Dass der Daimler nach einem Verlust von 1,2 Milliarden Euro im 2. Quartal nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen kann, war eigentlich klar. Doch dass die Worte, wer für die Krise verantwortlich ist, die Daimler-Chef Ola Källenius in einem Schreiben an die Führungskräfte wählte, so unmissverständlich anklagend und auffordernd ausfallen, war dann doch wieder nicht zu erwarten.
Olala: gepfefferter Brief vom Boss der Bosse an die Unterbosse
Die Stuttgarter Nachrichten berichten von einem Brandbrief an die Führungskräfte im Konzern. Darin sollen die acht Daimler-Vorstandsmitglieder mit Konzernchef Ola Källenius an der Spitze den Führungskräften eine Mitschuld an der momentan misslichen Situation des Unternehmens geben. Das dürfte für den ein oder anderen Entscheidungsträger auf höherer Ebene mal ein anderer Ton sein. Nicht die Indianer, sondern die Häuptlinge haben es verbockt und sollen es nun nach Kräften wieder richten. Mit anderen Worten. Der Boss der Bosse erwartet zweifellos, von seinen Befehlshabern, dass ein Ruck durch ihre Reihen geht. „Der Mittelabfluss, den wir zuletzt verzeichnet haben, ist nicht akzeptabel“, zitieren die Stuttgarter Nachrichten aus dem Källenius-Schreiben an die Führungskräfte im Konzern. Doch bei einer Anklage allein lässt es der Vorstand nicht bewenden. Den Führunskräften wird nämlich zugleich eine ganz klare Erwartung ins Lastenbuch geschrieben. Es gelte, kurzfristig Einbußen von mindestens 4,2 Milliarden Euro zu kompensieren. das klingt nicht nach Kuschelkurs, sondern nach Ausfahrt aus der Komfortzone des Chefsessels. Und falls die Häuptlinge jetzt ratlos sein sollten und nicht wissen, wie sie die Aufgabe stemmen sollen, dann bekommen die Führungskräfte von ihren Chefs in in dem Schreiben auch noch einen guten Tipp mit auf dem Weg die Krise zu meistern: Der Daimler-Vorstand fordert seine Führungskräfte nämlich auf, mit den untergebenen Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen. Denn diese wüssten „meist am besten, wo es im eigenen Bereich noch Verbesserungspotenziale gibt“. (Quelle: Stuttgarter Nachrichten)
Autor: Mathias Ebeling
2 Kommentare
Sascha Kellert
24. September 2019 12:53 (vor über 5 Jahren)
Egide aus belgien
23. September 2019 21:03 (vor über 5 Jahren)
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