Mercedes-Benz definiert Premium-Anspruch über Werte wie Luxus, Komfort, Sicherheit, Digitalisierung. Der Stuttgarter-Nachbar Porsche in Zuffenhausen dürfte dies auch so sehen,
aber er fügt für sich einen weiteren Wert der Definition, was ein deutsches Premium-Automobil ausmacht, hinzu: Es ist das Prädikat „made in Germany bzw. made in Europe.“ Und weil das so ist, geht Porsche seinen eigenen Weg, bleibt mit seiner Fertigung deutscher Sportwagen weitgehend daheim und widersteht der Versuchung, Weltautos billiger in China zu produzieren.
Gut 272.000 Fahrzeuge konnten die Zuffenhausener im Jahr 2020 an Kunden in aller Welt ausliefern. Davon gingen fast 90.0000 Einheiten ins Reich der Mitte. Fast ein Drittel aller Porsche-Automobile finden also einen Käufer in China. Tendenz steigend. Wäre das nicht ein gutes Argument, dem Beispiel von Audi, BMW und Mercedes-Benz zu folgen und mit einem chinesischen Partner Produktion für den lokalen Markt aufzuziehen? Porsche-Chef Oliver Blume hält das für keine gute Idee und er hat derzeit auch kein Interesse, es den deutschen Premium-Automobilmarken in China nachzumachen und im Fernen Osten Porsche-Werke zu errichten.
So sieht es Porsche: Deutsche und europäische Produktion sind ein Premium-Statement
Für Porsche-Boss Blume ist es nämlich von essenzieller Bedeutung, dass deutsche Premium-Autos auch in Deutschland bzw. in Europa (beim Porsche Cayenne etwa beträgt der Inlandsanteil an der Fahrzeugfertigung 35 Prozent; der Auslandsanteil beläuft sich hier auf 65 Prozent im Zuge der Vorpoduktion bei Volkswagen Slovakia) gefertigt werden: "Es ist ein Qualitäts- und ein Premium-Argument, aus Europa für China Autos zu produzieren", sagt Blume im Interview mit der Financial Times. Derzeit sieht er auch keinen Grund, diese Auffassung zu modifizieren. Der Hinweis auf niedrigere Produktionskosten in Asien stimmt Blume auch nicht um. Im Gegenteil: Es lohne sich, so sagt er, die höheren Fertigungskosten in Deutschland in Kauf zu nehmen, weil man so das Made-in-Germany-Image von Porsche stärke und nicht aushöhle. (Newsquelle: Financial Times)
Autor: Mathias Ebeling
1 Kommentar
Egide aus belgien
16. Februar 2021 20:45 (vor über 3 Jahren)
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