Wenn es draußen so richtig knackig kalt ist, missfällt das einem Elekto-Auto sehr. Mit dem Fallen der Temperaturen unter null Grad rauscht auch der Wahrheitsgehalt der WLTP-Reichweitenangabe (welche de facto ein Messergebnis unter Idealbedingungen darstellt) in den Keller. Das ist bei jedem Elektro-Auto der Fall - bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Mit vielen anderen Elektro-Autos musste sich kürzlich auch der Mercedes EQS einem Kälte-Reichweitentest des norwegischen Autoclubs NAF und der norwegischen Zeitung Motor unterziehen.
Die Testbedingungen waren für alle 31 unter die Lupe genommenen Kandidaten gleich. Bei Temperaturen zwischen 0 bis minus 10 Grad Celsius ging es mit voll geladener Batterie ohne Vorheizen auf die Straße hinaus in die bittere Kälte. Ein Mercedes EQS 580 4MATIC war mit im Tross. Laut WLTP sollte er mit seinem Akku 645Kilometer weit fahren können. Tatsächlich reichte der Fahrstrom mit voller Ladung beim Kältetest für 521 km - was einer Einbuße von 20,47 Prozent entspricht. Der Reichweitenverlust des Mercedes-Benz EQS 580 4MATIC infolge Dunkelheit und frostigen Temperaturen von gut einem Fünftel im Vergleich zur WLTP-Angabe schaut reichlich aus, bewegt sich aber mit Blick auf die winterlichen Verhältnisse durchaus noch im Rahmen. Ist nun mal so.
Die gute Nachricht ist. Da der EQS 580 mit einer 107,8 kWh großen Batterie ausgestattet ist, kommt er an bitterkalten Tagen und Nächten immer noch relativ weit. Im Testfeld der eiskalt geprüften 31 Elektroautos rangiert er bei der Reichweite immerhin auf Rang 2. Das ist eine Top-Platzierung.
Eine nicht so gute Nachricht aus Mercedes-Sicht gibt es aber auch: Platz 1 im besagten Reichweite-Kältetest belegt nämlich das Model 3 Long Range von Tesla. Der Fahrstrom des Tesla reichte 521 Kilometer. Gegenüber der WLTP-Angabe (614 km Reichweite) betrug für den Tesla die Abweichung bei der Reichweite nur 15,5 Prozent.
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