Es ist doch immer wieder erstaunlich, dass sich für einen Fahrzeugumbau auch mit wenigen Mitteln eine ganze Menge erreichen lässt. Viel hilft eben nicht immer viel. Diese Weisheit trifft auch auf die Mercedes-Benz E-Klasse W212 Pre-Mopf zu: Fahrwerk, Felge, Carbon-Frontlippe, Scheibentönung und ein bisschen Farbe – das war`s hier schon. Aber das reicht für eine Wow-Wirkung mit Langzeiteffekt völlig.
Heruntergekommen mit Airride - wirkt es oder würgt es?
Würgt es oder wirkt es? Ja, am Luftfahrwerk scheiden sich die Geister. Die einen lieben es, die anderen nicht. Teile der Contra-Fraktion haben sich längst radikalisiert und fassen ihre Vorliebe für Gewindefahrwerke zum einen und zum anderen ihre klare Luftfahrwerk-Ablehnung in Form von Aufklebern am eigenen umgebauten Wagen in deutliche Worte: „No Fucking Airride“. Ach, Leute, wer wird denn beim Thema Airride denn gleich in die Luft gehen? Als Rheinländer sieht der Autor das Thema jedenfalls etwas entspannter: „Man möht och jünne künne“ (Man muss auch gönne können) – ein bisschen Gelassenheit tut zuweilen gut. Gerade wenn es um die individuell gestaltete Freude am Fahren geht. Soll doch jeder den Fahrspaß wählen, der ihm gefällt.
Apropos Gefallen: Als die Mercedes-Benz E-Klasse der Generation 212 Anfang 2009 in Serie ging, war sie eine kantige und wuchtigr Neuinterpretation der oberen Mittelklasse mit Stern. Das dynamische Design kam bei Fachwelt und Publikum sofort gut an. Die klare Linie, der sportliche Style und ein CW-Wert von 0,25, der die E-Klasse damals zur strömungsgünstigsten Oberklasse-Limousine der Welt adelte, gefiel vielen.
E-Klasse gesenkt - sportliches Potential gehoben
Man sieht es sofort und man spürt es gleich: Die markante Dynamik steckt im Styling der E-Klasse W212 ab Werk schon drin. Es ist vor allem die Kombination aus spannendem Felgendesign und „ultimatiefer“ Senkung der Karosse, welche in dem vorliegenden Fall die optische Driving Performance der Limousine hellwach küsst und ihr Sportpotential komplett entfesselt.
Es mag Ansichtssache sein – aber in meinen Augen unterstützt das vier-Augen-Gesicht der Front der Pre-Mopf-Ausführung der Baureihe W212 den dynamischen Auftritt. Gelungen sieht ferner der mattschwarze Grill aus. Die Carbon-Frontlippe betont den sportiven Charakter einerseits und verbessert andererseits die Tiefenwirkung der Frontansicht ungemein.
E-Klasse mit Tiefenwirkung
Am Heck kommt die Mercedes-Benz E-Klasse Limousine - mit Ausnahme der extrem verdunkelten Scheiben - ohne zusätzliche Bauteile oder Veränderungen an der Karosserie aus. Dass der schöne Rücken dennoch zum Verzücken einlädt, ist ganz allein das Verdienst der Verlust der Bodenfreiheit durch das bereits erwähnte Luftfahrwerk, das aus Komponenten von Accuair besteht. So viel Niveaulosigkeit in Sachen Fahrzeughöhe hebt zweifellos ganz wesentlich den starken optischen Eindruck.
Silbergraue Eminenz
Stark und energiegeladen steht die W212-Limousine da. Der ebenso kraftvolle wie schwungvolle Eindruck der E-Klasse rührt nicht zuletzt von den Vossen VLE-1-Räder her. Ist die Luft aus den Blasebälgen des Airrides heraus, dann versinken die 20-Zöller mit dem Turbinenlook-Design richtig schön und sehenswert in den Radhäusern.
Echt fahrbar? Mercedes-Benz E-Klasse als Low Rider
Hoch soll die E-Klasse leben - aber tief muss sie liegen! Ist der Benz erst einmal fast dem Erdboden gleich, dann kann er mit seinen 235/30er bzw. 275/30er Pneus vermutlich nicht mehr richtig feste Gummi geben. Und trotzdem: An diesem Formtief kommt so schnell kein Blick vorbei. Das muss man als unvoreingenommener Betrachter schon zugeben. Ach, Augenblick verweile doch, du bist so schön! Diesen Moment gilt es zu genieße (siehe zum Beispiel das Video unten). Und in diesem Sinne bietet die per Luftfahrwerk abgesenkte und auf schicke Vossen-Räder gestellte Mercedes-Benz E-Klasse Augenfutter mit einem extrem hohen Sättigungsgrad. (Bilder: Vossen)
Autor: Mathias Ebeling
Video: Mercedes-Benz E-Klasse W212 mit Airride und Vossen VLE-1
1 Kommentar
Ich Auchmal
5. August 2016 18:40 (vor über 8 Jahren)
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