Als der R230 sich 2001 anschickte, den R129 abzulösen, trat er ein schweres Erbe an. Würde der Neuling den beliebten Roadster R129 übertreffen können? Er konnte. Klassisches Roadster-Design im zeitgemäßen Gewand, durchzugstarke Motoren, fortschrittliche Technik und eine unvergleichlich sportliche Fahrdynamik adelten den seit 2001 in Bremen produzierten SL zum Erfolgsmodell. Zur großen Fangemeinde zählt Michael Plaschnick, der seinen SL500 mit pointierten Extras zu einem Roadster der Extra-Klasse veredelte.
Alles, außer gewöhnlich
Als Facelift-Vorlage diente Michael Plaschnick unverkennbar der imageträchtige SL65 AMG, dem Topmodell unter den automobilen Leistungsträgern der Baureihe R230. Für mich ist ein AMG der Inbegriff von stilistischer Schönheit, äußert sich der Berliner zu seinen Motiven, die er dem Optik-Update zugrunde legte.
Der R230 im Look des SL65 AMG
Leistungstechnisch liefert der V8 des SL500 mit 306 PS eine beachtliche Serienleistung ab, führt Michael Plaschnik weiter aus. Für mich ist dieser Output völlig ausreichend. Ein 12-Zylinder mit über 600 PS, wie er unter der Haube eines SL65 AMG wummert, ist in meinen Augen daher kein unbedingtes Muss. Insofern war mir vor allem an einer Verfeinerung der Formsprache gelegen.
SL500 mit Extras, die genaueres Hinsehen lohnen
Sportlich, schnittig, stylish: Immer wenn ein R230 des Weges kommt, sind dem powervollen Prachtstück geweitete Pupillen und verdrehte Hälse sicher. Bei so einem schönen Mercedes riskiert jeder Autobegeisterte eben gerne einen zweiten Blick. Das gilt für einen SL AMG natürlich in besonderem Maße. Das weiß auch Michael Plaschnick, dessen modifizierter Roadster allenthalben die anerkennenden Blicke auf sich zieht.
AMG-Style für die offensive Optik
In der Tat ist die Visitenkarte des Mercedes nämlich keineswegs arm an sogenannten Eyecatchern. Diesbezüglich steigern die SL65-AMG-Frontschürze (Mopf I) nebst Spoilerlippe und der Mopf-I-Grill (mit jetzt drei statt der ursprünglichen vier Lamellen) sowohl den Kultfaktor als auch die sportive Optik des R230. Der Auftritt hat was, zeigt sich Michael Plaschnik mit dem Erscheinungsbild zufrieden. Die Front zeugt von Kraft und Charakter, ohne dabei provokant oder protzig zu sein. Eben genau richtig, lautet das Urteil des IT-Spezialisten.
Teamwork bringt den Mercedes groß raus
Zwar versteht der Computer-Fachmann wie man sieht einiges von automobiler Schönheit. Die handwerkliche Umsetzung überlässt er indes den Spezialisten, die seine Ideen formvollendet umsetzten. Ein großes Dankeschön geht an Peter Schürmann von PS-Hardcore, Konrad Bayer von Krümel Racing und Pasha von Mastertuning für die großartige Umsetzung meiner Vorstellungen, sagt Michael Plaschnick. Durch das hervorragende Teamwork wurde mein ganz persönlicher Autotraum wahr.
Eine Carbon-Haube krönt den Mercedes R230
Absolut traumhaft ist zweifellos auch die Carbon-Haube, die dem Front-Look des Mercedes gewissermaßen die Krone aufsetzt. Die außergewöhnliche Optik des Kohlefaserverbundstoffes verleiht der sportlichen Ausstrahlung des R230 den gewissen Extra-Kick. Obendrein harmoniert der veredelte Deckel hervorragend mit dem schwarzlackierten Body. Unverkennbar dynamisch, aber eben doch dezent, bringt Michael Plaschnick die Ausstrahlung des Mercedes auf eine ebenso knappe wie zutreffende Formel.
Weiterlesen...
Noch mehr Carbon für den Mercedes Roadster
Auch die anderen Karosserie-Partien sparen nicht mit jeder Menge Kohle. So werten Edel-Applikationen aus dem Hause Streetworx als Finnen die Optik der vorderen Kotflügel auf. Darüber hinaus kann der Mercedes mit entsprechend veredelten Außenspiegeln und Blenden für die A-Säulen sowie einer markanten Heckblende auftrumpfen.
AMG-Schürze und Carbon-Diffusor als dynamisches Duo
Besondere Erwähnung - und Pluspunkte! - verdient zweifelsohne der ebenfalls aus Carbon gefertigte Heckdiffusor, welcher die darüber platzierte Schürze eines SL65 AMG (Mopf II) nochmals einen deutlichen Tick motorsportlicher erscheinen lässt.
Eine AMG-Auspuffanlage bettet den Mercedes in eine sonore Akustik
Zwecks visueller und akustischer Stimmigkeit stammen die Endrohre natürlich auch vom SL65 AMG. Auch wenn der SL500 nicht das 12zylindrige Pfund eines SL65 zwischen den Stehwänden hat, macht seine edelstählerne Quattrophonie unweigerlich hörig. Schließlich produziert auch die V8-Drehorgel des R230 einen imposanten Ohrenschmaus, wie ihn nur sehr wenige Automobile produzieren können.
Mopf-Features verjüngen den 2003er Mercedes
Doch nochmals zurück zu den optischen Highlights des Mercedes. Dieser hat mit AMG-Schwellerleisten, Mopf-II-Rückleuchten und Mopf-II-Bremsleuchte noch weitere Hingucker, die ausdrückliche Erwähnung verdienen, auf Lager. Die stilistischen Segnungen der Modellpflege stehen dem R230 nicht nur prima zu Gesicht, sondern kaschieren zugleich auch das wahre Alter des 2003 vom Band gelaufenen Mercedes SL500.
Räder und Bremsen von AMG
Schön anzuschauen sind sicherlich auch die 20-Zöller von AMG, welche mit Goodyear-Reifen in 255/35 und 285/30 bestückt sind. Die luftigen Leichtmetaller im modern interpretierten Fünfspeichen-Design gewähren den vollen Durchblick auf die Performance-Bremsanlage von AMG. Vorne beißen 8-Kolbensättel in die großen 380-mm-Scheiben. Auf der Hinterachse bürgen 4-Kolbensättel und 330er Scheiben für hervorragende Verzögerungswerte.
Eine modifizierte Active Body Control legt den R230 tiefer
Die Tieferlegung des Fahrzeugschwerpunkts wirkt sich sowohl förderlich auf die Präsenz, als auch auf die Straßenperformance des Mercedes aus. Da der SL500 mit Active Body Control ausgerüstet ist, kann die Absenkung über ein elektronisches Modul vergleichsweise bequem geregelt werden. Dadurch liegt der R230 jetzt vorne wie hinten 40 mm tiefer auf der Straße, bilanziert Michael Plaschnick die aktuelle Absenkung.
AMG-Accessoires und Carbon veredeln die Ausstattung des Mercedes
AMG-Parts hübschen das Ambiente des Mercedes R230 auf. Der Pilot blickt auf entsprechend emotional formatierte Instrumente und ein Lenkrad, das üblicherweise einen AMG Black Series um die Kurven lotst. Ferner wertet Carbon die Mittelkonsole, Sitzschalen, Sitzrahmen und die Türleisten auf. Außergewöhnlich markant sind auch die roten Ziernähte, die prickelnd mit dem schwarz gehaltenen Interieur kontrastieren.
Mercedes SL500: die ultimative Fahrmaschine
Genug geschraubt. Weitere Umbauten sind zunächst nicht geplant, berichtet Michael Plaschnick. Statt in die Werkstatt gehört ein SL500 nun einmal auf die Straße. Und die Potentiale des Mercedes genießt der Mercedes-Fan ausgiebig. 15.000 Kilometer legt der Berliner pro Jahr am Steuer seines R230 zurück. Der Fahr-Fun ist total genial, jubelt der Roadster-Pilot. Und ganz gewiss haben auch die übrigen Verkehrsteilnehmer und Passanten an diesem attraktiven Mercedes-Benz SL500 ihre Freude.
Text: Frank Ebeling
Fotos: Marcus Berger
Mercedes-Fans Facts
Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz SL500 (R230)
Baujahr: 2003
Motor: V8 mit 4966 ccm, Leistung: 306 PS, Endschalldämpfer vom AMG SL65
Kraftübertragung: Fünfstufen-Automatik
Räder: AMG, 8,5 x 20 ET35 vorne und 9,5 x 20 ET20 hinten
Reifen: Goodyear, 255/35-20 vorne und 285/30-20 hinten
Fahrwerk: elektronisch geregelte Tieferlegung via Active Body Control
Bremsen: AMG-Bremsanlage mit 8-Kolbensätteln und 380er Scheiben vorne sowie 4-Kolben-Sättel mit 330er Scheiben,
Karosserie: AMG Body-Kit: SL65-Frontschürze (Mopf I), Spoilerlippe, Schwellerleisten, SL65-Heckschürze (Mopf II), Mopf-I-Grill, US-Leuchten; Carbonparts: Motorhaube, Diffusor, Heckblende, A-Säulen-Verkleidung, Finnen und Spiegelkappen; Mopf-II-Rückleuchten, Mopf-II-Bremsleuchte,
Innenraum: AMG-Instrumente, AMG-Lenkrad (Black Series), Carbonparts: Sitzschalen, Mittelkonsole, Sitzrahmen und Türleisten; AMG-Logos für Sitze, rote Ziernähte für Lederausstattung
Car-Hifi: Command-System, Bose-Soundsystem
53 Bilder Fotostrecke | Offen für Veränderungen: MercedesBenz SL500 : 2003er R230 mit attraktiven Akzenten
2 Kommentare
Bolle
8. Mai 2017 16:09 (vor über 7 Jahren)
Dome
18. Juli 2011 11:41 (vor über 13 Jahren)
Schreibe einen Kommentar