatt könnte also länger dauern", sagte Schäfer. "Mit der Chemie und den Bestandteilen, die wir heute haben, ist der Durchbruch ehrlich gesagt nicht absehbar."
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