Dieselskandal & Daimler: 260.000 Sprinter unter Verdacht der Abgasmanipulation

KBA startet Anhörung: Hat der Sprinter illegale Abgastechnik an Bord?

Dieselskandal & Daimler: 260.000 Sprinter unter Verdacht der Abgasmanipulation: KBA startet Anhörung: Hat der Sprinter illegale Abgastechnik an Bord?
Erstellt am 8. Oktober 2019

Dem Daimler steht in Sachen Dieselskandal womöglich frische dicke Luft und ein sackvoll Ungemach aus Flensburg, dem Sitz des Kraftfahrt Bundesamtes (KBA), ins Haus. Aktuell ist der Erfinder des Automobils ins Fadenkreuz des KBA geraten, weil auch der Mercedes-Benz Sprinter mit dem Motor OM 651 eine illegale Abschaltvorrichtung zur Verschleierung höherer Abgaswerte an Bord haben soll. In ganz Europa sollen gut 260.000 Diesel-Sprinter mit der Abgasnorm Euro 5, die bis 2016 produziert wurden, eine Installation an Bord haben, die das KBA für unzulässig hält. 100.000 der unter Verdacht stehenden Wagen, drehen in Deutschland ihre Kreise. Wie der SWR berichtet, hat das KBA in dieser Sache nun ein Anhörungsverfahren eröffnet.

Neuer KBA-Verdacht: Schummeldiesel im Sprinter Euro 5 mit OM 651?

Der Daimler gibt sich infolge der neuerlichen Untersuchungen des KBA vorerst gelassen. Im Rahmen des im Juni angeordneten amtlichen Rückrufes für 60.000 Einheiten vom Mercedes-Benz GLK 220 CDI (OM 651) hatte der Konzern in der Tat bekannt gemacht, dass die bemängelte Vorrichtung, deren Illegalität der Daimler nach wie vor bestreitet, in verschiedenen Baureihen zum Einsatz kam. Das KBA hatte im Frühsommer seine Untersuchungen auf die Mercedes-Benz Modellreihen ausgeweitet, wo die beanstandete Installation in Verbindung mit den Motoren OM 642 und OM 651 noch verwendet worden ist. Mercedes-Fans.de hatte dann mal schnell nachgerechnet und es tat sich ein Horrorszenario auf: Sollte das KBA befinden, dass es überall nicht mit rechten Dingen zugegangen sei, dann könnte ein entsprechender amtlicher Rückruf bis 700.000 Mercedes-Benz-Fahrzeuge betreffen.

Nun also hat das KBA den Sprinter im Visier. Wie der SWR berichtet, bezieht sich der Verdacht des Kraftfahrt Bundesamtes auf eine Steuerungsfunktion des OM-651-Aggregats im Motormanagement. Sie trage dafür Sorge, dass die Latte des Stickoxod-Grenzwerts von 180 Milligramm pro Kilometer nur beim gesetzlichen Prüfzyklus nicht gerissen werde. Im alltäglichen Fahreinsatz hingegen, wäre die Abschaltvorrichtung nicht aktiv und ergo stoße der Sprinter mehr Schadstoffe als vom Werk angegeben aus. (Quelle: SWR)

Autor:‭ ‬Mathias Ebeling

1 Kommentar

  • JayJay

    JayJay

    Alles Heuchelei. Logisch muss der SCR-Kat mal freigebrannt werden und ich bitte darum, dass der Motor Rußarm eingestellt ist. Andernfalls reduziert dies zusätzlich noch die ohnehin niedrige Lebenserwartung des OM651 "Klappermotors". Zumal die völlig behinderte Konstruktion bezüglich wartbarkeit bei dem Motor keine Toleranz für einen Defekt der AGR zulässt. Alles ab EUR5 ist nur noch Schrott. Wie VW damals, irgendwann in 2009 im Radio, schon gesagt hat: Normen sind nicht mehr einzuhalten.

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