Fahrbericht Mercedes-Benz C400 4MATIC Coupé Facelift (C205)

C400 oder C43 - Wer hat die Nase vorn?

Fahrbericht Mercedes-Benz C400 4MATIC Coupé Facelift (C205): C400 oder C43 - Wer hat die Nase vorn?
Erstellt am 20. Juni 2018

Die C-Klasse von Mercedes-Benz verkauft sich prima, bereits über 415.000 Einheiten konnten die Stuttgarter von Limousine, Cabriolet, T-Modell und Coupé verkaufen. Eigentlich ein Grund, das Facelift der C-Klasse nicht großartig zu ändern oder einer großen Auffrischung zu unterziehen. Dennoch wurden bei der Modellpflege über 6.500 neue Sachnummern verbaut. Was ist neu?

Die C-Klasse wird weltweit in vier verschiedenen Kontinenten gebaut. Der Absatz verteilt sich auf insgesamt 120 Märkte. Stark sind die Verkaufszahlen vor allem in den USA, in China und in Deutschland. Ihre Gene hat die neue C-Klasse noch vom mittlerweile klassischen Baby-Benz. Der W201 gilt, auch wenn es die Modellbezeichnung nicht mehr gibt, als die erste C-Klasse.

Treffen der Generationen: W201 und C205

Unser Testwagen, ein C400 4MATIC Coupé in Hyazinthrot mit AMG-Line und Night-Paket, hat mit dem klassischen 190er rein gar nichts mehr zu tun. Dank des Facelifts hat sich am Exterieur des Modells einiges getan. Neu bei der AMG-Line ist der Twin-Blade-Grill, der serienmäßige Diamantengrill, sowie neue Stoßfänger hinten und vorne. Der Frontsplitter ist aufgrund des Night-Pakets in Schwarz gehalten. Die neue Front und das neue Heck wirken sportlicher und dynamischer als beim Vor-Mopf. Während die Frontstoßstange durch ihre neuen Lufteinlässe auffällt, bekam das Heck eine neu gestaltete Diffusoroptik.

Sorgt für den Durchblick: MULTIBEAM LED

Unser Testwagen war mit den optionalen MULTIBEAM LED-Scheinwerfern mit ULTRA RANGE ausgestattet. In jedem Schweinwerfer sitzen 84 einzelne LEDs, was für ein extrem präzise steuerbares Licht sorgt und sich somit jeglichen Verkehrssituationen optimal anpassen kann. Die MULTIBEAM LED-Scheinwerfer bieten zusätzlich Kreuzungs- und Kreisverkehrlicht sowie City- und Schlechtwetterlicht.
Für das Facelift der C-Klasse gibt es insgesamt 20 neue Felgen-Designs, dazu kommen neue Farben wie Mojasilber metallic und Smaragdgrüm metallic.
Auch im Innenleben der neuen C-Klasse hat sich einiges getan. Auffällig im Cockpit ist das neue Multifunktionslenkrad aus der S-Klasse mit Touch Control-Buttons, das neue 23,3 Zoll große digitale Cockpit und das nicht voll integrierte, aber auf 10,25 Zoll vergrößerte Media-Display. Dazu kommen ein neuer Start/Stop-Knopf in Turbinenoptik und dazu passend ein Schlüssel in neuem Design. Hier kann zwischen drei Varianten gewählt werden: Chrom Hochglanz, Weiß mit Zierrahmen in Chrom oder Weiß mit Zierrahmen in Mattchrom.

Cooles Coupé - Die Fotostrecke

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Das Multifunktionslenkrad mit Touch Control-Buttons benötigt bei Erstkontakt sicherlich noch ein wenig Übung, macht aber nach wenigen Minuten richtig Spaß. Der große Vorteil dabei: Der Fahrer kann die Hände während des Fahrens zu jeder Zeit am Lenkrad lassen. Für den einen oder anderen ist auch der fehlende Schalthebel für DISTRONIC und Tempomat gewöhnungsbedürftig, den ebenfalls die Touch Control-Buttons am Lenkrad ersetzen. Geblieben dagegen ist der klassische „Dreh- und Drückschalter“ im Bereich der Mittellehne.
Für besonders entspannende Momente soll die optionale ENERGIZING-Komfortsteuerung sorgen. Über sie werden verschiedene Funktionen wie Klimaanlage, Beduftung, Heizung, Belüftung, Massage sowie Licht und Musik gesteuert, um die Stimmung im Auto dem persönlichen Geschmack anzupassen und sich somit vom stressigen Alltag zu erholen.

"User Experience" im Innenleben

Auch in Sachen Assistenzsysteme wurde bei der Modellpflege der C-Klasse nachgerüstet, die nun auf dem Stand der S-Klasse sind. Als neue Funktionen des aktiven Lenk-Assistenten kommen ein intuitiv verständlicher, aktiver Spurwechsel-Assistent und ein aktiver Nothalt-Assistent dazu. Mit dem erweiterten, aktiven Brems-Assistent ist das C-Klasse-Facelift serienmäßig ausgestattet.

Auch Bereich autonomes Fahren gab es Änderungen: Die Kamera- und Radarsysteme lassen das C-Klasse-Facelift bis zu 500 Meter vorausschauen, wovon bis zu 90 Meter alles in 3D erfasst wird. Während die Kamera bis zu 500 Meter vorausschaut, erfolgt die Umfelderkennung per Radar mit einer Reichweite von bis zu 250 Meter nach vorne, 40 Meter zur Seite und 80 Meter nach hinten.

C400 und C43 - beide mit 3,0-Liter-V6

Im C400 4MATIC Coupé ist ein 3,0-Liter-V6-Motor verbaut, der gleiche Motor, der auch im Mercedes-AMG C43 sitzt. Dieser M 276 leistet im C400 333 PS, im C43 sind es 390 PS. Damit beschleunigt das C400 4MATIC Coupé in 4,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h, lediglich 0,2 Sekunden weniger benötigt das C43 Coupé. Das C400 Coupé verfügt über fünf Fahrstufen (DYNAMIC SELECT), bei denen der Fahrer zwischen Eco, Comfort, Individuell, Sport und Sport+ wählen kann. Hierbei spielt das C400 Coupé seinen Trumpf aus, denn es ist, und das soll keine Floskel sein, ein echter Alleskönner. Im Eco und Comfort-Modus gleitet das 1.675 Kilogramm schwere Coupé nur so dahin, sehr smooth, komfortabel, leise und relaxed. Sogar einigermaßen sparsam lässt sich der C400 bewegen. Wer sich bemüht, kann den schicken Zweitürer auch unter 10 Liter fahren.
Anders sieht die Geschichte natürlich im Sport- und Sport+-Modus aus. Auf den kurvigen, bergigen Landstraßen rund um die Mosel war der Sport+-Modus der perfekte Wegbegleiter. Wer allerdings auf der Landstraße vom Fahrmodus Eco auf Sport+ wechselt, erlebt zwei völlig verschiedene Autos. Im Sport+-Modus schaltet das neunstufige 9G-TRONIC Automatikgetriebe zwei Gänge zurück, hält die Drehzahl und drückt den Fahrer in den Sportsitz. Von nahezu lautlos nimmt der Motor schlagartig einen kernigen Sound an, beim Zwischengas lässt sich ihm sogar ein leichtes Ploppen entlocken. Das Fahrwerk DYNAMIC BODY CONTROL wirkt straff und lechzt förmlich nach Kurven. Wer den puren Fahrspaß des C400 Coupés ausnutzen möchte, kommt schnell auf einen Verbrauch von um die 15 Liter.

Geringer Preisunterschied zwischen C400 und C43

Die Variabilität des neuen C400 4MATIC Coupés lässt uns wirklich staunen, und so kommt die große Frage auf, wo genau soll nun das C43 Coupé besser sein? Klar, das Design ist nochmals verschärft, der Klang noch böser, die Ausstrahlung noch gefährlicher und auch im Leistungsbereich machen sich die 57 PS ab einer Geschwindigkeit von über 100 km/h irgendwann bemerkbar.
Interessant wird es, wenn man einen Blick auf die Preise des C400 und C43 wirft. Vielleicht ist dies auch die Antwort, warum auf den deutschen Straßen deutlich mehr C43 Coupés als C400 Coupés zu sehen sind. Ein reines C400 4MATIC Coupé mit AMG-Line Exterieur fängt bei 59.446,45€ an, ein C43 startet bei 64.456,35€. Der Preisunterschied beträgt also ca. 5.000,00€.

Keine Frage, das C400 4MATIC Coupé ist klasse. Das C43 Coupé bildet allerdings eine zu große Konkurrenz in den eigenen Reihen. Laut Daimler beginnt die „Entrance of Performance“ beim C43, wobei der C400 an diesen „Eintritt in den Leistungsbereich“ schon verdammt nah dran ist. So gut der C400 auch sein mag, aufgrund des geringen Preisunterschieds entscheiden sich die meisten Mercedes-Kunden für den C43. Sie würden sich doch auch für den C43 entscheiden, oder?

Technische Daten

 

Zylinderzahl/-anordnung: V6
Hubraum (cm³): 2.996
Nennleistung (kw (PS) bei 1/min): 245 (333) bei 5.250-6.000/min
Nenndrehmoment (Nm bei 1/min): 480 bei 1.600-4.000/min
Länge/Breite/Höhe (mm): 4.686/1.810/1.413
Beschleunigung 0-100 km/h (s): 4,9
Höchstgeschwindigkeit (km/h): 250
Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert (l/100 km): 11,2-10,8/6,3-5,9/8,1-7,7
CO2-Emissionen kombiniert (g/km): 186-176
Energie-Effizienzklasse: D

Fotos: Luca Felshart & Daimler AG

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