In der nächsten Woche soll die Geneva International Motor Show zum 90. Mal stattfinden. Das angeschlagene Messe-Format blickt in eine ungewisse Zukunft. Viele Hersteller haben in diesem Jahr abgesagt und es werden aufgrund des Corona-Viruses täglich mehr. Dazu wurde nun bekannt, dass einige Manager der Hersteller das Risiko nicht eingehen wollen und die Reise nach Genf vermeiden werden. Ebenfalls wurde heute die Genfer Uhrenmesse im April wegen der Coronaviruskrise abgesagt. Auch der Mobile World Congress (MWC) in Barcelona - die weltweit größte Handymesse - wurde abgesagt.

UPDATE (28.02.2020 / 12:15 Uhr)

DIE GENEVA INTERNATIONAL MOTOR SHOW 2020 IST ABGESAGT! Hier die offizielle Stellungnahme der GIMS:

"Die 90. Ausgabe der GIMS, die ab nächsten Montag die Medienvertreter und vom 5. bis 15. März 2020 die breite Öffentlichkeit hätte begrüssen sollen, wird nicht stattfinden. Es handelt sich um eine Verfügung des Bundesrates vom 28.Februar 2020, dass keine Veranstaltungen mit mehr als 1'000 Personen in den bis am 15. März 2020 stattfinden dürfen. Die Sanktion erfolgt 3 Tage vor der Eröffnung der GIMS für die Medienvertreter.

Die Organisatoren akzeptieren diese Entscheidung: "Wir bedauern diese Situation, aber die Gesundheit aller Beteiligten ist für uns und unsere Aussteller absolute Priorität. Dies ist ein Fall von höherer Gewalt. Für die Aussteller, die massiv in ihre Präsenz in Genf investiert haben, ist dies ein herber Verlust. Wir sind jedoch überzeugt, dass alle Betroffenen diese Entscheidung verstehen werden. Wir danken all jenen, die sich für die Umsetzung dieser 90. Ausgabe eingesetzt haben. Die GIMS 2020 hätte eine grossartige Veranstaltung werden können," so Maurice Turrettini, Präsident des Stiftungsrates.

Es sind nur einige Tage bis zur Eröffnung der Veranstaltung und der Aufbau der Stände ist beinahe abgeschlossen. Noch vor einer Woche, während der Pressekonferenzen zur Ankündigung der Ausgabe 2020, deutete nichts darauf hin, dass eine solche Massnahme notwendig wäre. Die Situation änderte sich mit dem Auftreten der ersten bestätigten Erkrankungen durch das Coronavirus in der Schweiz und der Verfügung des Bundesrates vom 28.02.2020. Die Veranstaltung wird aufgrund dieses Entscheides abgesagt.

Nun muss der Abbau organisiert werden. Die finanziellen Folgen für alle an der Veranstaltung Beteiligten sind erheblich und werden in den kommenden Wochen bewertet. Eines ist sicher: Die verkauften Eintrittskarten für die Veranstaltung werden zurückerstattet. Die Organisatoren werden so bald wie möglich auf ihrer Webseite über die Prozedur informieren."

UPDATE (28.02.2020 / 11:30 Uhr)

Nach unseren Informationen findet der Genfer Automobilsalon in diesem Jahr nicht statt. Der Schweizer Bundesrat hat am Freitagmorgen alle Großveranstaltungen ab 1.000 Personen bis zum 15. März verboten.

Hätte der Automobilsalon tatsächlich stattgefunden, wäre Mercedes-Benz allerdings gar nicht erst angetreten. Trotz geplanter Weltpremieren wären die Stuttgarter zuhause geblieben:

Jörg Howe (Leitung Globale Kommunikation bei Mercedes-Benz) auf Twitter dazu: "Daimler wird wegen #COVID2019 nicht an der @GimsSwiss teilnehmen. Das haben wir entschieden. Für uns ist klar: Die Gesundheit von Mitarbeitern, Kunden und Journalisten steht an erster Stelle – ohne Wenn und Aber."

Das hat sich nun erübrigt. Die Geneva International Motor Show wurde seitens des Schweizer Bundesrats vorerst abgesagt.

UPDATE (28.02.2020 / 10:45 Uhr)

Die Schweiz verbietet ab sofort sämtliche Großveranstaltungen. Angesichts des Coronaviruses werden alle öffentlichen und privaten Veranstaltungen, bei denen sich gleichzeitig mehr als 1000 Personen aufhalten, verboten! Das Verbot gilt ab sofort und ist orerst bis zum 15. März festgelegt. Auf eine offizielle Stellungnahme der Geneva International Motor Show warten wir aktuell noch.

In der Schweiz sind laut Bundesrat Berset aktuell 15 Fälle von Covid-19 bestätigt. Zudem sollen sich 100 Menschen in Quarantäne befinden.

UPDATE (27.02.2020 / 10:30 Uhr)

Am Mittwochabend wurde der Erreger auch noch bei einem 28-jährigen Mann im Kanton Genf nachgewiesen. Der junge Mann war aus Mailand in die Schweiz gereist. Er wird nun im Universitätskrankenhaus in Genf behandelt. Seine familiären und beruflichen Kontakte wurden unter Quarantäne gestellt.

ABER: Aktuell sieht es so aus, als ob die Messe in Genf stattfinden wird. So richtig wohl scheint dem Ausrichter des Autosalons nicht zu sein. dennoch betont er aktuell noch: "Die GIMS findet wie vorgesehen statt!" Weiter heißt es: 

"Gemäss der heutigen Sachlage steht der Eröffnung der GIMS wie vorgesehen nichts im Wege. Die Veranstaltung findet wie geplant statt. Die Journalisten haben am Montag 2. März ab 14.00 Uhr Zugang zu den Hallen und ab 15.00 Uhr findet gleichentags im Kongresszentrum die Verleihung des Car of the Year Awards statt. Das Publikum wird vom 5. – 15. März im Palexpo erwartet. Die GIMS und Palexpo folgen den Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) und stehen in regelmässigem Kontakt mit der Generaldirektion für Gesundheit der Republik und des Kantons Genf und ihrem medizinischen Berater, um den bestehenden Aktionsplan in Echtzeit laufend. anzupassen. Informationen zu den Massnahmen finden Sie auf dieser Webseite. Die Situation wird in regelmässigen Abständen von den Organisatoren neu eingeschätzt."

Auf ihrer Website veröffentlichte die GIMS/Palexpo nun eine Stellungnahme zu möglichen Corona-Viren auf der Messe. Dort heißt es unter anderem:

"Die Organisatoren ermutigen die Aussteller aus den Risikogebieten, dafür zu sorgen, dass ihr Personal in den 14 Tagen vor ihrer Ankunft in der Schweiz die erforderlichen Kontrollen bestanden hat sowie keinerlei Anzeichen einer Infektion aufweist." Die komplette Stellungnahme zum Corona-Virus auf der GIMS könnt ihr hier einsehen.

Auch wir hatten geplant am Montag nach Genf zu reisen, müssen aber aufgrund der aktuellen Lage auch zugeben, dass wir unsicher sind. Wollen wir das Risiko eingehen? Hinter den Kulissen scheint es in Genf jedenfalls mächtig zu toben. Klar, hier steht vielleicht die Zukunft der Messe auf dem Spiel. Aber welches Risiko möchte die Messe eingehen? Und zu welchem Preis?