Bei der Volkswagen AG, derzeit nach Toyota der zweitgrößten Autobauer der Welt, steht am 01.09.2022 eine wichtige Personalie an. Oliver Blume, bislang erster Mann bei Porsche, folgt Herbert Diess auf dem Chefsessel der Volkswagen AG. Wenn Blume bei Volkswagen das Sagen hat, dann wird sich einiges Grundsätzliches ändern. Zum Beispiel: Während Diess der Elektromobilität absolute Priorität einräumte und im gleichen Atemzug sehr aktiv E-Fuels und damit dem Verbrenner eine Absage erteilte, ist Blume ein bekennender E-Fuel-Befürworter. Wie der kommende Volkswagenchef im Interview mit Automobilwoche jetzt ausführte, wird er diese Haltung von seinen Amtsräumen in Zuffenhausen mit in sein Wolfsburger Vorstandsbüro nehmen. Als Porsche-Chef wurde Blume von der Politik für seine Fürsprache von E-Fuels noch kritisert. Als VW-Vorstandsvorsitzender dürfte sein Wort freilich mehr Gewicht in dieser Sache als je zuvor haben und könnte vielleicht bei Zauderern den Bekennermut zu den synthetischen Kraftstoffen mehren.

Zwar bekennt sich auch Blume zu den definierten und sehr ambitionierten E-Auto-Plänen von Volkswagen, doch führte der designierte VW-Vorstandsvorsitzende aus, das E-Fuels eine sinnvolle Ergänzung zur Elektromobilität darstellen würden, weil sie „einen potenziell nahezu CO2-neutralen Betrieb von Ottomotoren“ erlauben würden. Des Weiteren sagte Blume: „Angesichts des hohen Bestandes an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren – weltweit über 1,3 Milliarden – erfolgt der Hochlauf der Elektromobilität jedoch nicht schnell genug, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. (...) Wenn wir die verabschiedeten Ziele erreichen wollen, können synthetische Kraftstoffe einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Regionen auf der Welt entwickeln sich unterschiedlich schnell in Richtung Elektromobilität, so dass auch in Jahrzehnten noch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren unterwegs sein werden. Mit eFuels kann der Fahrzeugbestand einen Beitrag zur schnellen CO2-Reduktion leisten. (...). Wer Klimaschutz ernst meint, muss technologieoffen denken.“

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