65er Mercedes L407 als Retro-Rennteam-Begleitfahrzeug

Sportliche Stupsnase mit Stern

65er Mercedes L407 als Retro-Rennteam-Begleitfahrzeug: Sportliche Stupsnase mit Stern
Erstellt am 27. Oktober 2023

Dieser Mercedes Transporter L407 mit Baujahr 1965 gehörte bis vor kurzem noch zur bekannten Iseli-Collection und wurde Mitte September dieses Jahres von RM Sotheby’s in der Schweiz versteigert. Umgerechnet 43.400 € lautete das Höchstgebot für den Mercedes-Transporter. Ob der neue Besitzer wohl mit diesem L407 am historischen Rennsport oder an einer der nächsten MIB-Rallyes teilnimmt? Passen täte es: Der L407 ist in dieser Aufmachung nämlich ein stilechtes Begleitfahrzeug für die Teilnahme am historischen Rennsport.

Da wo heute „Classic Renndienst“ auf dem Mercedes-Benz L407 draufsteht, war übrigens früher eine Brandbekämpfungsausrüstung drin. Der ursprüngliche Verwendungszweck für dieses Transporter Baujahr 1965 war nämlich die Bestimmung als Feuerwehreinsatzfahrzeug.

Weil die von einem 1,9-Liter-Benziner angetriebene Doppelkabine über zwei Sitzreihen und eine geräumige Ladefläche verfügt, hat ein späterer Käufer des Feuerwehr-Sonderfahrzeugs Zweck und Einsatzgebiet umgewidmet und den Mercedes-Transporter zum Rennsport-Begleitfahrzeug im Retro-Look umfunktioniert. Damit kommt der L407 zwar nicht so spektakulär wie der legendäre Mercedes-Benz Renntransporter "Das blaue Wunder“ aus dem Jahr 1954/1955 ins Rollen, überzeugt gleichwohl aber mit seinem besonderen Chic und Retro-Charme.

Weggefährte des Wirtschaftswunders

Übrigens sind der L407 an sich und "Das blaue Wunder“ sozusagen derselbe Jahrgang. Bevor der Mercedes-Transporter im Jahr 1963 eine Typenbezeichnung annahm, welche das Gesamtgewicht und die Leistung des Fahrzeugs angab (L407 bedeutet 4 Tonnen, 70 PS), hatte er im Jahr 1955 mit der Mercedes-internen Konstruktionsnummer L319 als Modellbezeichnung sein Coming Out. Zusammen mit der Bus-Variante O319 traf dieser Wagen perfekt den Bedarf vieler Gewerbetreibender und Hilfsdienste. In seiner Produktionszeit bis 1968 wurde er in vielen Varianten angeboten und war Marktführer in seiner Klasse.

Mercedes-Transporter mit Stupsnase

Einen L319 erkannte man auf den ersten Blick an seinem sehr kurzen, rundlichen Vorbau. Die Fahrertür befand sich hinter der Vorderachse. Weitere L 319-Erkennungsmerkmale waren der ovale Grill mit den beiden Rundscheinwerfern und die einteilige, kühn geschwungene Panorama-Frontscheibe.

 

Der zunächst in Sindelfingen und später in Düsseldorf produzierte Mercedes Transporter war ab 1956 als Kastenwagen mit Dreh- oder Schiebetüren, als Pritschenwagen mit Gestell und Plane oder auch als Lieferwagen mit offenen Seiten zu haben. Bei der letztgenannten Variante werden die Öffnungen mit Planen verschlossen. Diese können als Markisen aufgestellt werden, was diese Ausführung zum idealen Verkaufswagen für Marktverkäufer oder über die Dörfer tingelnde Gemüse- und Obsthändler machte.


Zwölf Jahre lang, von 1956 bis 1968, lief der L319 vom Band. Am Ende wurden über 140.000 Stück von diesem Fahrzeug, das man als den Urvater der heutigen Mercedes-Transporter bezeichnen darf, gebaut.

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