Richtung gut und dennoch günstig: so sind die Modelle der Baureihe 124. Taxifahrer schwören auf die Langlebigkeit der Dieselvarianten. Nicht minder schört eine kleine Fangemeinde auf das Coupé. Sie verweist auf agile Motoren, charakteristisch-klassisches Sportdesign und das komfortablen Raumangebot des Zweitürers. Mit diesen Merkmalen vermag ein Mercedes C124 in der Tat auch heute noch mühelos zu überzeugen wie der 89er Mercedes 300CE von Berndt Sauerland eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Fundstück Mercedes 300CE
Berndt Sauerland ergatterte sein Mercedes Coupé beim Autoportal mobile.de. Dort entdeckte ich den Wagen im September 2008. Zuvor hatte ich lange nach einem entsprechenden Modell gesucht. Denn ich wollte ein Coupé mit exakt diesen Spezifikationen. Außerdem sollte es tipptopp in Schuss sein.
Maximaler Mercedes-Kult zum Mini-Preis
Und das war der Mercedes mit dem Baujahr 1989 auch. Neben einem ansehnlichen Erhaltungszustand konnte der C124 mit einem 3,0-Liter-Motor trumpfen, der noch keine 150.000 Kilometer gelaufen war. Das ist quasi nichts für einen großen Sechszylinder, findet Berndt Sauerland. Weil viele ein Sechszylinder-Aggregat jedoch als vermeintlichen Schluckspecht meiden, sind die Preise für die großen Motoren-Modelle recht günstig. Der Göttinger brauchte für seinen 300CE daher nur 8.000 Euro bezahlen. Ein echtes Schnäppchen eingedenk des Gebotenen!
Der Mercedes hat alles, was ein echtes Coupé braucht
Hübsch anzuschauen ist das Coupé sowieso. Mit seiner langgezogener Motorhaube und der fliehenden Dachlinie ist der Mercedes mit den charakteristischen Erkennungsmerkmalen eines klassischen Coupés ausstaffiert. Und dann ist da ja auch noch die fehlende B-Säule, die aus dem Mercedes-Coupé insbesondere bei angesenkten Fenstern einen traumhaften Streetcruiser. Wer könnte diesem Anblick widerstehen?
Rückblende in das Jahr 1987: Mercedes präsentiert das Coupé der Baureihe 124
1987 debütierte das Coupé der Baureihe 124. Die Verwandtschaft zur Limousine war unverkennbar. Deutlich unterschied sich der Zweitürer freilich durch den um 85 mm eingekürzten Radstand. Dadurch wirkte das Coupé recht kompakt und erst Recht natürlich prägnant sportlich.
Eyecatcher Mercedes C124
Ja, Coupés von Mercedes waren schon immer etwas ganz Besonderes. Quasi eine Klasse für sich. Das kann natürlich auch der 52jähige Niedersachse bestätigen. Mit dem Mercedes fällt man unweigerlich auf, weiß der der Angestellte zu erzählen. Und das ist okay, zumal die Reaktionen durchweg positiv sind, freut sich Berndt Sauerland über die Akzeptanz, die dieser sportlich geschnittene Mercedes allerorten genießt.
Der C124 nimmt die Features der Modellpflege vorweg
Das Coupé glänzt mit den Flankenschutz-Leisten, die ab 1989 auch die Mopf-Modelle zieren sollten. An ihrer Oberkante sind zusätzlich schmale Zierleisten aus poliertem Edelstahl platziert. Im Falle des Mercedes 300CE von Berndt Sauerland versieht die unischwarze Lackierung von Karosserie, Stoßfängern und Flankenschutz den Mercedes mit einer ebenso attraktiven wie imponierenden Ausstrahlung.
Dem Mercedes gehen effektvolle Lichter auf
Wie man sieht, verlässt Berndt Sauerland sich keineswegs allein auf die gefällige Linienführung des C124, sondern besserte hier und da pointiert nach. Dementsprechend verjüngen Klarglasscheinwerfer und LED-Rückleuchten das Erscheinungsbild des Mercedes. Angesichts dessen mag man kaum glauben, dass dieser Designentwurf tatsächlich schon 23 Jahre auf dem Blechbuckel haben soll. Last but not least gönnte der Mercedes-Fan seinem Coupé noch eine effektvolle Unterbodenbodenleuchtung.
Der Mercedes C124: ein Klassiker von Morgen in zeitlosem Gewand
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Neuer Lack neuer Look für den 300CE
Der guten Ordnung halber sei allerdings vermerkt, dass der Mercedes noch vom Vorbesitzer einmal komplett neu lackiert worden war. Diese Auffrischung geschah fünf Jahre bevor der Mercedes in den Besitz von Berndt Sauerland wechselte. Auch aus diesem Grunde sieht man dem makellos erscheinenden Coupé sein wahres Alter kaum an.
Starkes Duo: Löwenhart und Mercedes 300CE
Außerdem präzisieren edle Löwenhart-Felgen die sportliche Aussagen des Mercedes C124. Zur optischen Harmonisierung ließ Bernd Sauerland den Felgenstern mittels Glasurit-Lack in Schwarz finishen. Zugleich bereichern polierte Betten stimmig das zwar sparsam, aber dennoch effektvoll geschnürrte Zierrat-Paket.
Breite Niederquerschnittreifen stellen den Mercedes stämmig auf die Straße
Die interessant designten 18-Zöller kombiniert Berndt Sauerland mit Dunlop SP9000-Reifen. Vorne bringen es die Pneus auf die Maße 225/40, während sie auf der Hinterachse sogar noch dicker auftragen. Hier müssen die mit gebördelten Radläufen versehenen Gehäuse 245/35er Reifen verdauen.
Federn legen den C124 tiefer
Da die Karosserie mittels Tieferlegungsfedern um 40 mm abgesenkt ist, haben besagte Gehäuse am Rad-Reifen-Setup einiges zu verdauen. Die Präsenz profitiert spürbar von der geduckten Haltung des Mercedes 300CE. Denn auf diese Weise wirkt der C124 noch einen gehörigen Tick energiegeladener. Ein Eindruck, der dank der 180 Serien-PS im Übrigen ja auch keineswegs trügt.
Velours-Ausstattung in der Mercedes-Kabine
Die Kabine verwöhnt die Insassen mit einem gefälligen Material- und Farbmix. Die in Silber lackierten Accessoires (Blenden und Mittelkonsole) harmonieren sehr angenehm mit dem hellen Grau der Stoffbezüge. In diesem Fall handelt es sich um Velours. Seinerzeit der letzte Schrei, zogen viele Mercedes-Kunden diesen flauschig-weichen Stoff doch einer damals nur wenig teureren Lederausstattung vor.
Sportive Elemente prägen die Atmosphäre
Ein 36er Raid-Sportlenkrad bereichert die Ausstattung ebenso wie der Sportschaltknauf und die Chrompedalerie.
Mit dem Mercedes in einer lauen Sommernacht schön geschmeidig über einen Boulevard zu cruisen ist schon eine feine Sache, erfreut sich Berndt Sauerland an dem grandioses Fahrerlebnis, das sein C124 bietet.
Sportlichkeit in seiner schönsten Form: Mercedes C124
Winterstress bleibt dem Mercedes 300CE erspart
In dessen Genuss kommt der Angestellte jeweils von März bis Oktober eines Jahres. Denn die strapaziösen Wintermonate möchte Berndt Sauerland seinem Mercedes nicht zumuten. Stattdessen überwintert das Coupé wohl behütet in der Garage und wartet auf seine Erweckung im kommenden Frühjahr. Somit dürfte die Freude an diesem automobilen Schmuckstück noch viele weitere Jahre währen.
Text: Mathias Ebeling
Fotos: Thomas Frankenstein
Mercedes-Fans Facts
Fahrzeugtyp: Mercedes 300CE (C124)
Baujahr: 1989
Motor: Sechszylinder mit 2962 ccm Hubraum, Leistung: 180 PS, Höchstgeschwindigkeit: 225 km/h
Getriebe: Vierstufen-Automatik
Bremsen: Serie
Räder: 18-zöllige Löwenhard vo/hi, Felgen in Wagenfarbe lackiert
Reifen: Dunlop SP9000, 225/40x18 vorne und 245/35x18 hinten
Fahrwerk: Tieferlegungsfedern (minus 40/40 mm)
Karosserie: Klarglas-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, gebördelte Radläufe, Neulackierung in Schwarz, Unterbodenbeleuchtung
Innenraum: 36er Raid-Sportlenkrad, Chrom-Schaltknauf, Velours-Sitzbezüge, Mittelkonsole in Silber lackiert
ICE: JVC-Headunit, Rodek-Endstufe, Rodek, Subwoofer
28 Bilder Fotostrecke | Gut und günstig (C124): 89er Mercedes 300CE bietet viel für wenig Geld
6 Kommentare
Diemo
8. Dezember 2018 09:54 (vor über 5 Jahren)
Benzfan1996
30. Mai 2012 21:48 (vor über 12 Jahren)
SebastianNast
17. Februar 2012 23:07 (vor über 12 Jahren)
Markus898
17. Februar 2012 15:53 (vor über 12 Jahren)
Jowi1966
17. Februar 2012 15:33 (vor über 12 Jahren)
Dome
17. Februar 2012 11:42 (vor über 12 Jahren)
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