Jetzt hat auch Ola Källenius, den Plan nach 2030 nur noch Elektro-Mercedes-Modelle anzubieten, aufgegeben. Auch die EU scheint ihre Restriktionen gegen den Verbrenner-Motor aufzugeben, nicht nur weil so manche PolitikerIn gern wiedergewählt werden möchte, sondern weil sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass sich der europäische Fahrzeugbestand so schnell nicht elektrifizieren lässt und wichtiger noch, sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass die E-Automobil – Produktion und Entsorgung einmal mit eingerechnet – nicht sauberer als ein Verbrenner ist, gleichzeitig aber Europa aber die Position einer Schlüsselindustrie gefährdet. Und dass dann allerdings nachhaltig. Jörg Sand, 1. Vorsitzender des Bundesverbands Verbrenner-Motoren e.V. (BUVMO) sieht sich in seinen Mahnungen der letzten Jahre bestätigt und fasst den aktuellen Stand einmal zusammen.
In unserer Reihe MIB-Kritik berichten wir in unregelmäßigen Abständen über Missstände oder Zusammenhänge, die so besser nicht passiert wären wie ein 6-monatiger Werkstattaufenthalt, die x-te Nachbesserung am Neuwagen, die Pfuschlackierung, Kummer mit dem Stern und, und, und.
Wir werden natürlich alle Zuschriften vertraulich behandeln und freuen uns auf Eure Zuschriften unter redaktion@mercedes-fans.de Betreff: MIB-Kritik. So und nun übergeben wir das Wort an Jörg Sand:
5,2 Milliarden E-Mobilität Subventionen für die Tonne
5,2 Milliarden E-Mobilität Subventionen für die Tonne. Das ist nicht allein die Schuld der aktuellen Regierung, denn die Förderungen wurden schon unter der letzten Regierung beschlossen. Allerdings muss man sich ernsthaft fragen, wie es zu diesen schlecht gemachten Gesetzen kommen konnte.
Nicht allein, dass versucht wurde, ein am Markt bereits vor hundert Jahren gescheitertes Antriebssystem quasi vorzuschreiben, mit dem irren Ziel von 15 Millionen E-Autos bis 2030. Es wurde zudem noch für Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Wegen der kurzen Haltedauer von nur sechs Monaten für jedes geförderte E-Fahrzeug wurden tausende E-Fahrzeuge nach sechs Monaten exportiert. Die Händler verdienten sich an den bis zu 7.000 € Fördergeld pro Fahrzeug eine goldene Nase. Teslas und andere E-Fahrzeuge, die mit 600 Millionen Euro deutschen Steuergeld gefördert wurden, fahren nun in Skandinavien.
Deutsche Autohersteller haben acht Milliarden Euro in die Entwicklung der E-Mobilität gesteckt
Das Geld wurde am Kunden vorbei investiert. Denn der kauft nach wie vor Autos mit Verbrennungsmotoren. Jetzt wo ein Teil der Förderung eingestellt worden ist, kommt Katerstimmung auf. Sonderschichten bei der Verbrenner-Produktion, während E-Autos sich beim Händler die Räder platt stehen. Selbst im "Woke-Wunderland" Kalifornien gehen die E-Auto Verkäufe erstmals zurück.
Autoblogger und Ex-Mercedes-Markenbotschafter J.P. Kraemer lies nun seinem Frust freien Lauf, als er sich über den Wertverlust seines Porsche Taycan beschwerte. Das 205.000 Euro E-Auto verliert 60% seines Wertes in den ersten 18 Monaten und ist so gut wie unverkäuflich.
Gebrauchte Batterie-Autos haben es besonders schwer
Der Gebrauchtwagenmarkt steht an der Schwelle zur Hölle, die Leasingbanken bekommen die E-Autos nicht los, deren Restwerte ins Nirwana gefallen sind, nicht zuletzt, weil große Mitwagenfirmen die bei Kunden unbeliebten Fahrzeuge aus den Flotten werfen.
Die Autoversicherungen sind gerade mit dem nächsten Killer um die Ecke gekommen: auf Grund der irre hohen Reparaturkosten von E-Autos und der enormen Schäden durch Brände werden die Versicherungsbeiträge für E-Autos um bis zu 35% erhöht.
Längst gelten die Stromer auch nicht mehr als sauber, vielmehr erkennen immer mehr Verbraucher, dass die Fahrzeuge gut gemachte Werkzeuge des "Greenwashing" sind. Global Player wir Apple haben ihre E-Auto Pläne längst beerdigt. Fisker steht vor der Pleite.
Energieversorger zweifeln am Netzwerk
Selbst der E-Auto Messias Elon Musk erklärte, dass er keine Zeit mehr in E-Mobilität investieren würde. Wichtige Energieversorger gestehen nun nach und nach ein, dass eine flächendeckende Versorgung der E-Fahrzeuge nicht problemlos möglich ist, es kann zu Stromrationierung kommen wie in den Niederlanden.
Wenn eine Stromversorgung möglich ist, dann oft nur zu erheblichen Kosten, die über denen von Benzin und Diesel liegen.
Voreilig und kurzsichtig beschlossene Verbote von Verbrennungsmotoren wackeln überall auf der Welt, in der EU steht das Gesetz 2026 zur Überprüfung im Parlament an. Mit den ab Juli 2024 neuen Mehrheiten dürfte es kippen.
Während China zur CO2 Neutralität alle Optionen prüft und weltweit sich mit Green Methanol eine gute alltagstaugliche Alternative auftut, zaudert Deutschland bei dem Thema noch.
Geht China als Gewinner hervor?
Mit der politisch initiierten Beerdigung des Verbrennungsmotors sind die Autohersteller durchaus unterschiedlich umgegangen. Die Chinesen haben sich allesamt über den Aktionismus der Europäer und Amerikaner kaputtgelacht und sich für die Zukunft Produktionsstätten und Verträge für Verbrennungsmotorherstellung gesichert.
Toyota, BMW und Ford haben den Verbrenner nicht abgeschrieben und fahren gerade gute Gewinne damit ein. Stellantis, Volkswagen und Mercedes sind in die Falle getappt, sie haben erhebliche Fehlinvestitionen in E-Mobilität geleistet.
Manchmal sind Unternehmer notwendig, die der Politik Paroli bieten in Fragen, wo bei den politischen Entscheidern offensichtlich Inkompetenz herrscht. Selbstbewusste, kompetente Unternehmensführer mit klarem Kompass und Machtbewusstsein fehlen nicht nur in der Autoindustrie.
Weniger Optimismus, mehr Realismus
Es wird Zeit, die Politik wieder an der Realität auszurichten. Deutschland wird mit 84 Millionen Menschen und 1,7% des Globalen Menschlichen CO2 Ausstoß nicht das Weltklima retten können. So sehr wir das eventuell auch möchten, es geht einfach nicht.
Dass wir auf dem Altar der Klimahysterie unter dem Jubel der Autohasser unsere Schlüsselindustrie opfern, freut vor allem deren Wettbewerber im Rest der Welt. Wenn wir nicht den Weg zurück finden das Auto als deutsches Kulturgut, emotionales Spielzeug oder praktisches Werkzeug zu feiern, werden wir mehr verlieren als Geld, Wohlstand und Arbeitsplätze. Wollen wir uns ernsthaft von spießigen Spielverderbern mit dem erhobenen Zeigefinger vorschreiben lassen, was uns Spaß machen darf und was nicht?
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