Unikat mit Mercedes-DNA: Intruder Concept

Doch, ich bin eine G-Klasse: einzigartiger Heuliez-Prototyp von 1996

Unikat mit Mercedes-DNA: Intruder Concept: Doch, ich bin eine G-Klasse: einzigartiger Heuliez-Prototyp von 1996
Erstellt am 16. Juni 2022

Lust auf einen einmaligen Wagen mit Mercedes-DNA inside und zufällig 204.995 € verfügbar? Dann haben wir einen Tipp für Euch: Bei dem englischen Klassik-Car Spezialisten DK Engineering steht der „Intruder Concept“ des französischen Karosseriebauers Heuliez zum Verkauf. Bei dem ungewöhnlich anzusehenden Offroad-Coupé-Roadster mit faltbarem Stahl-Dach handelt es sich um den Prototyp aus dem Jahr 1996 auf Basis einer Mercedes G-Klasse.

Heuliez? Nie gehört? Aber bestimmt schon mal gesehen! Das 1920 von dem Franzosen Adolphe Heuliez gegründete Karosseriebauunternehmen fertigte in eigenen Produktionsstätten Karosserien im Auftrag von Citroën, Peugeot, Renault und Opel. Heuliez war also weit mehr als nur eine Designschmiede. Wenn man so will, dann war Heuliez der französische Karmann. In den 2000er Jahren kam Heuliez in wirtschaftliche Schwierigkeiten, musste schließlich Gläubigerschutz beantragen und wurde von einem indischen Unternehmen übernommen. 2009 ging man ins Insolvenzverfahren, das 2013 abgeschlossen wurde. In diesem Jahr endete die Fertigung von Personenwagen bei Heuliez.

An bessere Zeiten in der Historie von Heuliez erinnert der „Intruder Concept". Dass Heuliez Konzeptfahrzeuge auf die Räder stellte, kam nicht von ungefähr. Zum Geschäftsmodell der Franzosen gehörte es, Konzeptfahrzeuge zu entwickeln und zum Beispiel für Citroen, Porsche und Mercedes-Benz auch zu bauen.

Auf eigene Kappe und auf eigene Rechnung ging der Intruder. Das ungewöhnliche Offroad-Cabriolet mit faltbarem Stahl-Dach entwickelte Heuliez anlässlich des Pariser Autosalon im Oktober 1996. Als Concept-Car war dieses Fahrzeug seiner Zeit zweifellos weit voraus. Binnen 30 Sekunden ließ sich der Intruder von einem geländegängigen Coupé in einen geländegängigen Roadster verwandeln.

Mercedes-DNA inside

Der Intruder basierte auf einem Mercedes Benz G320. Als Antriebsquelle des Allrad angetriebenen Cabrios dient ein 3,2-Liter-Sechszylindermotor. Geschaltet wird per Viergang-Automatik. Das Auto verfügt auch über die Differentialsperren des G-Klasse-Spendermodells.

Das Karosseriestyling indes erinnert weniger an eine G-Klasse als mehr an einen Mercedes SLK R170. Der Mercedes Roadster, der ebenfalls über ein vollelektrisch zu bedienende faltbares Stahl-Dach (bei Mercedes Vario-Dach genannt) verfügte, feierte einige Monate früher als der Intruder, im April 1996, seine offizielle Weltpremiere. Der neue Mercedes SLK war ganz offensichtlich eine Inspiration für Heuliez.

Bei DK Engineering, wo der Intruder zum Verkauf steht, ist man eigentlich auf Ferrari spezialisiert. Wie man an den Intruder kam, ist nicht zu erfahren. Allerdings wird erwähnt, dass der Intruder, bei dem es sich um den Prototypen mit nur 1.700-km-Laufleistung auf der Uhr handelt, eine umfassende Restaurierung im Wert von 280.000 Euro erhalten habe. So gesehen ist der aufgerufene Kaufpreis von 204.995 € fast geschenkt. Und man bedenke, es handelt sich um das Unikat von Heuliez. Es gibt allerdings ein sehr ähnliches Modell namens Contender vom Turiner Karosseriebauer OPAC. Von diesem Wagen, der ebenfalls auf Basis des G 320 entstand, sind seinerzeit fünf Exemplare gefertigt worden. Unter Liebhabern wird ein Contender im Top-Zustand heutzutage für eine halbe Million Euro gehandelt.

Bildergalerie: Heuliez Intruder 1996 28 Bilder Fotostrecke | Unikat mit Mercedes-DNA: Intruder Concept von Heuliez: Einzigartiger Prototyp auf Basis Mercedes G 320 aus dem Jahr 1996 #01 #02

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