Es gibt ja nicht wenige Gernfahrer, welche ihrem Auto Namen geben. Manchmal sind sie so gewählt, dass sie eine innige emotionale Beziehung ausdrücken. Andere Betitelungen hingegen sind Programm wie zum Beispiel bei dem hier gezeigten Mercedes-AMG-C63-S-Umbauprojekt. Es firmiert unter dem Codename "Charon". Dieser Begriff stammt aus der griechischen Mythologie, bezeichnet eine ebenso eiskalte wie unbahmherzige Type, und ist mit Blick auf die auf 855 PS geboostete C-Klasse ganz bewusst so gewählt.
Göttliche C-Klasse
Wie wir alle aus dem Geschichtsunterricht wissen, ist Charon ein unangenehmer Geselle. Er ist in der griechischen Mythologie der Fährmann, der die Toten über die Unterweltflüsse Acheron, Lethe oder Styx in die Unterwelt (Hades) schippert. Der Charon hat also viel mit Exitus, Gnadenlosigkeit, Tod und Untergang zu tun. Der C-Klasse-Umbau, der übrigens bei dem polnischen Tuner Auto Dynamics vorgenommen wurde, nimmt deswegen auf Charon bezog, weil das AMG-Monster eiskalt kurze Fuffzehn mit den Rivalen der Rennbahn machen könnte.
Der Motorraum wird zur Hammerkammer
510 PS und 700 Nm maximales Drehmoment bot der Mercedes-AMG C63 S der Baureihe W205 vor dem Umbau an. Nicht schlecht, aber damit lassen sich noch nicht alle Überholträume anderer Sportwagenfahrer für immer und ewig beerdigen. Und also aktivierten der Tuner für dieses Projekt deren so genanntes „AD850+” Performance Power Package (u.a. TTE800+ Turbolader von The Turbo Engineers, Ladeluftkühler von Wagener Tuning, Supersprint-Downpipes, Eventuri-Carbon-Fiber-Intake-System und REMUS Catback-Abgasanlage).
Gnadenlose Performance
Nach der Kraftkur sollen der C-Klasse alle bärige Kräfte innewohnen, die es für einen kurzen Prozess bzw. für klare Verhältnisse auf der Überholspur braucht: 855 PS und 972 Nm maximales Drehmoment stecken jetzt in dem 4-Liter-Biturbo-V8. Die Höchstgeschwindigkeit soll etwas mehr als 330 km/h betragen.
Video: Mercedes-AMG C63 S Codename „Charon“
Damit das gewaltige Power-Plus sicher auf die Straße gebracht werden, sind zum einen Heavy-Duty-Tieferlegungsfedern verbaut. Für unbedingte Spur- und Linientreue sorgen ferner BBS-CI-R-Räder in 9 x 20 VA und 10 x 20 HA, welche sich mit Michelin Pilot Sport 4S (255/30/20 vorne und 275/30/20 hinten) profilieren.
Klare Kante auch bei der Optik
„Viel hilft viel“, so heißt das Motto bei der Motorleistung des Charon-Projekts. „Weniger ist mehr“ war dagegen bei der Exterieur-Individualisierung das bestimmende Credo. Weitgehend hat man das werkseitige Night-Paket farblich lediglich umgestaltet. Das aber gelang effektvoll. Nach dem Ätzen der Chromparts wurden die vormals silbrig glänzenden Parts der Karosserie des C63 S mit einem tiefschwarzen Klavierlack mehrschichtig überlagert.
Blau & Wow
Ab Werk war die Karosserie des C63 S in einem blau-metallic lackiert. Darüber zog der Veredler eine matte Lackschutzfolie aus dem Hause Magnus Pro. Gute Wahl: Die Wirkung des transparenten, matten Schutzfilms auf dem metallisch glänzenden Lack ruft beim Betrachter sowohl bei Tag als auch bei Nacht einen Wow-Effekt hervor. Alles in allem und in jeder Hinsicht sowieso macht der Mercedes-AMG C63 S Codename Charon einen überwältigender Eindruck. Da trifft es sich gut, dass es im Sinne des Erbauers ist, dass die Insassen der Charon-C-Klasse gar nicht dem Untergang im Jenseits geweiht sein sollen, sondern mehr Lebensfreude im Hier und Jetzt erfahren können dürfen - wobei eine verantwortungsvolle Fahrweise bei einem solchen Dampfhammer selbstverständlich sein sollte. (Bilder: Auto Dynamics)
Bildergalerie: Mercedes-AMG C63 S „Charon“ 15 Bilder Fotostrecke | Gib Ihm: Mercedes-AMG C63 S extrem: Kraft-Klotz: C63 AMG mit 855 PS
Keine Kommentare
Schreibe einen Kommentar