Chip Foose zählt in den USA zu den ersten Adressen wenn es um das Thema Car Styling und Hot-Rodding geht. International ist die Tuning-Legende durch das Magazin "Chrom & Flammen" und später durch die Serie Overhaulin bekannt geworden. In jeder Folge stylen Chip Foose und sein Team ein Auto nach allen Regeln der Kunst. Alles, was aus Chip Fooses Hot-Rod-Shop rollt, verdient in punkto Design und handwerkliche Qualität das Prädikat "erstklassig". Insofern war es für BASF keine Frage, in wessen Hände sie den firmeneigenen Mercedes 300 SL Gullwing geben sollten, um ihn auf der diesjährigen SEMA Show als Visitenkarte für das hochwertige Glasurit-Programm des Chemiekonzerns zu präsentieren.
Alle Jahre wieder: Die SEMA Show in Las Vegas
Einmal im Jahr avanciert das Spiele(r)-Paradies Las Vegas auch zum Mekka der Tuning-Gemeinde. Dann nämlich öffnet dieSEMA Show ihre Tore für eine imposante Leistungsparade, die auf der Welt ihresgleichen sucht. Ausschließlich für sogenanntes Fachpublikum geöffnet, besuchen etwa 50.000 Gäste aus über 130 Ländern die SEMA Show, um sich über die neuesten Ideen und Produkte im Automobil- und Tuningbereich zu informieren.
Topgestylter Mercedes 300SL mit Feintuning
Insofern ist die SEMA-Show wohl die beste aller denkbaren Bühnen, um neueste Entwicklungen und Ideen auf dem Bereich des automobilen Zubehörmarktes zu präsentieren. Alljährlich werden dem Fachpublikum und Händlern daher etwa 1.500 Produktnews vorgestellt. Ob Styling-Studios und kleine Tuning-Shops oder weltumspannenden Großkonzerne: Die SEMA bündelt ein überwältigendes Angebot an Innovationen und Kreativität.
BASF lässt seinen Gullwing aufhübschen
Genau das richtige Umfeld für BASF, um auf die Vorzüge des wasserbasierenden Glasurit-Lacke (Glasurit-90) herauszustellen. Als Werbeträger sollte ein Mercedes 300SL fungieren, den BASF bereits für ein publicityträchtiges Restaurationsprojekt im Jahr 2008 genutzt hatte.
Foose-Design krönt die Mercedes-Restauration mit einem tollen Finish
Seinerzeit hatte BASF die Dream Car Garage zum Projektpartner auserkoren. Nun legte der Chemie-Riese nach und verlieh dem Mercedes 300SL in Kooperation mit Chip Foose (Foose-Design) ein neues, aufregendes Finish im zeitgemäßen Outfit kombiniert mit einem wohldosierten Feintuning á la Foose-Design zur effektvollen Akzentuierung der Fahrzeugpräsenz.
Weniger ist mehr beim W198!
Dank der aufwändigen Restauration durch die Dream Car Garage konnte sich Chip Foose auf das Finishing des Erscheinungsbildes konzentrieren. Wenige aber effektvolle Veränderungen steigern die optische Attraktivität des Mercedes ohne seine Identität oder aber den mercedes-typischen Charakter zu verwischen. Denn fraglose zählt der W198 zu den herausragenden Design-Ikonen des Automobilbaus überhaupt. Diese Styling-Legende überarbeiten zu wollen, setzt entsprechende Ehrfurcht und viel Feingefühl in der Herangehensweise voraus.
Am 300SL prangen schlanke Stoßfänger
So entfernte Foose-Design die originalen Stoßfänger, um diese durch Eigenbau-Parts zu ersetzen. Die neuen wohlgeformten Bumper sind etwas schlanker als die Vorgänger ausgeführt und betonen auf diese Weise nochmalig die optische Qualität des grandiosen Karosserienetwurfs.
Gleichmacherei harmonisiert den Gullwing-Look
Ein signifikantes Merkmal des 300SL-Designs stellen die charakteristisch gewölbten Radhäuser dar. Das Foose-Team bearbeitete die Ausbuchtungen der Seitenteile, um auf diese Weise eine Symmetrie zu der Linienführung der vorderen Kotflügel zu schaffen.
Der Mercedes präsentiert sich mit neuer Visitenkarte
Typisch Chip Foose: der US-Customizer greift die klassischen Linien auf und wandelt diese so ab, dass Uneingeweihte die änderungen kaum wahrnehmen! Und? Wie finden Sie es?
Die Frontansicht wurde ebenfalls sanft überarbeitet, wie die aktuelle Grilloptik offenbart. In den Kotflügeln nisten nunmehr neue Scheinwerfer, die von eigens angefertigten Aluminium-Blenden eingefasst sind. Ein ergänzendes Cleaning lässt die herrlichen Rundungen des Mercedes-Bodys besser zur Geltung kommen.
Glasurit färbt den Benz zum glänzenden Silberling
Der tiefergelegte Mercedes wurde mit einem Set aufregend gestylter Foose-Rädern bestückt, auf die Pirelli Reifen (P Zero Nero) gesattelt sind. Als eigentlichen Clou werden aber viele Betrachter zweifellos die neue Lackierung in zwei gefällig aufeinander abgestimmten Silbertönen (Glasurit-90) und dem feinen Pinstripping in Rot empfinden.
Die Details des Mercedes-Refinish in der Übersicht
Glasurit 90-Lackierung,
Zwei unterschiedliche Silber-Lacke,
Rotes Pinstripping.
Dezent aber dynamisch
Noch mehr Details:
Custom Front- und Heckstoßfänger,
Modifizierte Seitenteile,
Überarbeitete Front,
Embleme entfernt.
Foose-Räder vollenden den Custom-Trimm des Mercedes
Weitere Highlights des von Fosse-Design gestylten Mercedes 300SL sind:
erneuerte Scheinwerfer und -ringe,
European-Style-Scheinwerfer,
Custom-Fahrwerk,
Foose-Wheels mit Pirelli P Zero Nero Reifen.
Kostbare Rarirät: Mercedes 300SL
Ungeachtet seiner optischen Attraktivität können sich natürlich auch die technischen Daten und die Historie des Mercedes 300SL sehen lassen. Vom Mercedes-Benz Gullwing wurden im Jahr 1957 überhaupt nur 73 Modelle produzierte. Seinerzeit boten ihn die Mercedes-Händler für die damals stolze Summe von knapp 30.000 DM an. Zum Vergleich: Ein VW Käfer 1200 schlug 1955 lediglich mit 3.790 DM zu Buche.
Der W198 beeindruckt mit herausragenden Leistungsdaten
Der Mercedes 300SL Gullwing wird von einem Sechzylinder-Motor mit mechanischer Benzineinspritzung von Bosch befeuert. Der über ein Vierganggetriebe geschaltete Flügeltürer zählt mit einer Leistung von 215 PS (Serie) bis 240 PS (mit Sportnockenwelle) und einer Geschwindigkeit, die je nach Setup bis zu 260 km/h betragen konnte, zu den absoluten Traumwagen. Damals wie heute.
Einst und jetzt: Der Mercedes Flügeltürer ist ein absoluter Traumwagen
Und dank der Kooperation zwischen BASF und Foose-Design ist die Geschichte des Mercedes 300SL (W198) nun um ein attraktives Kapitel bereicher worden. Fraglos kann der Mercedes auch in seinem Originalgewand überzeugen, aber im Foose/BASF-Look macht der Gullwing eine nicht minder gute Figur, die sich dem atemberaubenden Entwurf aus den fünfziger Jahres des vorigen Jahrhunderts in jeder Hinsicht würdig erweist.
Text: Mathias Ebeling
Fotos: Foose-Design
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1 Kommentar
Veteranenclub
11. November 2011 13:14 (vor über 12 Jahren)
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