56er Mercedes 220S: Freunde fürs Leben

Konditionsstarker Mercedes W180

56er Mercedes 220S: Freunde fürs Leben: Konditionsstarker Mercedes W180
Erstellt am 9. April 2013

Thomas Moss und sein Mercedes 220S sind beide Jahrgang 1956. Dies ist aber beileibe nicht der einzige Grund, warum die zwei gemeinsam durchs Leben fahren. „Wir passen einfach super zusammen“, findet der Mercedes-Fan, dem es die charakteristische Ponton-Form, der klassische Charakter und die Qualitäten des grundsoliden Mercedes W180 angetan haben.

Der Mercedes als Teil der Familie

Seit 25 Jahren befindet sich der Mercedes nunmehr in Besitz der Familie Moss. „Mehr noch“, sagt Familieoberhaupt Thomas Moss: „Der Mercedes ist zu einem wichtigen Teil unserer Familie geworden. So sind meine beiden Kinder im und mit dem Ponton groß geworden. Das verbindet“, bekräftigt der Marketing-Experte.

Restaurationsbedarf beim W180

„Als ich den Mercedes vor nun schon 26 Jahren kaufte, war er zwar noch ganz ordentlich in Schuss“, erinnert sich Thomas Moss. „Gleichwohl hatte der Zahn der Zeit natürlich an diesem Mercedes hier und da genagt. Und so wurde der W180 über die Jahre sorgsam restauriert.“

Stück für Stück wird der Mercedes wiederhergestellt

„Mir war jedoch wichtig, dass der Mercedes nicht für etliche Monate in einer Werkstatt verschwand, sondern stets regelmäßig auf der Straße gefahren wurde“, berichtet Thomas Moss weiter. „Deshalb wählte ich den Weg einer Restauration in einzelnen, überschaubaren Arbeitsgängen. Auf diese Weise konnten die erforderlichen Instandsetzungsarbeiten ausgeführt und der Mercedes 220S trotzdem kontinuierlich in Bewegung bleiben“, erläutert der 57jährige sein Konzept.

Unverwüstlicher Sechszylinder

„Im Grunde genommen ist der Mercedes ein Dauerläufer und Vielfahrer“, lobt Thomas Moss die Qualitäten des von einem Sechzylinder motorisierten Mercedes W180. „Als Langstrecken-Limousine ist der Mercedes 220S geradezu unverwüstlich. Ein wundervoller und komfortabler Reisewagen, mit dem wir schon ausgiebige Touren quer durch Europa unternommen haben.“

Dauerläufer Mercedes 220S

So war Familie Moss mit dem Ponton-Mercedes schon mehrfach in England. Reisen führten die Limousine auf eigener Achse auch nach Island, Lettland, Litauen und Masuren. Selbst eine an Anforderungen an das betagte Material ganz bestimmt nicht arme Gebirgsfahrt auf den Großglockner absolvierte der Mercedes 220S absolut bravourös.

Der Mercedes 220S startete 2003 bei der Mille Miglia 2003

Höhepunkt der intensiven Reisetätigkeit war sicherlich die Mile Miglia 2003. „Auch da hat sich der Mercedes 220S wacker geschlagen. Der W180 ist eben enorm solide konstruiert und lässt seinen Fahrer nicht im Stich.“

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Pannenfreie 80.000 Kilometer

Mittlerweile sind 80.000 Kilometer seit dem Kauf des Mercedes 220S zusammengekommen. „Ich will den Mercedes jetzt nicht über den grünen Klee loben – frei nach dem Motto ‚früher war alles besser’. Denn bekanntlich sagt man den älteren Mercedes-Modellen ganz generell eine fast schon sprichwörtliche Zuverlässigkeit nach. Aber für meinen Mercedes W180 stimmt das Prädikat ‚unverwüstlich’ ohne jeden Abstrich.“

Der richtige Club gehört dazu

„Wie ich erblickte der Mercedes im Jahr 1956 das Licht der Welt“, erzählt Thomas Moss, der in seiner Freizeit nicht nur sehr gern mit dem Ponton durch die Lande gondelt, sondern für die Mercedes-Benz I.G. auch Mitglieder-Fahrzeuge und Veranstaltungen fotografiert.

Der Name verpflichtet zum Stirling-Moss-Fan

„Und klar ist auch, dass ich bei dem Nachnamen natürlich ein großer Stirling-Moss-Fan bin.“ Na, damit steht der Bonner gewiss nicht allein. Schließlich zählte der Brite zusammen mit Juan Manuel Fangio oder Karl Kling zu den großen Mercedes-Rennfahrern der Fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts - Stichwort „Mercedes 300SLR!“.

Mercedes 220S: Erfolgsmodell der Fünfziger Jahre

Zurück zum Mercedes W180: Seinerzeit war das Modell 220S als Nachfolger des 220a das Spitzenmodell der erfolgreichen Ponton-Reihe. Er wurde als Limousine von 1956 bis 1959 in einer Stückzahl von knapp 55.300 Limousinen gebaut und avancierte zum Symbol der erfolgreichen Wirtschaftswunderjahre. Immerhin betrug der Verkaufspreis im Jahr 1956 stolze 12.500 DM. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Monatslohn eines Industriearbeiters lag in jener Zeit bei knapp 400 DM.

In der Laufruhe liegt die Kraft

Der im Volksmund aufgrund seiner charakteristischen Formgebung als „Ponton“ bezeichnete Mercedes W180 verfügt über eine selbsttragende Karosserie, die mit der Rahmenbodenanlage fest verschweißt ist. Das via Lenkradschaltung zu bedienende Getriebe setzt die Leistung des laufruhigen Sechszylindertriebwerkes harmonisch um. Die Fahrleistungen des 106 PS starken und bis zu 165 km/h schnellen Mercedes sind für die damalige Zeit äußerst bemerkenswert.

Seinerzeit wartete der W180 mit fortschrittlicher Technik auf

Gediegener Klassiker mit hohem Nutzwert

Ist es eingedenk der automobilhistorischen Bedeutung und des praktischen Alltagsnutzens des Mercedes W180 ein Wunder, dass der Ponton seinem Besitzer Thomas Moss so sehr ans Herz gewachsen ist? Wohl kaum! Echte Freunde fahren nun einmal gemeinsam durch dick und dünn. Und sie lassen einander niemals im Stich. Was den Mercedes anbelangt, so ist etwas anderes vom grundsoliden Dauerläufer gewiss nicht zu erwarten. Auch Thomas Moss freut sich noch auf viele Jahre am Steuer seines Mercedes 220S. „Kein Thema: Das Auto bleibt in der Familie“



Text & Fotos: Frank Ebeling

Mercedes-Fans Facts

Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz 220S Limousine (W180-II)

Baujahr: 1956

Motor: Reihensechzylinder, Hubraum: 2.195 ccm, Leistung: 106 PS

Getriebe: Vollsynchronisiertes Vier-Gang-Schaltgetriebe (Lenkradschaltung)

Bremsen: Trommelbremsen vo/hi

Räder: Originale Stahlfelge, 5J-13

Reifen: Fulda Diadem

Fahrwerk: Vorne: Schraubenfedern, Drehstab-Stabilisator. Hinten: Eingelenk-Pendelachse, Schraubenfedern.

Karosserie: Selbsttragende Ganzstahlkarosserie

Innenraum: Serie

28 Bilder Fotostrecke | Mercedes 220S: Freunde fürs Leben: Konditionsstarker Mercedes W180 #01 #02

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