Die Baureihe 124 ist ein Phänomen. Für viele Fans und Fahrer ist sie der Inbegriff von Mercedes-Benz: Qualität, Zuverlässigkeit und Komfort sind die herausragenden Attribute der optisch eher unspektakulären Baureihe. Interessiert man sich für die Marke Mercedes-Benz kommt man unweigerlich irgendwann in Kontakt mit einem 124er: Ob durch den Opa, den Papa oder den Kumpel. Und weil ein 124er durchaus billig zu bekommen ist, dient der Benz auch gerne als erstes Fahrzeug oder Hobby-Auto. Reparaturen sind einfach und Ersatzteile zum Großteil gut zu bekommen. Im Alltag kann ein gut-motorisierter 124er gut mitschwimmen. In einer Limousine lässt sich prima reisen, ein Kombi kann ordentlich was wegstecken, ein Cabriolet ist perfekt für den Sommer und das Coupé optimal für die Eisdiele. Mit einem 124er ist man immer gut angezogen, auch noch nach 40 Jahren. Und ein Ende der Faszination für den 124er ist noch lange nicht in Sicht...
Vor 40 Jahren beginnt bei Mercedes-Benz eine Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält: Die Marke stellt im November 1984 die Limousinen der Baureihe 124 vor. Bereits einen Monat später kommt die völlig neu konstruierte Generation der oberen Mittelklasse auf den Markt. Kunden und Fachwelt sind begeistert vom zeitlos-modernen Design und der innovativen Technik. Ab 1993 trägt die Baureihe 124 erstmals den Namen E-Klasse. Nach 13 Produktionsjahren und mehr als 2,2 Millionen Exemplaren endet 1997 die Serienfertigung der Baureihe 124. Schnell etablieren sich die Limousinen, T-Modelle, Coupés und Cabriolets als beliebte Youngtimer. Seltene Varianten erreichen schon vor Jahren den Status von Sammlerobjekten.
Forever young
Heute lädt jedes Fahrzeug der Baureihe 124 zum Philosophieren ein: Ist es eher geliebter Zeitzeuge der spannenden 1980er-Jahre und Zeichen des Aufbruchs in die Produktoffensive der 1990er? Oder mehr ein zeitloser Klassiker, der immer jung bleibt? Keine Frage, diese Generation der oberen Mittelklasse von Mercedes-Benz hat eine besondere Ausstrahlung. Das spiegelt sich in der großen Fangemeinde der Baureihe und ihrer wichtigen Rolle für die Klassikerszene wider.
Vom 4-Zylinder-Einsteiger bis zum spaßigen V8
Durch Vielfalt überzeugt die Baureihe 124 nicht nur hinsichtlich der Karosserievarianten, sondern auch mit einer großen Bandbreite von Typen. Die Motorisierungen reichen vom Vierzylinder in den Einstiegsvarianten Mercedes-Benz 200 und 200 D bis zu Hochleistungslimousinen mit V8-Motor. Der ikonische 500 E wird 1990 auf dem Pariser Autosalon als Topmodell vorgestellt. Sein Achtzylindermotor leistet 240 kW (326 PS), die Fahrleistungen machen die Limousine zu einem leistungsfähigen Sportwagen.
Es entsteht die E-Klasse
1993 folgt der E 60 AMG. Er zählt zu den ersten AMG Fahrzeugen, die Mercedes-Benz in das offizielle Produktprogramm aufnimmt. Überhaupt ist 1993 ein Jahr, in dem die Marke wichtige Weichen in die Zukunft stellt. So ändert sich die Nomenklatur, und die Fahrzeuge der oberen Mittelklasse heißen jetzt „E-Klasse“. Der Name ist bis heute Sinnbild für Businessfahrzeuge der oberen Mittelklasse und Oberklasse der Marke.
Die Baureihe 124 führt die 4MATIC ein
Die Baureihe 124 setzt vor 40 Jahren technische Maßstäbe in ihrem Segment: Zu ihren Kennzeichen gehören hochfeste Stahlbleche und gewichtsreduzierende Materialien. Hervorragende Ergebnisse bei anspruchsvollen Offsetcrashs belegen ein Höchstmaß an passiver Sicherheit. Die optimierte Aerodynamik führt zu Bestwerten innerhalb der Mercedes-Benz Personenwagen. Zu den wegweisenden Systemen, die in der Baureihe 124 Premiere haben, gehören der Panorama-Scheibenwischer mit dem damals weltweit größten Wischerfeld und die erste Generation des Allradantriebs 4MATIC.
Der 400E im Fokus
Ein besonderes Augenmerk wollen wir noch auf den 400 E legen. Schließlich gehört ein goldener 400 E seit einigen Jahren zum firmeneigenen Fuhrpark. Der 400 E wurde erstmals 1992 vorgestellt und war eines der Spitzenmodelle dieser Baureihe, das sich durch seine starke Motorisierung und luxuriöse Ausstattung auszeichnete. Der 400 E war ausschließlich als Limousine erhältlich und verfügte über typische Merkmale wie die aerodynamisch optimierten Frontscheinwerfer und die robusten Karosserieelemente.
Das Herzstück des 400 E ist sein 4,2-Liter-V8-Motor mit der internen Bezeichnung M119. Dieser Motor leistet 278 PS (205 kW) und sorgt für beeindruckende Fahrleistungen. Mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in etwa 6,8 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h war der 400 E einer der schnellsten Vertreter der W124-Reihe. Der M119-Motor zeichnet sich durch seine Laufruhe, Langlebigkeit und Kraftentfaltung aus und gilt bis heute als Meilenstein in der Motorenentwicklung von Mercedes-Benz. Trotz seiner sportlichen Leistungsdaten bleibt der 400 E ein komfortabler Reisewagen, der auch auf langen Strecken durch seine hervorragende Geräuschdämmung und den hochwertigen Innenraum überzeugt. Hochwertige Materialien wie Holz, Leder und weicher Kunststoff prägen das Interieur. Zur serienmäßigen Ausstattung gehören unter anderem elektrische Fensterheber, eine Klimaanlage und eine zentrale Verriegelung. Optional konnten Kunden Extras wie beheizbare Sitze, ein elektrisch verstellbares Lenkrad und ein hochwertiges Soundsystem wählen.
Der 400 E war in den frühen 1990er-Jahren eine Alternative für Kunden, die die Leistungsfähigkeit eines V8-Motors in der Mittelklasse suchten, ohne auf den Komfort und die Alltagstauglichkeit eines Mercedes zu verzichten. Durch seine exklusive Motorisierung und seinen gehobenen Preis war der 400 E vergleichsweise selten, was ihn heute zu einem gesuchten Klassiker macht.
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