Keine Frage, die Mercedes-Benz S-Klasse ist das Nonplusultra in der automobilen Oberklasse. Sie war es. Sie ist es. Und sie wird aller Voraussicht nach auch in Zukunft die Duftmarken in diesem Segment setzen. Für viele ist die S-Klasse von Mercedes-Benz ein Traumwagen. Auch für Dominik Schopp. Dem Mitglied der Daily Daimler Drivers hat es vor allem die Baureihe W140 angetan. Ausgerechnet. Denn gerade diese Baureihe, die 1991 auf dem Genfer Automobilsalon debütierte, galt etlichen zeitgenössischen Kritikern eher als Albtraum-Auto. Der neue Mercedes-Benz war größer, schwerer und breiter als es vielen Journalisten gefiel. Das Konzept des W140 - so lautete damals die vornehmlich aus deutschen Schreibstuben geübte Nörgelei - sei weder zukunftsweisend noch zeitgemäß. Diesen Stern kann man nicht mögen? Denkste! Für MIB Dominik Schopp ist dieses S-Klasse des Mercedes-Benz-Fahrers Liebling
W140 - eine S-Klasse der Superlative
Es stimmt schon: Eine kleinmütige Konstruktion war die W140-Baureihe nicht. Bescheidenheit gereichte ihr nicht zur Zierde. Die S-Klasse Baureihe 140 ist in jeder Beziehung ein Mercedes-Benz der Superlative. Ihre Entwickler setzten auf maximalen Komfort, beispielsweise durch großzügige Abmessungen und Doppelverglasung für eine optimierte akustische Dämmung. Hinzu gesellten sich Fahrassistenzsysteme, die den Fahrer unterstützen.
S-Klasse mit eingebauter Zukunft
Die Liste der Innovationen in der S-Klasse Baureihe 140 ist lang. Auf der Elektronikseite sind es beispielsweise der CAN-Bus (Controller Area Network) zur Vernetzung, das Navigationssystem Auto-Pilot-System APS (ab 1995), die Einparkhilfe PARKTRONIC (ab 1995), das Sprach-Bediensystem LINGUATRONIC (ab 1996) und das Notrufsystem TELE-AID (ab 1997). Aber auch bahnbrechende Sicherheitssysteme wie das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP (ab 1995) und der Brems-Assistent BAS (ab 1996) gehören dazu. Für ein weiteres Sicherheitsplus sorgen zudem das Gurtsystem mit automatischer Höhenverstellung, Sidebags für Fahrer und Beifahrer (ab 1996) und die Xenon-Scheinwerfer mit automatischer Leuchtweitenregelung (ab 1996).
Der Prophet gilt (zunächst) wenig im eigenen Land
Fortschrittliche Fahrsicherheit hin, fortschrittliche Fahrsicherheit her. Gerade auf dem Heimatmarkt Deutschland wurden gleich nach der Premiere der S-Klasse W140 Irritationen angesichts von Größe und Präsenz der Limousine laut. Mit einer Länge von 5,21 m, einer Breite von 1,88 m, einer Höhe von 1,5 m und einem Gewicht von gut 2 Tonnen fuhr die Baureihe W140 in einer eigenen Schwergewichtsliga. Das gefiel nicht jedem. Andere Märkte indes liebten die neue S-Klasse, gerade weil sie groß und stattlich und damit eben auch sehr repräsentativ war.
26 Jahre nach dem Debüt der Baureihe 140 ist die Kritik verstummt. Einen bitter tönender Nachhall ist auch nicht mehr zunehmen Im Gegenteil: Zwischenzeitlich hat sich diese Generation der Mercedes-Benz S-Klasse in die Ahnenreihe der fabelhaften Oberklasse-Modelle der Marke mit Stern eingeordnet. In unseren Tagen gehört sie mittlerweile zum Kreis der gesuchten Youngtimer.
Big und chic
Dass ein junger MIB wie Dominik Schopp mit seinen 25 Jahren auf eine repräsentative Limousine wie die Baureihe W140 abfährt, ist schon etwas ungewöhnlich. Aber er findet big halt chic. Klar, klein reden will er die Baureihe W140 nicht. Ja, sein Mercedes S 420 Baujahr 1995 ist ein dickes Ding. Aber für ihn ist das gut so. Schön reden muss der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann den Mercedes, den er seit April 2015 sein eigen nennt, ebenfalls nicht. Hat er auch gar nicht nötig, denn die onyxgraue S-Klasse steht gepflegt und fein getrimmt herrlich anzusehen da.
Hier bin ich MIB. Hier will ich sein.
Der Daily Daimler Driver mag es, dass die Baureihe W140 nicht nur eine herausragende Größe in der Oberklasse darstellt. Ihm gefällt auch die in diesem Fahrzeug verbaute Perfektion und Präzision sowie der ausgezeichnete Fahrkomfort, der heute noch jeden Mitfahrenden absolut überzeugt. Dank der vorbildlichen und extrem bemühten Dämmung sitzt man in dieser S-Klasse wie in einer eigenen Welt. Das Draußen zieht geräuschlos an einem vorbei. „Auf den Plätzen der S-Klasse ist man ganz ungestört von äußeren Einflüssen“, lobt Dominik seinen Mercedes-Benz. Und weiter: „Hier bin ich MIB. Hier will ich sein!“
Mein Traumwagen: Mercedes-Benz S-Klasse W140
Dominik erzählt: „Der W140 war schon immer mein Traumwagen. Leider war meine Suche nach einem guten Exemplar lange Zeit vergeblich. Schon machte ich mich mit dem Gedanken vertraut, meinen Traum vielleicht aufgegeben zu müssen. Aber dann kam im April 2015 der Zufall zu Hilfe. Auf einmal habe ich dann doch dieses wunderschöne Exemplar ausfindig machen können. Der S 420 ist gegenwärtig mein Sommer-Alltagsauto. Rund 16.000 km fahre in der Saison mit meiner S-Klasse.“
Gut. Besser. S-Klasse.
Dass Dominik reichlich Freude an seiner S-Klasse hat, liegt nicht zuletzt daran, dass die mit den Jahren auftauchenden üblichen Schwachstellen der Baureihe - vor allem bei Elektrik und Mechanik drückt bekanntlich des Öfteren der Schuh - bei diesem Exemplar bis jetzt weitgehend durch
Abwesenheit glänzen. Offenbar hatte der Vorbesitzer in Sachen Wartung schon einen guten Job gemacht. Der war sehr sorgfältig, wie zum Beispiel auch der tadellose Zustand des zeitgenössischen Reinigungstuch des Mercedes-Benz Service beweist. Auch wenn die ganz großen Reparaturarbeiten bislang ausblieben, gab‘s freilich auch an diesem S-Klasse-Youngtimer reichlich zu tun. Die gesamten Wartungsarbeiten, die Dominik zwischenzeitlich durchführte, dokumentierte er akribisch. Mehrere Seiten dicht beschriebenes DIN-A4-Papier sind so zusammengekommen. Und die Akte wächst. An größeren Dingen wurden lediglich der Katalysator und die Lambdasonde erneuert. Bei den vielen tausend Kleinigkeiten wie etwa Einbau neuer Dichtungen, Austausch aller Innenraumleuchten, Austausch der Aggregatflüssigkeiten und die Eliminierung des Schmocks, der sich in 20 Jahren hier und dort angesammelt hatte, halfen Freunde und Familie. Dominiks besonderer Dank geht dafür an: Tobias, Roy, Christian, Alex, Phillip.
Der S 420 lässt sich von einem 4,2-Liter-V8 mit 279 PS souverän antreiben. Auf einem höheren Niveau befindet sich auch der Arbeitsplatz des Fahrers mit seiner Volllederausstattung, einem funktionstüchtigem D-Netz-Autotelefon und einem nachgerüsteten Modi-Interface (Aux, USB, SD) für die Original-Bose-Exquisite-Headunit.
Individueller Auftritt des Mercedes-Benz S 420
Wer von der Baureihe W140 behauptet, sie sei eine wie keine, wird mit Blick auf Dominiks Exemplar Recht behalten. Zum etwas anderen Erscheinungsbild gehören Mercedes-Benz-S-Klasse-Räder der Baureihe W221 in der Dimension 8,5 x 19 ET 43 (Radkanten vorn umgelegt und 15 mm verbreitert). Sie werden mit Dunlop SP Sport Maxx ST im Format 255/40 R19 gefahren.
Zum sportlichen und sehr persönlichen Eindruck gehört ferner eine Tieferlegung von 60 mm an der Vorder- und 30 mm an der Hinterachse. Die Senkung wird mit Federn von K.A.W. bewerkstelligt. Darüber hinaus macht der S 420 mit dem Grill eines 600er einen stärkeren Eindruck und verfügt mit zusätzlichen V8-Emblemen, die dort angebracht sind, wo beim 600er die V12-Signets pappen, über weitere feine Unterscheidungsmerkmale von seinesgleichen.
Für Dominik ist mit dem W140 ein großer Traum Wirklichkeit geworden. Bald soll er auf den Betrachter noch ein Stückchen größer wirken. Denn es ist ein optischer Umbau ganz im Stil des Mercedes-Benz S 600 geplant.
Text & Fotos: Mathias Ebeling
Mercedes-Fans Technische Daten
Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz S 420 (W140)
Baujahr: 1995
Motor: V8-Motor, Hubraum: 4196 ccm, 279 PS
Getriebe: Viergang-Automatik
Bremsen: Serie
Räder: Mercedes-Benz S-Klasse W221 in 8,5 x 19 ET 43
Reifen: Dunlop SP Sport Maxx ST, 255/40 R19 rundum
Fahrwerk: KAW-Federn, minus 60 mm/30 mm vo/hi
Karosserie: 600er Grill, V8-Embleme (da wo beim 600er V12-Signets angebracht sind), Radkanten vorn umgelegt und 15 mm verbreitert, Scheinwerferreinigungsanlage in Wagenfarbe Onyxgrau lackiert, Heckdeckelgriff verchromt
Innenraum: Original-Lederausstattung antrahzit/schwarz, Original D-Netz-Telefon (funktionsfähig) Original-Bose-Soundsystem, Media-Interface (Aux, USB, SD)
3 Kommentare
Halle 7
16. April 2017 12:21 (vor über 7 Jahren)
HanSchopp
17. März 2017 16:53 (vor über 7 Jahren)
Engelfahrzeugservice
17. März 2017 16:33 (vor über 7 Jahren)
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