Ein Mercedes-Benz Automobil kann gar nicht sicher genug sein. Deshalb entwickelt die Stuttgarter Marke die wegweisende Airbag-Technologie kontinuierlich weiter. Der erste große Meilenstein ist der Fahrer-Airbag im Jahr 1981. Vor 30 Jahren debütiert im Frühjahr 1988 als nächster bedeutender Schritt der Beifahrer-Airbag, ebenfalls in der Baureihe 126. Seither folgen viele weitere schützende Luftsäcke als Elemente der passiven Fahrzeugsicherheit. Unter anderem wird vor 20 Jahren in der E-Klasse der Baureihe 210 der Windowbag vorgestellt. Heute sind zahlreiche Airbags feste Bestandteile des integralen Sicherheitskonzepts von Mercedes-Benz.
Stuttgart. Die schützenden Luftsäcke im Handschuhfach und am Dachrahmen feiern Geburtstag: Seit 30 Jahren gehören der Beifahrer-Airbag und seit 20 Jahren der Windowbag zur ständig wachsenden Familie dieser potenziell lebensrettenden Komponenten in Mercedes-Benz Fahrzeugen. Heute umfasst das System als Bestandteil der integrierten Sicherheit bis zu ein Dutzend verschiedene Airbags in einem einzigen Personenwagen. Sie reichen vom Kneebag über den Beltbag im Fond bis zum Thorax-Pelvis-Sidebag.
Die Airbag-Entwicklung bei Mercedes-Benz beginnt bereits im Jahr 1966, das entsprechende Patent (Patentschrift Nr. DE 21 52 902 C2) meldet das Unternehmen im Oktober 1971 an. Als erste serienreife Lösung wird der Fahrer-Airbag 1981 in der S-Klasse der Baureihe 126 eingeführt. Das ist ein Meilenstein der passiven Sicherheit von Mercedes-Benz. Diese Innovation wird aufgrund ihrer fundamentalen Bedeutung schnell von der ganzen Automobilbranche aufgegriffen.
Am Grundprinzip der ersten Airbags ändert sich bis heute wenig: Die Sensoren des Auslösegeräts registrieren die bei typischen Unfällen besonders stark auftretende Verzögerung und aktivieren den Airbagmechanismus. Dabei wird im Gasgenerator schlagartig Stickstoff freigesetzt. Das Gas bläht eine kissenförmige Textilstruktur aus innen gummiertem Polyamidgewebe auf – den Airbag. Dieser schützende Luftsack dämpft die Bewegung des menschlichen Körpers und baut zusammen mit dem Sicherheitsgurt (samt Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer) die durch den Aufprall erzeugte Bewegungsenergie ab.
Heute sind viele Front-Airbags adaptiv ausgelegt: Sie werden nicht auf einmal, sondern in zwei Stufen gezündet. So lässt sich ihre Wirkung auf die von der Fahrzeugsensorik vorausgesagte Schwere einer Kollision anpassen.
Konsequente Weiterentwicklung
Die Airbag-Jubiläen der Jahre 1988 und 1998 stehen in einer Tradition der unermüdlichen Forschung für die Fahrzeugsicherheit bei Mercedes-Benz. Denn seit der erfolgreichen Einführung des Fahrer-Airbags im Jahr 1981 entwickelt die Stuttgarter Marke das Prinzip ständig weiter. Die Ingenieure adaptieren den Airbag dazu auf andere Fahrzeugbereiche und Unfallszenarien. Als erster profitiert der Kopilot von dieser kontinuierlichen Entwicklungsarbeit: Der Beifahrer-Airbag ist ein Merkmal der passiven Sicherheit, das damals so weltweit kein anderer Hersteller bietet. Präsentiert wird er im September 1987 als Sonderausstattung für die Limousinen und Coupés der S-Klasse. Nach der Premiere in der Oberklasse Anfang 1988 ist er ab Herbst desselben Jahres als Sonderzubehör auch für die obere Mittelklasse der Baureihe 124 erhältlich. Ab August 1994 gehört er dann zusammen mit Kopfstützen im Fond zur Serienausstattung in vielen Mercedes-Benz Personenwagen. In der S-Klasse und bei den SL-Sportwagen wird er bereits ab 1992 serienmäßig verbaut.
Der erste Beifahrer-Airbag nimmt vor 30 Jahren noch das komplette Handschuhfach ein. Schließlich hat er aufgebläht ein Volumen von 170 Litern. Doch die Miniaturisierung der Komponenten macht bald deutlich kleinere Airbag-Einheiten möglich. Das ist auch die Voraussetzung, um die Technik des schützenden Luftsacks an anderen Stellen des Fahrzeuginnenraums einzusetzen. Danach streben die Entwickler, weil der frontale Zusammenstoß, bei dem die Körper von Fahrer und Beifahrer direkt nach vorn beschleunigt werden, nur eines von zahlreichen Unfallszenarien ist.
Auf den seitlichen Schutz der Passagiere zielt bereits der 1993 vorgestellte und ab 1995 in der E-Klasse erhältliche Sidebag ab. Diese Zone schützt auch der Windowbag, den Mercedes-Benz 1998 präsentiert. Er entfaltet sich bei einem seitlichen Aufprall wie ein Vorhang entlang der seitlichen Fenster. So kann er insbesondere das Risiko von Kopfverletzungen für Fahrer, Beifahrer und die Passagiere auf den äußeren Sitzplätzen im Fond bei einem Seitenaufprall wesentlich verringern. Im zusammengefalteten Zustand ist der Windowbag oben am Dachrahmen verstaut.
In der E-Klasse der Baureihe 210 ist diese Weltneuheit ab Juli 1998 als Sonderausstattung erhältlich. In der ab Herbst 1998 angebotenen S-Klasse der Baureihe 220 gehört der neuartige Windowbag dann von Anfang an zur Serienausstattung.
Weitere Innovationsschritte der Mercedes-Benz Airbag-Entwicklung sind der Head-Thorax-Seitenairbag (2001), Kneebag (2009) sowie der Thorax-Pelvis-Sidebag, Beltbag und Cushionbag (2013).
Von Beginn an macht Mercedes-Benz deutlich, dass Airbags die Funktion des Sicherheitsgurts als wichtigstes Rückhaltesystem nicht ersetzen. Vielmehr ergänzen sich beide Technologien gegenseitig und erhöhen gemeinsam das Sicherheitsniveau. Seit einigen Jahren sind in Mercedes-Benz Fahrzeugen auch Kombinationen aus beiden Elementen der passiven Sicherheit im Einsatz: Der 2013 vorgestellte Beltbag für Passagiere im Fond ist ein in den Sicherheitsgurt integrierter Airbag.
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