Die kompakten AMG 45er lassen es gut klingen und krachen. Um den akustischen Biss noch besser hörbar zu machen, gab es für die Vorgänger der aktuellen 45er Generation von A-Klasse und CLA Coupé/CLA Shooting Brake die Option der AMG-Performance-Auspuffanlage, die anstelle der Original-Klappenauspuffanlage verbaut wurde. Für einen Aufpreis von knapp 1.500 Euro handelt man sich bei Last und Schaltvorgang einen noch herzhafteren Motorsound ein, der klar und deutlich auch in der Umgebung vernehmbar war. Doch diesem betörend röhrenden Knurrfaktor hat AMG jetzt den Biss genommen, denn die Affalterbacher bieten diese Option für die neue 45er Generation nicht mehr an.

Neue Gesetze nehmen den muskulösen Boliden hörbar den Mumm

Komplett sang- und klanglos verabschiedet sich die Extraportion Motorsound aber nicht in der dynamisierten Kompaktklasse - zumindest für die Insassen wird er auf Wunsch weiterhin vernehmbar sein. Mittels der alternativen Option "AMG Real Performance Sound" kommt die gehobene Dosis Deftigkeit jetzt aber aus dem Lautsprecher - wobei der generierte geboostete Klang im Innenraum schon noch mit dem Sound der Abgasanlage korrespondieren soll. Unterm Strich ist diese Installation zum einen aber doch eine Art von Klangkunst und zum anderen ein weiteres Indiz dafür, wie der aktuelle Low-Emission-Trend (hier: weniger Geräusch) das Autofahren verändert. Und die Entwicklung, auf leiseren Sohlen ins Rollen zu kommen, bleibt keinesfalls auf die Kompaktklasse beschränkt. Passanten werden die demnächst kommenden AMG-Modellen ebenfalls mit gedämpfter Geräuschkuliise erleben - während im Innenraum der  Motorsportsound per Loudnessfaktor die Kalotten der Car-Hif-Speaker rotieren lässt. Der Grund dafür liegt in den Gesetzen vieler nationaler Regierungen, welche der Geräuschkulisse von straßenzugelassenen Fahrzeugenmehr und mehr  engere Grenzen setzen. Was sollen wir zu dieser Entwicklung, die dem Sportwagen in akustischer Hinsicht die Zähne zieht, sagen? Vielleicht das: Früher mag nicht alles besser gewesen sein, aber manches war doch gut.

Autor:‭ ‬Mathias Ebeling