Mercedes rollt die neue Generation Antriebseinheiten für seine EQ-Modelle aus. Den Anfang macht der neue Mercedes CLA, der als reine E-Version sogar das aktuelle Top-Modell, den EQS, übertrumpft.
Vollelektrischer Antrieb im Fokus des neuen CLA
Das Herzstück des neuen CLA ist der vollelektrische Antrieb, woraus die Techniker und Pressesprecher von Mercedes keinen Hehl machen. Allerdings ist man sich nicht zu 100 % sicher, weshalb der CLA trotzdem noch ein letztes Mal mit einem Verbrenner angeboten wird. Kunden müssen für die Verbrenner-Version mindestens sechs Monate länger warten als für den e-CLA. Daher starten wir unsere Techniktour direkt mit der vollelektrischen Version.
Modernste Technik im neuen Mercedes CLA
Hier haben die Stuttgarter ihr geballtes Technik-Know-how eingebracht, das in den letzten Jahren gesammelt wurde. Mit der neuen „Electric Drive Unit“ – EDU 2.0 – und der kommenden vollelektrischen MMA-Architektur (Mercedes-Benz Modular Architecture) soll alle verbessert sein was Kunden bislang monierten. Besonders in den Bereichen Batterie und Ladeleistung überrascht der CLA.
Schneller laden als der Mercedes EQS
Obwohl der CLA in der kleinsten Baureihe den Einstieg in die Mercedes-Welt darstellt, ist er das erste Modell mit der neuen Hochvolt-Batteriegeneration und einer neuen Antriebseinheit. Das mit ihm erstmals eingeführte 800-Volt-HV-System ermöglicht völlig neue Dimensionen der Schnellladefähigkeit, die selbst der EQS nicht erreicht. In nur 10 Minuten lässt sich der Akku mit rund 300 Kilometern Reichweite nachladen. Bis zu 36 kWh Strom sollen in diese Zeit in den Akku fließen können.
Rekordfahrt des Mercedes CLA-Prototyps in Nardò
Die Entwickler zeigten kürzlich in Nardò, wie gut das System funktioniert. Ein CLA-Prototyp absolvierte binnen 24 Stunden eine Distanz von 3.717 Kilometern unter dem Motto „Fahren, Laden, Fahren“. Dabei hielt der CLA konstant seine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h. Der Durchschnittsverbrauch im Test wurde nicht verraten, jedoch war die ausgeklügelte CLA-Aerodynamik entscheidend für den Erfolg. Auch die Schnellladefähigkeit des neuen Akkupacks mit bis zu 320 kW und die neue Antriebseinheit am Heck trugen zum Rekord bei. Beim Serienmodell soll der WLTP-Verbrauch bei rund 12 kWh pro 100 Kilometer betragen.
Effiziente Antriebseinheit EDU 2.0 im Mercedes CLA
Die „Electric Drive Unit“ EDU 2.0 kombiniert eine neue E-Motor-Entwicklung, verbesserte Leistungselektronik und ein Wechselgetriebe, was die Effizienz des CLA deutlich steigert. Trotz kompakterer Abmessungen liefert die Einheit an der Hinterachse bis zu 200 kW. Sie ist variabel skalierbar und wird zusammen mit der neuen MMA-Architektur in weiteren Modellen eingesetzt und bestehende Modelle ablösen. Das erstmals eingesetzte 2-Gang-Getriebe sorgt beim Anfahren für mehr Drehmoment und Performance. Ab etwa 50 km/h schaltet sich der zweite Gang unmerklich zu, um maximalen Stromspareffekt zu erzielen. Mercedes verspricht für den CLA eine Reichweite von über 750 Kilometern.
Kompakter Akku mit hoher Energiedichte im Mercedes CLA
Wer einen großen Akku erwartet, wird eines Besseren belehrt. Mit gerade einmal 58 kWh ist das LFP-Batteriepack (Lithium-Eisen-Phosphat-Kathoden) im Unterboden eher bescheiden, bietet jedoch über 500 Kilometer Reichweite. In Sachen Schnellladeleistung liegt die Zelle etwas hinter dem größeren Paket, die Gesamtladezeit bleibt jedoch aufgrund der geringeren Kapazität ähnlich. Wer mehr möchte, kann den 85-kWh-Akku mit NMC-Zellen wählen. Diese Zellen verwenden Anoden mit Siliziumoxid und Graphit, was die gravimetrische Energiedichte um bis zu 20 % auf 680 Wh/Liter erhöht. Das 800-Volt-System ermöglicht Ladeleistungen bis zu 320 kW. Für das Laden mit Wechselstrom (AC) bietet die MMA-Architektur neben einem 11-kW-Lader auch ein 22-kW-AC-Ladegerät. Auch bidirektionales Laden ist mit dem Einstiegsmodell möglich.
Optionale 4MATIC-Version mit zusätzlichem Motor
Für noch mehr Dynamik sorgt der optional verfügbare 4MATIC-Antrieb. Ist dieser an Bord, kommt an der Vorderachse ein weiterer 80-kW-starker permanenterregter Synchronmotor (PSM) zum Einsatz, der bei Bedarf die Achse über eine Trennkupplung komplett entkoppelt und somit zur Stromeinsparung beiträgt.
Doppelstrategie: Verbrenner und Elektroantrieb im Mercedes CLA
Da Mercedes in den letzten Jahren schmerzlich lernen musste, dass viele Märkte und Kunden noch nicht bereit für die vollelektrische Zukunft sind, fährt man beim CLA zweigleisig und sichert die Absatzzahlen mit einer Verbrennerversion ab. Trotz der Plattformauslegung für den elektrischen Antrieb findet zusätzlich ein 4-Zylinder-Ottomotor seinen Weg in den CLA. Entwickelt von Mercedes-Benz und gebaut von Partner Geely, bringt der 1,5-Liter-Motor zahlreiche Innovationen. Beispielsweise stammt die Beschichtung der Zylinderlaufwände aus der Formel 1 ebenso wie das Abgasführungssystem des Krümmers, das die Abgase von zwei Seiten auf die Turbinenschaufeln des Turboladers leitet. Ob in der 100-, 120- oder 140-kW-Version: Die Antriebseinheit wird immer von einem Hybrid-Antrieb unterstützt, der ohne externe Lademöglichkeit auskommt.
Hybridsystem ohne externe Ladung im Mercedes CLA
Ein 20-kW-Elektromotor ist direkt im Getriebe integriert und in allen acht Gängen aktiv, was sich besonders beim Rekuperieren mit bis zu 25kW positiv auswirkt. Elektrisches Fahren sowie das Fahren mit abgeschaltetem Verbrennungsmotor sind möglich. Der kleine Akku mit einer Kapazität von 1,3 kWh ist für das System ausreichend. Die Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor sorgt für eine breite Leistungsabdeckung. Dank der Integration des Elektromotors und der Trennkupplung kann der Verbrennungsmotor vollständig durch die E-Maschine gestartet werden, wodurch auf einen herkömmlichen Ritzelstarter verzichtet werden kann. Die Start-Stopp-Funktion setzt nahezu unmerklich ein, da der Motor nur bei Bedarf läuft. Dies reduziert den Kraftstoffverbrauch und steigert die Effizienz sowie den Komfort während der Fahrt.
Keine klassische Plug-in-Hybrid-Version im Mercedes CLA
Mercedes verzichtet im neuen CLA komplett auf eine klassische Plug-in-Hybrid-Version. Kunden, die einen CLA mit Stecker wünschen, sollen zur reinen E-Version greifen. Diese bietet neue Ladetechnik, eine optimierte Batterie und eine auf Effizienz getrimmte Karosserie, wodurch sie erstmals der Verbrenner-Version ebenbürtig sein soll. 59 Bilder Fotostrecke | Neuer Mercedes CLA – Alles auf E, erst mal nicht so ganz!: Mercedes CLA Elektromodell: Die neue Generation Antriebseinheit im Detail
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