Ein Unimog ist nicht nur einfach ein Arbeitsgerät, sondern für viele Besitzer, Fahrer und Fans viel mehr – ein Freund, mit dem man durch dick und dünn gehen kann. Schon vor 70 Jahren hat der Unimog dafür gesorgt, dass die Straßen schneefrei wurden. Wir haben uns von der Leistungsfähigkeit des Unimog während des Schneeräumens im Thüringer Wald überzeugen können.
Eine Erfolgsgeschichte begann vor 70 Jahre
Vor genau 70 Jahren begann der Erfolg des Mercedes-Benz Unimog im Winterdienst. Der junge Diplom-Ingenieur Alfred Schmidt aus St. Blasien im Schwarzwald hatte eine gute Idee. Sein Kunde Alfred Hitz aus Falkenau/Schwarzwald benötigte für seinen neuen Mercedes-Benz Unimog einen Schneepflug. Die Räumbreite von 2200 mm und die Pflughöhe von 1100 mm mussten mit dem 1630 mm breiten Unimog mit seinem 18 kW (25 PS) -Motor abgestimmt werden.
Schmidt konstruierte den „Keilpflug K 1“, der damals noch rein mechanisch per Handrad über eine Kette abgesenkt oder angehoben wurde. Dies war der Startschuss für eine einzigartige Karriere des Unimog als Basisfahrzeug für den Winterdienst. Ortswechsel. Wie funktioniert ein neuer Unimog heute im Winterdienst? Die Probleme sind dieselben: die Schneeberge auf den Straßen müssen geräumt werden. Zum Einsatz kommen moderne, hydraulische Schneeschieber und Schneefräsen.
Ski und rodeln gut
Thüringer Wald: hier haben wir schon vor zwei Jahren mittels Unimog und einem Hydroseeder eine prächtige Blumenwiese ausgebracht. Heute geht es darum, zu verstehen, wie ein Bauhof organisiert ist, um im Winter die Straßen räumen zu können. In Ilmenau, auf zirka 500 Metern, gibt es zurzeit nicht so viel zu tun. Noch vor einer Woche lag hier richtig viel Schnee. Aber nur 30 Kilometer weiter, in Oberhof, werden wir fündig.
Bauhof Oberhof
Wir wollen den Unimog im Schnee bei der Arbeit sehen. Da ist Oberhof ideal. Den kleinen Ort kennt man vom Wintersport. Hier trainieren die Ski- und Biathlon-Stars und es liegt von Ende Oktober bis oft zum April meterhoch der Schnee. Klasse, die Jungs vom Bauhof nehmen sich Zeit, uns ihr Lieblingsarbeitsgerät zu zeigen.
„Wir haben hier oft Schneehöhen von 1,4 bis 1,6 Meter“, erklärt uns der Chef Peter Schmidt (60) „dann sind wir rund um die Uhr mit drei Kollegen pro Schicht im Zweischichtbetrieb im Einsatz.“ Letzte Woche sind hier noch etwa 20 bis 25 Zentimeter Neuschnee gefallen. Und findet der Einsatz auch am Wochenende satt? Schmidt grinst: „Natürlich besonders am Wochenende“. Freie Straßen sind immer – und gerade besonders für eine Urlaubsregion – wichtig -- und das wissen die Männer vom Bauhof. Zum Fuhrpark gehören zwei Unimogs (U 430 und U 400) und zwei Schlepper.
Dann mal los
Veiko Gerber (57) kennt sein Revier wie seine Westentasche. „Ihr sucht Schnee?“, freut Gerber sich. „Damit können wir dienen.“ Wir fahren zu einem geräumten Parkplatz und Gerber schafft noch mal Parkraum für drei oder vier Autos. „Wir freuen uns auf den Winter“, sagt Gerber und setzt sich seine „Show-Mütze“ auf. Gerber ist Profi; hier kommen oft Journalisten und Kamera-Teams hin. „Obergeil ist es, die Schneefräse einzusetzen“, grinst Gerber, und postiert sich und „seinen“ Unimog gekonnt vor einem Schneeberg. Der Unimog mit dem Nummernschild „SM - VG 50“ ist sein Unimog. VG steht für Veiko Gerber; die 50 für seinen 50. Geburtstag.
Der Job macht den Leuten Spaß; das ist keine Show. „Wir sind ein gutes Team“, bringt Peter Schmidt es auf den Punkt. Er kann sich auf seine Leute verlassen. Dafür ist er dann auch großzügig, wenn mal wenig Arbeit ist und ein Kollege mal einen Tag Urlaub braucht.
Weiter geht es zur Skihalle und dann zum Stadion. Alle Kollegen freuen sich schon auf die Biathlon WM 2023. Aber auch schon 2022 wird es in Oberhof wieder wichtige Wettkämpfe geben.
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