Limo mit Geschmack: Mercedes-Benz 400 E (W124)

400 E: Der geölte Blitz!

Limo mit Geschmack: Mercedes-Benz 400 E (W124): 400 E: Der geölte Blitz!
Erstellt am 17. Oktober 2019

Keine breiten Radläufe? Keine Kotflügelverbreiterung? Unsexy? Zugegeben, ganz so begehrt und attraktiv wie der 500 E ist der kleine Bruder - der 400 E - nicht. Aber dennoch kommt der 400 E erstaunlich nah an sein großes Idol - den 500 E heran. Mercedes sprach beim 400 E damals von einer Erscheinung die wie eine "bat out of hell" kommt - übersetzt heißt das mehr oder weniger: Der 400 E läuft "wie ein geölter Blitz" oder "wie von der Tarantel gestochen".

Der 400 E, der anfangs für den Export in die USA und nach Japan produziert wurde, entstand durch einen Griff in den hauseigenen Baukasten: Der 400 E verfügte über den aus der S-Klasse bekannten 4,2-l-V8-Motor mit Vierventiltechnik und mobilisierte 278 PS. Die Fahrleistungen entsprachen zwar nicht ganz dem Niveau des 500 E, waren aber dennoch sehr ansehnlich: Mit dem serienmäßigen 4-Gang-Automatikgetriebe wurden aus dem Stand in 6,8 s 100 km/h erreicht, und die Höchstgeschwindigkeit war ebenfalls elektronisch auf 250 km/h begrenzt.

Deutlicher Preisunterschied zum 500 E

In seinem äußeren Erscheinungsbild war der 400 E nur am Typenschild von seinen Klassenbrüdern zu unterscheiden, unter dem Blech gab es dagegen einige Abweichungen. Die Rohbaustruktur hatte man aufgrund des höheren Platzbedarfs des Motors geändert und Teile des Fahrwerks und der Bremsanlage von den SL-Typen übernommen. Die Abgasanlage entsprach mit Abgasrückführung, Sekundärlufteinblasung und großvolumigem Katalysator dem 500 E. Preislich war der 400 E als Sonderangebot einzustufen, zumindest im Vergleich zum absoluten Topmodell der Baureihe. Bei seiner Markteinführung im Oktober 1992 kostete er gut 50.000,- DM weniger als der 500 E.

Im Juni 1993 trat für die Baureihe 124 dann eine neue Nomenklatur in Kraft. Analog zur S-Klasse und zur neuen C-Klasse hieß die Mittlere Klasse nun E-Klasse, und die Typenbezeichnungen folgten einem modifizierten System. Dabei war ein Buchstabenkürzel, das die Klassenzugehörigkeit dokumentierte, der dreistelligen Zahl, die nach wie vor auf dem Hubraum basierte, vorangestellt.

Änderung der Nomenklatur - der 400 E wird zum E 420

Mit Einführung des neuen Nomenklatur-Systems wurde der 400 E, seinem tatsächlichen Hubraum entsprechend, in E 420 umbenannt. Außer der Typenbezeichnung hatten sich aber auch zwei technische Details geändert: Zur Serienausstattung des E 420 gehörten jetzt 16 Zoll-Leichtmetallräder im 8-Loch-Design mit Breitreifen der Dimension 215/55 ZR 16, und an den Vorderrädern wurden die größer dimensionierten Bremsen der SL-Modelle montiert.

Der 400 E (später E 420) ist im Gegensatz zum 500er weniger als Sportlimousine ausgelegt, sondern als souveräner Reisewagen – doch was unauffällig verpackte Kraft angeht, braucht sich der kleine Bruder keineswegs vor dem großen Bruder verstecken.

Mercedes beschrieb die Eigenschaften der V8-Limo 1992 umgangssprachlich wie folgt: Der 400 E ist sauscharf, geht runter wie ein heißer Draht durch Butter, ist glatt wie Seide und schnell wie ein geölter Blitz!

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