Mercedes-Benz C63 AMG Coupé: Born to burn

Krasses Coupé: Mercedes C63 AMG mit Rennsetup und 623 PS

Mercedes-Benz C63 AMG Coupé: Born to burn: Krasses Coupé: Mercedes C63 AMG mit Rennsetup und 623 PS
Erstellt am 22. Januar 2016

Viele, welche die Namensinitialen CK vernehmen, kommt zuerst der Mode- und Parfümdesigner Calvin Klein in den Sinn. Doch der erste Gedanke ist ja nicht immer auch automatisch der beste bzw. richtige.. CK steht im Mercedes-Benz Fahrerlager nämlich auch für Carsten Kautz. Und der 27jährige C63-AMG-Pilot ist wie sein Initialen-Vetter Calvin Klein ein richtig dufter Typ. Vor allem als MIB. CK – das steht in Zusammenhang mit Carsten Kautz übrigens auch für Coupé krass. Eine Forcierung auf 623 PS und einen Setup für die Rennstrecke hat Carstens C204 nämlich zu bieten.

Nur um es schnell gleich am Anfang dieses Berichts abzuhaken: Alle Kalauer mit dem Nachnamen Kautz hat Carsten schon gehört. Das können wir uns also sparen und schlicht und einfach als Prolog festhalten: Das heftig modifizierte Mercedes-Benz C63 AMG Coupé ist kein komischer Kautz, sondern ein richtig guter, wettbewerbstauglicher Rennwagen mit Straßenzulassung und dem Etikett „Hot Benz“ geworden.

Born to burn

Carsten brennt für AMG. Klar, sein C63 Coupé ist ja auch ein Burner, der es auf der Piste satt qualmen lässt. Der Wagen wird nahezu ausschließlich im Rahmen von Track-Days auf der Rennstrecke eingesetzt. Um die Curbs zum Rattern und die Piste zum Beben zum bringen, wurde das Coupé mit Baujahr 2012 von Anfang auf dieses Ziel vorbereitet und permanent für diese Aufgabe optimiert.

 

 Gewusst wie

Als gelernter Kfz-Mechatroniker gehört Carsten nicht zu denjenigen in der Tuninggemeinde, welche nicht wissen, was sie tun. Jeder Handgriff sitzt. Veränderungen an Form und Funktion verfolgen in erster Linie den Zweck der Leistungssteigerung, die in der eigenen Werkstatt verwirklicht werden. Schnickschnack hat in dieser Motivationslage ebenso wenig eine Daseinsberechtigung wie überflüssiger Ballast.

Es reist sich schneller mit leichtem Gepäck

Wer sich auf die Jagd nach Bestzeiten begibt, ist froh über jedes verlorene Kilo, das den Vorwärtsdrang am Ende nur verzögert hätte. Um das Gewicht des Mercedes zu reduzieren, wurde der Kofferraum im C63 AMG komplett ausgeräumt. Zudem sitzt man in dem Coupé nur vorne bestens, weil die Rückbank eliminiert wurde. Als „Lückenfüller“ für die jetzt abwesende gewichtige Sitzgelegenheit im Fond firmiert eine dünne, mit Alcantara bezogene Holzplatte. Ein im Rückenteil eingesticktes, gelbes AMG-Signet dient als Hinweis, dass jeder Quadratzentimeter im und am C63 den Regeln individuell optimierter Driving Performance unterworfen wurde.

Wer am Gewicht sparen will, kommt an Carbon nicht vorbei. Und so findet sich der leichte Kohlenstoff in vielen Teilen wieder, welche aus den Beständen von Carbonfiber Dynamics stammen. Der Spezialist für leichte Performance-Parts steuerte mit Carbon-Frontspoilerlippe, Carbon-Diffusor, Black-Series-Style-Heckspoiler, Big-Style-Heckspoilerlippe sowie je doppelte Frontwings links und rechts strömungsgünstige und gewichtsoptimierte Teile zum Projekt bei.

Gelb gefällt

Zum rennsportlichen Setup der Karosserie gehören ferner eine Black-Series-Motorhaube, die im Motorsport obligatorischen Abschleppösen vorn/hinten sowie eine gelb-giftige Akzentuierung der im Großen und Ganzen schwarz lackierten Karosserie. Die Lufteinlässe der Haube, Spiegelkappen und Frontwings sind ebenso grellgelb inszeniert wie die CH-R-Räder von BBS Motorsport.

Runde Sache

Bei den BBS-Felgen im klassischen Y-Speichendesign ist an der Vorderachse 9 x 19 das Maß der Dinge. Hinten sind die Räder im Format 9,5 x 19 montiert. Gummi wird mit Michelin Pilot Super Sport Cup 2 gegeben. Die Semi-Slick-Pneus reiben sich als 245/35er bzw. 265/30er für Carsten auf. 25-mm-Distanzsscheiben rücken die Rad-/Reifenkombination an der Vorderachse in eine großspurige Position. Um die Karosserie zu versteifen, brachte Carsten vorn und hinten Wiechers-Domstreben in Stellung. Ein KW Clubsport-Fahrwerk komplettiert das sportliche Hochleistungsschuhwerk und steuert zur Optimierung des Fahrzeugschwerpunkts eine Senkung von 25 mm/30 mm vo/hi bei.

Scharf geladen

457 PS stecken in dem Mercedes-Benz C63 AMG der Baureihe C204 ab Werk schon drin. Doch der 6,2-Liter-V8 hat das Potential zu mehr Dampf – es will nur geweckt werden. Zu den umfassenden Maßnahmen, den V8 zu einem Kompetenzklotz der Kraft weiterzuentwickeln, gehören ein Update für das Motorsteuergerät, modifizierte Ansaugwege, Heavy-Duty-Nockenwellen, ein größerer Wasserkühler, ein Black-Series-Ölkühler und ein zusätzlicher Getriebekühler.

Ferner wurde die Luftführung zur Motorkühlung an Front und Unterboden modifiziert und die Hinterradübersetzung auf Black-Series-Niveau eingestellt. Zudem präsentiert sich das Hinterachsen-Setup zum besseren Driften im Renneinsatz optimiert. Last but not least gehört eine mächtig donnernde Eigenbau-Abgasanlage mit Fächerkrümmer, X-Pipe, Klappensteuerung und 200-Zellen-Kats zum Power-Package, das die Leistung des C63 insgesamt auf 623 PS anhebt. Dank Vmax-Aufhebung soll eine Höchstgeschwindigkeit von 332 km/h im Bereich des Möglichen sein. Die Beschleunigung von 0-100 km/h gibt Carsten mit 3,9 Sekunden an.

Super gemacht

Keine Frage: Bei diesem Mercedes-Tuning-Projekt wurde einiges geleistet und viel erreicht. Mit seinen Fahrleistungen bewegt sich Carstens bärenstarkes Mercedes-Benz C63 AMG Coupé zweifelsohne auf Supercar-Niveau. So gesehen könnte sich der MIB eigentlich entspannt in seine Black-Series-Rennschalensitze zurücklehnen. Doch wenn er künftig die Geschicke seines C204 per Voll-Alcantara-Volant mit 12-Uhr-Markierung lenkt, dann soll es schon wieder ganz anders um den C63 AMG bestellt sein. „So ein Projekt ist eben nie fertig“, sagt Carsten, der schon in diesem Frühjahr mit einer völlig neuen Konfiguration seines Hot Benz auf der Rennstrecke in Erscheinung treten will.

Text & Fotos Mathias Ebeling

32 Bilder Fotostrecke | Mercedes-Benz C63 AMG Coupé: Born to burn: Krasses Coupé: Mercedes C63 AMG mit Rennsetup und 623 PS #01 #02

Technische Daten Mercedes-Benz C63 AMG Coupé

 Baujahr: 2012

Motor: V8, Hubraum: 6.208 ccm, Vmax-Aufhebung, Motorsteuergerät neu programmiert, Ansaugwege modifiziert, Heavy-Duty-Nockenwellen, Black-Series-Ölkühler, größerer Wasserkühler, Luftführung zur Motorkühlung an Front und Unterboden modifiziert, zusätzlicher Getriebekühler, Hinterradübersetzung auf Black-Series-Niveau modifiziert , Hinterachsen-Setup zum Driften und Rennstreckeneinsatz optimiert, Eigenbau-Abgasanlage mit Fächerkrümmer, X-Pipe, Klappensteuerung und 200-Zellen-Kats, Leistungssteigerung auf 623 PS, 332-kmh-Höchstgeschwindigkeit, Beschleunigung von 0-100 km/h in 3,9 Sekunden

Getriebe: Automatik

Bremsen: Serie

Räder: BBS Motorsport CH-R in 9 x 19 ET40 vorn und 9,5 x 19 ET45 hinten

Reifen: Michelin Pilot Super Sport Cup 2 (Semi Slicks) in 245/35 ZR19 vorn und 265/30 ZR19 hinten

Fahrwerk: KW Clubsport-Gewindefahrwerk, 25-mm-Distanzscheiben je Seite vorn, 25 mm/30 mm vo/hi tiefer , Wiechers-Domstreben

Karosserie: Lackierung in schwarz und gelb, Carbonfiber Dynamics-Zubehör ( Black Series-Heckspoiler, Heckspoilerlippe, Carbon-Diffusor Big Style, Carbon-Frontspoilerlippe, Frontwings), Rennsport-Abschleppösen, Black Series Motorhaube mit gelben Lufteinlässen, Spiegelkappen gelb lackiert,

Innenraum: Kofferraum gestrippt, Rückbank entfernt (Platz mit dünner, mit Alcantara bezogener Holzplatte ausgefüllt) Alcantara-Lenkrad mit 12-Uhr-Markierung, Alcantara-Schalthebel mit AMG Symbol und gelben Ziernähten, Black-Series-Rennschalensitze

 

1 Kommentar

  • LukasA250e

    LukasA250e

    Einfach nur schön. Gruß

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