Die Oldtimer-Preise in Deutschland sind im Jahr 2020 leicht gestiegen. Der Deutsche Oldtimer Index, den der Verband der Automobilindustrie (VDA) jährlich veröffentlicht, erreichte einen Punktestand von 2.770. Das entspricht einem Zuwachs von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Er lag damit im Bereich der Inflationsrate.
Der Deutsche Oldtimer Index dient dazu, eine Trendaussage über die Wertentwicklung von Oldtimern in Deutschland zu geben. Die Fahrzeugwerte ermittelt der Bewertungsspezialist classic-analytics. Dafür werden 88 repräsentative Fahrzeuge ausgewählt und in Abhängigkeit von ihren Zulassungszahlen gewichtet. Fahrzeuge, die aufgrund ihrer Seltenheit oder ihrer Geschichte besonders teuer gehandelt werden, werden nicht berücksichtigt. Der Deutsche Oldtimer Index wird seit 1999 berechnet. Ausgehend von einem Basiswert von 1.000 Punkten ist seither eine Wertsteigerung in Deutschland von 177 Prozent zu verzeichnen.
Der Deutsche Oldtimer Index stellt sich trotz der anhaltenden Pandemiesituation auch zum Stichtag 1. Januar 2021 unanfällig dar. Zwar haben sich einige Modelle deutlich stärker als der Gesamtmarkt entwickelt, das breite Mittelfeld der betrachteten Fahrzeuge zeigt jedoch nur geringe Wertänderungen.
In der Top 10 der Wertzuwächse finden sich gleich acht Fahrzeuge deutscher Hersteller (Betrachtungszeitraum: 2017 bis einschließlich 2020). Dabei ist der Wert des Ford Capri I am deutlichsten gewachsen (plus 94,4 Prozent). Der VW Käfer ist gleich mit zwei Modellen aus verschiedenen Bauperioden in den Top 10 vertreten: Das Cabrio hat sich mit 27,5 Prozent zwar weniger stark, aber auf höherem Niveau entwickelt als das früher hergestellte Standardmodell, bei dem es einen Anstieg um 59,8 Prozent gab.
Die BMW-Baureihen 02 und CS haben sich ebenfalls deutlich entwickelt. Der BMW 02 stieg um 53,8 Prozent, der CS um 53,5 Prozent. Gefolgt werden diese von zwei VW-Modellen. Der Golf III, der sich noch früh in seiner Oldtimerentwicklung befindet, verzeichnet eine deutliche Wertentwicklung um 47,7 Prozent, das Nischenmodell VW 181 eine um 37,4 Prozent. Ebenfalls mehr als 30 Prozent Zuwachs in den vergangenen vier Jahren verzeichnet der Trabant, der um 31,3 Prozent stieg.
Am anderen Ende der Skala (Last 10) finden sich – neben zwei Modellen, bei denen es keine Wertsteigerung gegeben hat – allerdings auch acht Modelle, deren Wert sich verringert hat. Mögliche Gründe sind eine geringere Nachfrage aufgrund des Alters und eine hohe Ausgangsbewertung.
Es zeigt sich: Entscheidend sind eine differenzierte Betrachtung und Bewertung des Zustandes durch einen Experten. Nach Angaben von classic-analytics stellt sich die aktuelle Marktsituation stabil dar. Drastische Preiseinbrüche oder gar Panikverkäufe seien nicht zu beobachten. (TF)
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