Es muss ja nicht immer der sündhaft teure Oberklasse-Luxus sein, um sich etwas Besonderes zu gönnen. Oft genügt auch schon eine kleine Portion Individualität, um seinem persönlichen Traum vom besonderen Mercedes-Benz wahr werden zu lassen. Benjamin Fesel und sein C-Klasse Sportcoupé sind genau so ein Gespann.
Während Benjamins Freunde und Bekannte eher im gebrauchten Golf aus dritter Hand unterwegs sind, wollte der heute 24-Jährige einen fahrbaren Untersatz, den es nicht gleich an jeder Ecke gibt. Nach kurzer Suche fiel seine Wahl auf ein 2007er Mercedes-Benz Sportcoupé, das mit reichhaltiger Serienausstattung und nur 28.000 Kilometer auf dem Tacho das Herz des Schwaben eroberte.
Junger Stern trifft jungen Sternfahrer
Mit der schwarzen Lackierung stand das gerade einmal ein Jahr alte Coupé perfekt und in einem Traumzustand da. Doch bei aller Sportlichkeit fehlte es Benjamin an einer persönlichen Note, also entschied er sich, der Optik des Mercedes ein wenig auf die Sprünge zu helfen.
Viel war dazu freilich nicht nötig, schließlich haben die Designer einen tollen Job gemacht und dem Sportcoupé schon ab Werk eine ordentliche Portion Pepp mit auf dem Weg gegeben und damit eine geniale Alternative zur klassischen C-Klasse geschafft. Weshalb Benjamin die Line der Karosserie auch nur behutsam modifizierte.
So entfernte der Mercedes-Fan beispielsweise die Typenbezeichnung vom Kofferraumdeckel. Ganz ähnlich ging er auch am Kühlergrill vor. Hier sorgt nun ein eigens angefertigter Kühlergrill für einen dezenten und dennoch auffallend neuen Look ganz ohne Mercedes-Stern. Einen echten Quantensprung beim Design brachten jedoch erst die Installation des neuen Fahrwerkes und größerer Räder.
Luftfederung in der Mittelklasse
Wer diesen fein getunten Mercedes-Benz am Straßenrand parken sieht, fragt sich schnell, wie ein derart tiefergelegter Wagen überhaupt zu fahren ist. Lüftet Benjamin dann das Geheimnis der minimalistischen Tieferlegung, kommt großes Staunen auf. Wie seine größeren Brüder ruht das Mercedes Benz Sportcoupé auf einer nachträglich installierten Luftfederung.
Das ganz spezielle Fahrwerk mit Luftbälgen statt Schraubenfedern ermöglicht es seinem Besitzer, den Wagen quasi fast auf den Seitenschwellern zu parken. Gesteuert wird das System über jeweils einen Schalter, mit dem die Vorder- und Hinterachse separat angesteuert werden können.
Auf Knopfdruck lässt sich der Wagen Hoch- oder tieflegen. Selbst die serienmäßige Fahrhöhe ist für das rein manuell steuerbare System kein Problem.
Benjamin installierte die Schalter im Ablagefach des Mitteltunnels kurz hinter dem Automatikwählhebel. Mit dem in Armaturenbrett angebrachten Manometer lässt sich der Systemdruck der Achsen kontrollieren und gibt damit Aufschluss über das aktuelle Fahrzeugniveau. Des weiteren findet man im Kofferraum den Lufttank, der als Speicher dient. Ein Kompressor versorgt diesen mit Druck und ermöglicht ein deutlich schnelleres Heben und Senken der Karosserie im Vergleich zu einem werksseitig verbauten System.
Satt was los im Radhaus
Alles andere als Serie sind auch die Räder, die Benjamin an seinem 203er montiert hat.
Von den Nabenkappen mit Mercedes-Stern sollte man sich jedoch nicht täuschen lassen. Denn die 19 Zoll Felgen stammen eigentlich aus dem Zubehör. Doch mit ihrer voll verchromten Oberfläche passen die Räder absolut perfekt ins Gesamt des Low-Benz-Konzept, wie Benjamin seinen Mercedes selbst nennt.
Aufgrund der stattlichen Breite von 8,5 Zoll und dem enormen Tiefgang mussten die Radläufe etwas bearbeitet werden, um ausreichend Platz für die Räder zu schaffen.
Befindet sich das Sportcoupé in Parkposition, fällt es schwer, die 215er Reifenbreite auf den 35er Reifenflanken zu entziffern. Immerhin verschwindet ein Großteil des Gummis glatt im Radhaus.
Und macht damit eindrucksvoll deutlich, dass es nicht immer viel sein muss, um mit (s)einem Automobil aufzufallen.
Mercedes-Fans Facts
40 Bilder
Fotostrecke | Mehr Sport am Coupé feines Mercedes-Tuning für die kompakte C-Klasse: Mit Airride-Fahrwerk und 19-Zöllern legt sich der Mercedes CL203 flach
Fahrzeugtyp: Mercedes Benz C200 Sportcoupé, Typ CL 203
Baujahr: 2007
Motor: 1,8 Liter, Kompressor mit 163PS
Getriebe: Fünf-Gang-Automatik
Bremsen: Serie
Räder: Zenetti Heir, rundum in 8,5J x 19 ET 35, voll verchromte Felge
Reifen: Hankook Reifen in 215/35 R19 rundum
Fahrwerk: Bagyard Airride-System, Bilstein Stoßdämpfer, stufenlose Tieferlegung
Karosserie: weitgehend Serie, Kühlergrill ohne Mercedes-Stern, Radläufe leicht bearbeitet, Heckkklappe ohne Mercedes-Stern, Zierleisten mit Chromapplikation nachgerüstet
Innenraum: Zusatzinstrument statt Lüftungsdüsen in der Mittelkonsole, Anzeigen für Batteriespannung und Airride-Druck, Airride-Schalter im Ablagefach des Mitteltunnel,
ICE: Kofferraumausbau mit MFH-Platten und schwarzem Leder, Airride-Tank und Subwoofer, Endstufe in der Reserveradmulde
1 Kommentar
PsYco88
28. Mai 2010 10:52 (vor über 14 Jahren)
Schreibe einen Kommentar