Obwohl noch recht jung an Jahren, hatte Alexander Alf bereits einige Autos auf Vordermann gebracht. „Einmal querbeet durch die europäische Hersteller-Gilde“, fasst Alexander seine Schrauber-Leidenschaft vereinfachend zusammen. „Aber eigentlich wollte ich immer schon einen Mercedes W201 fahren. Denn der 190er ist für mich der denkbar beste Wagen – sowohl zum Tunen als auch zum Cruisen“, lautet das Statement des Mercedes-Fans.
"Kleiner" Mercedes mit großer Geschichte
„Kompakt, komfortabel, klasse: In meinen Augen ist der Mercedes 190 einfach das perfekte Auto“, gibt Alexander zu Protokoll. Zum einen kann die Baureihe eine ebenso interessante wie bedeutende Historie vorweisen. Zum anderen sind die 190er schier unverwüstlich und verfügen dank ihrer seinerzeitigen DTM-Erfolge auch über große sportliche Reputation. Auto-Herz: was willst Du mehr?“, lautet die rhetorische Frage des Münsterländers.
Muskulöses Six-Pack unter der Haube
Nun ja, „Schrauben“ natürlich! Wobei der 26jährige den Motor aussparen konnte. „Denn der 2,6-Liter-Sechszylinder ist ein konditionsstarker Dauerläufer“, lobt Alexander die Robustheit des nahezu unkaputtbaren Aggregats. „Und mit seinen 160 PS ist der Benz auch im heutigen Straßenverkehr flott dabei. Insofern bedarf es hier nun wirklich keiner ergänzenden Leistungssteigerung“, findet Alexander, der sich infolgedessen auf die technische und optische Überholung des Triebwerks konzentrierte. Außerdem installierte er einen Eigenbau-Mittelschalldämpfer und einen Endschalldämpfer von Ernst-Car-Design.
Die Zeit ging nicht spurlos am Benz vorbei
In den Bereichen Fahrwerk, Karosserie und Innenraum sah Alexander dagegen deutlich mehr Handlungsbedarf. „Als ich den Mercedes 2008 erwarb, zeigte der damals 16 Jahre alte Wagen die üblichen Gebrauchsspuren. Der Lack war im Ganzen nicht mehr sonderlich schön; außerdem wies die Karosserie hier und da Rostschäden auf“, schildert Alexander die damalige Bestandsaufnahme. Alles in allem nichts wirklich Dramatisches, aber mit ein paar Handgriffen würde der Mercedes nicht in alter Schönheit wiederherzustellen sein.
16V-Trimm für den Mercedes 190 E 2.6
Also ordnete Alexander für die Karosserie eine Komplett-Restauration an. Im Zuge dessen wurde auch ein neuer Scheibenrahmen eingeschweißt und der Body nach Abschluss aller Instandsetzungsarbeiten in Schwarzblau-Metallic lackiert. Das Dach erhielt gar eine krönende Dusche mit zusätzlichen Gold-Flakes. Noch mehr sehen lassen kann sich der W201 dank der 16V-Aerodynamik-Parts (Schwellerleisten, Heckschürze und -spoiler), die Alexander mit einer BBS-Frontschürze nebst BMW-E30-Lippe kombiniert. Ferner bereichern ein modifizierter Grill, Klarglas-Rückleuchten und der charakteristische Lufteinlass des 2.5-Turbo-Diesel-Kotflügels das Erscheinungsbild.
Das passende Fahrwerk-Setup zum ambitionierten Outfit
Das zünftige Sport-Dress kommt durch die Absenkung der Karosserie via LowTec-Federn noch prägnanter zur Geltung. Mit ihnen geht es für den Body nämlich um satte 70/60 mm abwärts. Auf den Achsen stecken 17-zöllige Mercedes-Felgen (mit 215/35 Continental-Reifen), welche dank Hochglanzverdichtung den Look des Mercedes 190 E 2.6 wohlgefällig schmücken.
Die Kabine wechselt auf die dunkle Seite der Pracht
Als der Mercedes 1992 taufrisch vom Band lief, war sein Innenraum bereits in Ehren ergraut. „Die Ausstattung wirkte eigentlich noch ganz okay, aber irgendwie fehlte ihr der gewisse Kick“, begründet Alexander das aufwändige Kabinen-Update. Nunmehr sorgen die Umrüstung auf schwarze Accessoires (Teppich, Türverkleidungen, Alcantara-Himmel, Ledergestühl) für mehr Emotionalität und Sportsgeist. Als weitere Sehenswürdigkeiten fungieren ein Plasma-Tacho und die Lorinser-Parts (Lenkrad sowie Schaltknauf). Zudem gönnte der Mercedes-Fan seinem W201 elektrische Fensterheber und beheizbare Vordersitze.
Vom soliden Arbeitspferd zum chiquen Saisoncruiser
Alles in allem war Alexander über fünf Jahre mit dem Umbau seines Mercedes 190 zugange. „Gut Ding will eben Weile haben“, zitiert der Neuenkirchener ein altbekanntes Sprichwort. „Außerdem wollte ich ja auch mit dem Auto fahren, anstatt es für lange Monate in der Werkstatt verschwinden zu lassen. So ging es eben nur Stück für Stück voran.“ Heute ist das Projekt weitestgehend abgeschlossen. „Seither legt der 190er aber kaum mehr als 2.000 Kilometer im Jahr zurück – und dies auch nur noch in der Sommer-Saison.“ Zuvor hatte der Mercedes-Fan seinen W201 als Glanzjahreswagen eingesetzt, „aber mittlerweile ist mir der Benz dafür zu schade. Als Daily Driver dient jetzt ein Mercedes SLK 320 der Baureihe 170.“ Na, gewiss eine gute Methode, sich den Auto-Altag zu versüßen...!
Mercedes-Fans Facts
Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz 190 E 2.6 (W201)
Baujahr: 1992
Motor: Reihensechszylinder, Hubraum: 2598 ccm, Leistung: 160 PS, Eigenbau-Mittelschalldämpfer, Endschalldämpfer von von Ernst Car-Design
Getriebe: Vierstufen-Automatik
Bremsen: Original
Räder: Mercedes (hochglanzverdichtet), 8 x 17 ET35 vo/hi
Reifen: Continental „Sport Contact 3“, 215/40-17 vo/hi
Fahrwerk: Bilstein-Dämpfer, Lowtec-Federn, minus 70/60 mm
Karosserie: Eigenbau-Grill, Seitenschwellerleisten, Heckschürze und Heckspoiler vom Mercedes 2.5 16V, BBS-Frontschürze, Spoilerlippe vom BMW E30, Kotflügel mit Lufteinlass vom Mercedes 2.5-Liter-Turbodiesel, Klarglas-Rückleuchten, Lackierung in Blauschwarz-Metallic, Dach-Lackierung mit Goldflakes
Innenraum: Lorinser-Lenkrad, Plasma-Tacho, Lorinser-Holzschaltknauf, Lederausstattung für Sitze und Rückbank, Alcantara-Himmel, graue Innenausstattung komplett gegen schwarzes Interieur getauscht, elektrische Fensterheber und Sitzheizung nachgerüstet
ICE: Pioneer-Headunit mit DVD, Lanzar-Endstufe, Hifonics-Lautsprechersysteme
1 Kommentar
Mercedeslewis
27. Februar 2015 21:02 (vor über 9 Jahren)
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