Brutal tiefer 190er

Low Mercy!

Brutal tiefer 190er: Low Mercy!
Erstellt am 23. März 2015

Patrick Streich schraubt seit 13 Jahren an seinem 190er und hat es im Laufe der Zeit mit viel Einsatz und Arbeit geschafft, aus einem wirtschaftlichen Totalschaden ein absolutes Tuning-Highlight zu machen.

Erstes eigenes Auto!

Als Patrick seinen W201 im Jahre 2002 kaufte, war er selbst gerade einmal 14 Jahre alt und damit deutlich jünger als sein neues Auto! Die 50,- Euro Kaufpreis für den total zerbombten Benz, der mit einem heftigen Frontschaden bei einem Mercedes-Händler vor sich hin gammelte, konnte der Ahlsdorfer damals locker aufbringen. Was allerdings in den kommenden Jahren an Geld in den Baby-Benz floss, ging über das Taschengeld eines Teenagers weit hinaus!

Spontaner Projekt-Wechsel

Über die Jahre setzte Patrick das Auto erst mühevoll wieder instand und veredelte den 190er daraufhin dezent, um ihn im Alltag zu fahren. Nach einer vorübergehenden Abmeldung im Jahre 2007 sollte das Auto zwei Jahre später reaktiviert und ein wenig schick gemacht werden, um als Alltagsauto zu dienen, während Patrick an seinem großen 123er Coupé-Projekt schraubte. Das war jedenfalls der Plan. Heute steht das Coupé immer noch nahezu unberührt in der Garage, weil Patrick zwischendurch voll vom 190er Fieber erfasst wurde. Aus dem ursprünglich geplanten Ausbessern von ein paar Lackschäden wurde eine komplette Instandsetzung inklusive des Entfernens von sämtlichen störenden Details wie Zierleisten, Antenne und Emblemen und einer darauf folgenden Komplettlackierung in einem trendigen „Pepper-Grey“. Zudem weitete Patrick die vorderen Radhäuser extrem auf, ohne die originale Optik zu sehr zu verfälschen.

Lowest Level!

Nötig wurde dies, weil Patrick sich in Sachen Fahrwerk etwas ganz besonderes vorgenommen hatte. Da einige Besonderheiten des 190ers wie die sehr tief liegende Ölwanne oder die Hinterachskonstruktion eine statische Tieferlegung im gewünschten Umfang unmöglich machte, entschied sich Patrick für die Montage eines Airride-Fahrwerkes. Natürlich gab es für sein Modell keine Plug&Play-Lösung, weshalb er sich das System selbst zusammen bauen musste. Für guten Komfort verwendete er Doppelfaltenbälge, die er mit extrem gekürzten Dämpfern kombinierte.

Die Achsaufnahmen, Achsschenkel, Längsträger und diverse andere Bauteile im Fahrwerksbereich mussten aufwendig an das Airride angepasst werden, um die gewünschte extreme Tieferlegung zu erzielen und das Auto trotzdem noch gut fahrbar zu halten. Als dann endlich der Achsträger im abgesenkten Zustand den Boden berührte, hatte Patrick sein Ziel erreicht! Bei diesen Maßnahmen konnte er stets auf die tatkräftige Hilfe der Firma Schalk-Tuning zählen, die ihm mit ihrem Knowhow unter die Arme griff.

Bildschöne 16-Zoller mit Stil!

In abgesenktem Zustand tauchen auch die bildschönen Fondmetall-Räder tief in die Radhäuser ein. Die klassischen Felgen wurden hochglanzpoliert und in den Größen 8 x 16 Zoll an die Achsen gesteckt. 195/40er Hankook-Pneus stellen den Kontakt zur Straße her. Die 16-Zoller sind auch der Grund, warum Patrick nicht auf eine größere Bremsanlage umrüstete, sondern die vorhandene komplett erneuerte.

Viele seltene Details im Innenraum

Im Innenraum versammelte der Ahlsdorfer, der als selbstständiger Snap-on-Partner tätig ist, diverse sehr seltene Ausstattungsteile zusammen. Die beleuchteten Sonnenblenden beispielsweise sind wie Goldstaub und entsprechend teuer, wenn sie überhaupt aufzutreiben sind. Ähnlich sieht es mit den hinteren elektrischen Fensterhebern aus, die der 27-Jährige erst nach langer Suche mit Hilfe von Dolmetschern im Ausland aufstöberte. Die Innenausstattung in zeitgenössischem Karo spendete ein Sportline-Modell, weshalb Patrick alle Verkleidungen und Teppiche vom serienmäßigen Beige in Schwarz umändern musste. Die Sitze tauschte er gegen Recaro-CSE-Teile, wobei er leider nur zwei Fahrersitze aufstöbern konnte. Zum Zeitpunkt des Foto-Shootings wurde der Beifahrersitz gerade umgerüstet, damit die Bedienung der gefühlte 87 Einstellmöglichkeiten auf der richtigen Seite sitzt.

Momo-Holzlenkrad und Recaro-Sitze

Das neue Lenkrad ist dagegen bereits fertig. Ein klassisches Momo-Holzlenkrad wurde von Patrick abgeschliffen, mit geätzten Schriftzügen versehen und neu lackiert. Um den Innenraum nicht zu verbasteln, nutzt Patrick die serienmäßigen Fensterheberschalter für die Bedienung des Luftfahrwerkes, während die Anzeigen im Aschenbecher versteckt wurden. Auch hierbei achtete er auf Stilsicherheit, weshalb er keine modernen Instrumente verwendete, sondern zu kultigen roten LED-Anzeigen im Stile der 1980er Jahre griff. Beim Schaltknauf nutzte Patrick seinen Snap-on-Werkzeugkasten und montierte eine großen Schraubenziehergriff. Für den Innenraum hat er noch viele Pläne, alles im zeitgenössischen Stil. Das Ziel ist es, so viele seltene Ausstattungsdetails und Zubehörteile wie möglich zu versammeln. Da kam ihm beispielsweise die Armaturenbrett-Matte, die das Cockpit vor der Sonne schützt und nur in den Staaten erhältlich war, gerade recht.

Kein Ende in Sicht!

31 Bilder Fotostrecke | W201 auf dem Boden: Low Mercy #01 #02 Es ist anzunehmen, dass das 123er Projekt noch weiter auf seine Vollendung warten muss, denn dieser W 201 ist noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angelangt! Patrick legt Wert auf die Feststellung, dass er ohne die Hilfe seiner treuer Kumpels von den Low Lovers sowie diverser anderer Helfer nie diesen Status erreicht hätte! Dafür ein herzliches Danke!

Mercedes-Fans-Facts:

Fahrzeugtyp: Mercedes Benz 190E, Typ W201

Baujahr: 1985

Motor: 2,0 Liter Vierzylinder

Leistung: 115 PS

Rad/Reifen: Fondmetall, 8 x 16 ET 11 mit 195/40 ZR 16 Hankook Evo S1

Fahrwerk: VA Dämpfer Einzelanfertigung 110 mm gekürzt, hinten gekürzte Spax-Dämpfer, Eigenbau-Luftfahrwerk mit Airlift Doppelfaltenbalg, Viair-480-Kompressor, 40l-Tank vom Mercedes Actros, Domlager vom SL R129, Achsschenkel, Achsaufnahme, Längsträger und Federaufnahme modifiziert

Karosserie: Restaurierung, Radläufe geweitet und in Originaloptik belassen, getönte Klarglasscheinwerfer, originale Scheinwerferreinigungsanlage nachgerüstet, Avantgarde-Grill mit Rahmen in Wagenfarbe, Zierleisten, Antenne, Embleme und Heckleiste entfernt, Neulackierung in „Pepper-Grey“

Interieur: Sportline-Innenausstattung, Recaro-CSE-Fahrersitz, lange Mittelkonsole, Eigenbau-Hutablage, Momo-Holzlenkrad, beleuchtete Sonnenblenden, Snap-on-Schaltknauf, Fensterheber vorn und hinten nachgerüstet

Dank an: Schalk Tuning, Lower Lovers, alle Freunde, die geholfen haben

2 Kommentare

  • Daniel Kudoppels

    Daniel Kudoppels

    Mich würde der ESD auch sehr interessieren. Sieht wirklich hammer aus.
  • Micha Hauschke

    Micha Hauschke

    Sehr schöner Benz ! Mich würde mal der ESD interessieren, sieht super aus !

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