Steht dem Daimler nach Li Shufu, dem Eigentümer des chinesischen Autobauers Geely, demnächst ein weiter chinesischer Großaktionär ins Haus. Wie das Handelsblatt HIER berichtet, plane die chinesische BAIC-Gruppe, eine Beteiligung von bis zu fünf Prozent an Daimler zu erwerben. Warum das? Macht BAIC etwa das Engagement von Konkurrent Geely nervös? Fakt ist: Die Produktion der künftigen smart-Generation ist schon an den BAIC-Konkurrenten Geely vergeben worden. Das sorgt offenbar für Beunruhigung. Immerhin ist BAIC ein langjähriger Partner vom Daimler. BAIC und der Stern betreiben in China mit BBAC ein Gemeinschaftswerk, wo für den chinesischen Markt die C-Klasse, die E-Klasse, der GLA und der GLC in großer Zahl gefertigt werden. Über 400.000 Fahrzeuge laufen bei BBAC vom Band. Gemessen an seiner Produktion ist BBAC das größte Mercedes-Benz Werk für die Fertigung von Personenwagen weltweit. BAIC ist ferner einer der führenden chinesischen Hersteller von reinen Elektrofahrzeugen. Man könnte es nachvollziehen, falls die gemeinsam Sache von Daimler und Geely beim Elektro-smart, bei BAIC Irritationen ausgelöst haben sollte. BAIC hat jedenfalls nicht vor, sich von Geely aus dem Geschäft mit Daimler drängen zu lassen. Insofern ist der Plan, bis zu 5 Prozent Anteile (was beim derzeitigen Aktienkurs einen Finanzaufwand von 3 Milliarden Euro bedeutet) an Daimler zu erwerben, ein Statement in Richtung Geely und ein Zeichen dafür, dass BAIC die Bande zu Daiomler enger knüpfen möchte. Daimler-Anteil von 9,69 Prozent erworben und wurde damit auf einen Schlag zum größten Einzelaktionär bei den Stuttgartern.

Autor:‭ ‬Mathias Ebeling