Nostalgische Fahrzeuge, glänzendes Chrom und stolze Busbesitzer – das „8. Internationale Oldtimer-Bustreffen" in Bad Mergentheim stieß auf große Resonanz. 3.000 Besucher zeigten sich in der romantischen Altstadt von den originellen und gut erhaltenen Bussen fasziniert. Der älteste Bus war 99 Jahre alt.
„Die Resonanz war überwältigend, die Atmosphäre großartig. Schön, dass Veranstaltungen wie diese wieder ohne Beschränkungen möglich sind", bilanzierte der städtische Verkehrsdirektor Kersten Hahn zufrieden.
Aus Dänemark, Luxemburg, der Schweiz sowie dem gesamten Bundesgebiet reisten Bus-Veteranen und Gäste an, um an eine Zeit zu erinnern, als das Busfahren noch eine technische Revolution war und eine Tour über 30 Kilometer 2 Stunden und 15 Minuten dauerte. Diese Zeit benötigte der Post-Express von Bad Mergentheim über Dörzbach nach Künzelsau, als er vor 124 Jahren im Auftrag der Württembergischen Post mit zehn Personen an Bord Briefe und Pakete auslieferte. Der Bus der Daimler-Morgen-Gesellschaft tuckerte seinerzeit mit einem von Wilhelm Maybach konstruierten Phoenix Zwei-Zylinder mit zehn PS und Spritzdüsenvergaser durch die romantische Wein-Region. Die Kraftübertragung erfolgte durch ein Drei- oder Viergangschaltgetriebe über Ritzel auf die Hinterräder – das modernste Triebwerk, das die Motortechnik aufzubieten hat.
Renommiertes Bindeglied zwischen der Stadt Bad Mergentheim und der Bus-Branche ist seit vielen Jahren Konrad Auwärter. Der 81-jährige Pionier kennt die deutsche Szene aus dem Effeff, hat er sie doch quasi mit aus der Taufe gehoben.
Konrad Auwärter machte die Marke „Neoplan" zu dem, was sie heute ist. Ursprünglich war Neoplan der Markenname unter dem die 1935 gegründete Gottlob Auwärter GmbH & Co. KG ab 1953 selbsttragende Omnibusse herstellte. 2022 ist Neoplan eine Omnibus-Marke der MAN Truck & Bus AG. Im bayerischen Pilsting betreibt Konrad Auwärter einen Automobil-Park mit einem vielbeachteten Oldtimer-Museum.
Beim „8. Internationalen Oldtimer-Bustreffen" kam Auwärter die Ehre zuteil, die schönsten Busse und ihre Besitzer mit Pokalen auszuzeichnen. Den Siegerpokal erhielt Wolfgang Fuchs für seinen 1952 ausgelieferten roten Mercedes MB O 3500D.
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