Mit der Veröffentlichung der ersten Zahlen für 2020 durch das Kraftfahrtbundesamt KBA beginnt wie in jedem Jahr die Analyse der Entwicklung der aktuellen Zulassungszahlen. Der gesamte Fahrzeugbestand in Deutschland (66,9 Mio., plus 1,6%) erhöhte sich erneut um etwa eine Million. Das Durchschnittsalter stieg von 9,6 auf 9,8 Jahre leicht an.
Betrachtet man nur das PKW-Segment, fällt auf, dass die Anzahl aller Personenkraftwagen Ende 2020 mit 48,2 Mio. um 1,1% gestiegen ist. Davon erreichten 983.289, also ca. 2,04% vom Gesamtbestand PKW ein Alter von mehr als 30 Jahren (+ ca. 126.000. / +14,7%).
Nur 11 Prozent mehr Oldtimer
Dabei interessiert sich der DEUVET Bundesverband Oldtimer-Youngtimer e.V. naturgemäß für das Segment „Kraftfahrzeuge mit H-Kennzeichen“. Hier zeigt sich, dass der Zuwachs abweichend gestiegen ist. PKW mit H-Kennzeichen (Ende 2020: 584.509, also 1,2% aller PKW) sind im Gegensatz zu den Befürchtungen einer „H-Schwemme“ nur rund 58.000 Stück (+11,0%) dazu gekommen.
Oft kein Steuervorteil durch eine H-Zulassung
Hier kommt zum Tragen, dass die Voraussetzungen für die Anerkennung als historisch wertvolles Kulturgut verschärft wurden und ein Steuervorteil durch eine H-Zulassung bei den mittlerweile mit Katalysator ausgerüsteten „Neu-30-Jährigen“ in der Regel nicht mehr besteht.
Für ein Fahrzeug mit "H-Kennzeichen" werden pauschal 191,73 Euro im Jahr – egal, ob für Pkw, Lkw, Traktor, Wohnmobil oder Anhänger - Steuern abgerechnet. Für hubraum-schwache Fahrzeuge - mit 2,6 Liter Motoren mit Euro 2 zum Beispiel - lohnt sich das Oldtimerkennzeichen nicht mehr.
Oldtimer haben einen Marktanteil von 1 Prozent
Die entsprechenden Zahlen für alle Fahrzeuge mit H-Kennzeichen (incl. Nutzfahrzeuge, Zweiräder und Anhänger) sind aktuell 660.520 (+ ca. 65.000 / +11,0%). Dies entspricht knapp einem Prozent aller zugelassenen Fahrzeuge.
Auch in schwierigen Zeiten inmitten der Corona-bedingten Einschränkungen bei Treffen und Veranstaltungen ist die Liebe zum klassischen Automobil ungebrochen. Bedingt durch den Wegfall von Ausgaben für Reisen und Urlaub wurde teilweise sogar mehr in das Hobby Oldtimer/Youngtimer investiert.
Keine Kommentare
Schreibe einen Kommentar