Es gibt Momente, da reiben sich die AMG-Ingenieure verwundert ihre Augen. Dies dürfte so einer sein. Da balancieren die Fahrwerksspezialisten aus dem schwäbischen Affalterbach die Parameter ihrer Autos bis ins letzte Detail aus – und dann wird gnadenlos tieferlegt und umgerüstet. Noch dazu bekommt das hier vorgestellte Auto einen Satz wunderschöner 20-Zöller aus (fast) eigenem Hause. Das Ergebnis ist gelungen und zeigt, dass man ein gelungenes Auto durchaus noch weiter individualisieren kann.

Die AMG-Optionsliste war sehr verlockend

Als Dennis Lampe aus Hannover seinen neuen Traumwagen bestellte, kreuzte er nahezu sämtliche Zusatzoptionen in der Aufpreisliste an. Die Qual der Wahl kennt er nur zu gut aus seinem Beruf. Dort dürfen seine Kunden wählen: Maxi oder Sparmenü, Pommes oder Wedges, Süß-Sauer oder Scharf. Wenn der 37-jährige Franchise-Nehmer eines Schnellrestaurants zwischen seinen Filialen pendelt um die Geschäfte zu leiten, muss er möglichst schnell von A nach B reisen. Stilvoll sollte es aber auch zugehen, deswegen gab es bei der Wahl der Automarke auch keine großen Diskussionen.

In diesem C63 AMG steckt auch ein wenig Knowhow vom SLS

Der C63 AMG kommt in der Designo-Sonderfarbe „Monza Grey Magno“ vorgefahren. „Ein Speziallack vom SLS“, merkt Dennis an. Die mattgrau-schimmernde Edelfarbe hinderte ihn aber nicht daran, Modifikationen vornehmen zu lassen. So fuhr Dennis bei seinen Freunden Nesat und Yakup von Chromewheel in Hannover vorbei und gab eine Heckklappe im US-Style in Auftrag, bestehend aus zwei europäischen Klappen. Mit verkleinertem Kennzeichenausschnitt, wenn man schon so eine kurze „Tafel“ besitzt, soll es ja auch schick aussehen.

Das AMG Performance Plus Paket war erst der Anfang

Die Front mitsamt Seitenmarkierungsleuchten stammt ebenfalls vom US-Modell. Dank AMG Performance Plus Paket werkeln Schmiedekolben und -Pleuel vom SLS im Inneren des Achtzylinder-Triebwerks, das mit 487 PS vorgefahren kam. „Nicht genug“, befand der Besitzer und ließ nachlegen. 525 Pferdestärken sind das Ergebnis der Rosskur.

Ein KW-Gewindefahrwerk legt den C63 AMG noch satter auf die Straße

Auch fahrwerkstechnisch hatte Dennis so seine ganz eigenen Vorstellungen. Nach einiger Beratung durch die Chromewheel-Jungs entschloss er sich für ein Fichtenberger Original: Das KW Gewindefahrwerk in der Variante 3 sorgt für eine satte Tieferlegung und fährt sich dank Härteverstellung erstklassig. Die passende Achsbestückung lieferte eine Mercedes-Benz S-Klasse. Wunderschöne „Alaraph“-Alufelgen, an der Vorderachse in 8,5x20 ET43, hinten in 9,5x20 ET43 sorgen für ein erstklassiges Standing. Mit 235/30er, bzw. 245/30er Conti Sport Contact besohlt, flitzt der C63 AMG um die Ecken, als gäbe es keine Physik mehr.

Leder und Carbon im Innenraum – soweit das Auge reicht

Dank der Bestellfreude seines Besitzers verfügt der leistungsstarke Kombi bereits ab Werk über das Carbon Exterieur Paket, es durfte aber noch ein wenig mehr der attraktiven Kohlefaser sein. So glitzert und glänzt das beliebte, kreuzverwobene Material am Heckdiffusor mit verlängerten Finnen und kommt auch an der Frontspoilerlippe zum Einsatz.

Jede Menge Carbon auch im Innenraum. Die Rückseite der Sitzschalen glänzt in Kohlefaser - sie stammt ebenso wie das Carbon Frontschwert und der Carbon Diffusor von Carbonfiber Dynamics. Teile des Lenkrads und der Mittelkonsole sind ebenfalls mit Carbon veredelt. Das sandfarbene Leder stammt aus der „Designo“-Linie. Das Alcantara an den Verkleidungen rüstete Chromewheel nach, ebenso den DVB-T Empfang einer W212 E-Klasse. Klanglich war dank des hervorragenden Harman/Kardon-Soundsystems ohnehin alles im Gleichgewicht.

Auf den Punkt gebracht

„Ich mag meinen AMG“, so Dennis abschließend, „weil er mehr Power hat als die meisten anderen Autos auf der Straße, aber viel mehr Understatement als beispielsweise ein Porsche! Und natürlich wäre ein Leben ohne AMG zwar vorstellbar – aber irgendwie sinnlos..“

Text & Fotos: Igor Vucinic

Mercedes-Fans Facts:

Fahrzeugtyp: Mercedes Benz C63 AMG T-Modell Typ S204 Baujahr: 04/2013 Motor: 6,2 Liter V8, Leistungssteigerung auf 525 PS, AMG Performance Pack Plus Getriebe: AMG Speedshift MCT 7-Gang-Sportgetriebe Fahrwerk: KW Gewindefahrwerk Variante 3 Bremsen: AMG Hochleistungs-Bremsanlage mit Verbundtechnologie, Bremssättel rot lackiert Räder: Mercedes-Benz S-Klasse „Alaraph“, vorne in 8,5x20 ET43 mit Conti Sport Contact 5 in 235/30 R20, hinten in 9,5x20 ET43 mit Conti Sport Contact 5 in 245/30 R20 Karosserie: Umbau auf US-Frontschürze mit weißen Seitenmarkierungsleuchten, Heckklappe mit verkleinertem Kennzeichenausschnitt, Carbon Frontspoiler und Carbon Heckdiffusor mit verlängerten Finnen con Carbonfiber Dynamics. Innenraum: Designo-Leder in sandbraun, Rückseite der Sitze und Mittelkonsole teils in Echtcarbon, Alcantara-Verkleidungen, Lenkrad mit Carbon-Applikationen, DVB-T von W212-E-Klasse, Comand online, Harman/Kardon Soundsystem Dank an: Chromewheel.de

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